Hohes Niveau in der Notfallversorgung: Christian Eib (1. von rechts) übergab Jörg Düning-Gast und Meinolf Haase (2. und 4. von rechts), hier zusammen mit Thomas Behra (Behra Unternehmensberatung, 5. von links), das Zertifikat für das Qualitätsmanagement der Leitstelle. Lob gab es für die Beauftragten für Qualitätsmanagement. Foto: Kreis Lippe.

Hier zählt nicht nur jede Sekunde, sondern auch jeder Handgriff: Im Rettungsdienst ist eine hohe Qualität Pflicht. Um diese sicherzustellen und Potenziale zur Verbesserung frühzeitig zu erkennen, hat die Leitstelle des Kreises Lippe ein Qualitätsmanagementsystem gemäß DIN EN 9001:2015 eingeführt. Bundesweit einheitliche Standards und eine regelmäßige erneute Zertifizierung, bei der die Abläufe auf Herz und Nieren geprüft werden, sollen diese Qualität sicherstellen.

 

Eine solche Rezertifizierung stand nun an – das Qualitätsmanagement der Leitstelle wurde erneut anerkannt. „Wir haben damit in Lippe die einzige Leitstelle mit Rettungsdienst in ganz NRW, die nach den einheitlichen Standards zertifiziert ist“, freut sich Jörg Düning-Gast, zuständiger Verwaltungsvorstand beim Kreis Lippe. „Mit dem Qualitätsmanagement wollen wir vor allem sicherstellen, dass die Lipper ein einheitlich hohes Niveau bei der Notfallversorgung erwarten können.

 

Dass wir seit 2007 regelmäßig zertifiziert werden, zeigt, dass wir diese Aufgabe sehr ernst nehmen“, so Düning-Gast weiter. Die Zertifizierung wurde durch die international tätige Zertifizierungsagentur Intertek durchgeführt – die Urkunde zur bestandenen Zertifizierung überreichte Geschäftsführer Christian Eib bei einem Termin vor Ort. „Dass unser Qualitätsmanagement seit Jahren regelmäßig neu zertifiziert werden kann, verdanken wir vor allem dem Engagement unserer Beauftragten für das Qualitätsmanagement.

 

Im Bevölkerungsschutz haben wir ohnehin einen hohen Anteil von hochmotivierten Mitarbeitern – dass sich einige von ihnen bereit erklärt haben, das Qualitätsmanagementsystem aufzubauen und zu pflegen, ist für uns ein absoluter Glücksfall“, lobt Meinolf Haase, Leiter des Fachdienstes Bevölkerungsschutz beim Kreis Lippe. Die Feuerschutz- und Rettungsleitstelle des Kreises Lippe verfügt bereits seit 2007 über ein solches Zertifikat für das Qualitätsmanagement.

 

Das System wird jährlich von einem unabhängigen Auditor überprüft, eine komplette Rezertifizierung ist alle drei Jahre erforderlich. Nachdem 2016 ein Teil des Rettungsdienstes kommunalisiert wurde, war es das Ziel des Fachdienstes Bevölkerungsschutz, die Feuerschutz- und Rettungsleitstelle, den Rettungsdienst mit seinen neun Standorten und die Verwaltung des Bevölkerungsschutzes mit einem gemeinsamen Qualitätsmanagementsystem auszustatten und zertifizieren zu lassen.

 

Dazu haben Arbeitsgruppen die Arbeitsabläufe, Checklisten und Anweisungen analysiert und beschrieben. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Überprüfung von Risiken innerhalb von Arbeitsabläufen, der Betriebstechnik, Arbeitssicherheit und den unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Ressourcen.

 

Ergänzt wird System durch Verbesserungsvorschläge, Reklamationen, Feedbackmöglichkeiten und Befragungen, die sowohl von Mitarbeitern des Bevölkerungsschutzes als auch von anderen Interessierten, wie zum Beispiel Patienten, Ärzten und Feuerwehren, in Form von Mitteilungen und Bewertungen an den Fachdienst weitergegeben werden können.

 

Dadurch können beispielsweise Risiken und Verbesserungsmöglichkeiten schnell erkannt und umgesetzt sowie die Leistungen ständig verbessert werden. Im Rahmen der Weiterentwicklung ist der nächste große Schritt, dass die Bereiche des Feuerwehrausbildungszentrums in das Qualitätsmanagementsystem integriert werden. Wenn auch das umgesetzt ist, wird der gesamte Fachdienst Bevölkerungsschutz des Kreises Lippe mit einem einheitlichen Qualitätsmanagementsystem ausgerüstet sein.