Gründungsdokumente in Ausstellung „Herrschaftszeiten?! – 900 Jahre Haus zur Lippe“ zu sehen.
Die aktuell im Residenzschloss Detmold, im Weserrenaissance-Museum Schloss Brake und im Lippischen Landesmuseum Detmold gezeigte Sonderausstellung „Herrschaftszeiten?! – 900 Jahre Haus zur Lippe“ stellt nicht nur spannende Persönlichkeiten aus dem Zeitraum 1123 bis 2023 näher vor. Auch die eigens für die Schau zusammengestellten Exponate erzählen spannende Geschichten. Zu ihnen gehören, am Standort Lippisches Landesmuseum, zwei ganz besondere Dokumente: Sie können als historische Gründungszeugnisse zweier wichtiger lippischer Institutionen gewertet werden: der Lippischen Landesbrandversicherung und der Sparkasse Detmold (heute: Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter).
„Die Gründung beider Einrichtungen fällt in das 18. Jahrhundert, das Zeitalter der Aufklärung, und belegt, dass sich Graf Simon August zur Lippe sehr weitsichtig für eine fortschrittliche Entwicklung der Gesellschaft und für die Absicherung seiner ‚Untertanen‘ einsetzte und entsprechende Reformen anging“, sagt Verbandsvorsteher Jörg-Düning Gast. „Von der Lippischen und der Sparkasse Paderborn-Detmold Höxter haben die Menschen und hat ganz Lippe in den Jahrhunderten und bis heute enorm profitiert. Auch die gesellschaftliche Rolle bei-der Institutionen ist enorm; sie ermöglichen mit ihrer Unterstützung unzählige kulturelle, sportliche und soziale Aktivitäten in Lippe. Dafür sind wir außerordentlich dankbar!“
Dokument eins zeugt von der Gründung der „Gräflich-lippischen Leihkasse zu Detmold“ im Jahr 1786. „Voran-gegangen war eine sogenannte Unterstützungskasse für finanziell bedürftige Untertanen, die bereits 1755 von Graf Simon August ins Leben gerufen worden war“, erläutert Dr. Michael Zelle, Direktor des Lippischen Landesmuseums. Diese wurde 1786 mit der Gründung der Leihkasse in ein echtes Kreditinstitut umgeformt: „Detmold verfügt damit über die älteste, noch tätige Sparkasse Deutschlands“, so Zelle.
Dokument zwei geht ebenfalls auf Graf Simon August und das Jahr 1755 zurück: Es handelt sich um die lan-desherrliche Verordnung zur Gründung der Brand-Assecurations-Societät. „Bereits drei Jahre zuvor, 1752, hatte Graf Simon August eine Feuerversicherung gegründet, in die alle Hausbesitzer einzahlen mussten“, sagt Zelle. „Daraus entstand die Lippische Landesbrandversicherung, die Verordnung bestätigte ihre Gründung.“
Arnd Paas, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, und Dirk Dankelmann, Vorstand der Lippischen Landesbrandversicherung, zeigten sich von den Gründungsdokumenten beim Besuch der Sonderausstellung beeindruckt. „Unsere Institutionen haben ihre Wurzeln in Lippe und wirken hier bereits seit mehr als 260 Jahren. Von dieser historischen Kontinuität und der damit verbundenen Kompetenz profitieren die Lipperinnen und Lipper.“
„Die Lippische Landesbrandversicherung blickt über viele Jahre auf eine großartige Entwicklung zurück und unsere Verpflichtung zu einer fairen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit unseren Kunden ist für uns auch heute noch ausschlaggebend. Darüber hinaus fördern wir auf vielfältige Art und Weise das Zusammenleben in der Region, ganz besonders natürlich die Feuerwehren, den Sport und die Kultur“, führt Dankelmann dazu aus.
„Die Idee der Sparkassen ist noch heute aktuell: Wir stärken in der Region die wirtschaftliche und soziale Entwicklung, bieten gute Beratung, faire Finanzdienstleistungen und engagieren uns sozial, kulturell, im Sport und für das Ehrenamt. Dass die Ursprünge dieser Idee in Lippe bis 1755 zurückreichen, imponiert und ist zugleich ein Ansporn für unsere Arbeit heute und in Zukunft“, sagt Paas.
Pressemeldung: Landesverband