HSG Blomberg-Lippe : SVG Celle 30:22 (16:10)
Wer die letzten Wochen in Blomberg über Handball gesprochen hat, der war nicht gerade erfreut über die Ergebnisse, die André Fuhr und sein junges Team eingefahren haben. Obwohl die Saison noch am Anfang steht, zeigten sich viele Fans besorgt mit dem leeren Punktekonto auf der Habenseite.
Im Gegensatz zu Zuschauern und Fans war man im Lager der HSG Blomberg-Lippe noch recht entspannt. „Nervös ja, besorgt nein“, äußerte Teammanager Oliver Lippert vor der Celle Partie.
Die gut gefüllte Sporthalle an der Ulmenallee brannte heute von Anfang an lichterloh, alle wollten diese so wichtigen 2 Punkte einfahren, und Celle hatte in Blomberg in der Vergangenheit stets das Nachsehen.
Der Gegner schrieb sich im Vorfeld in der Presse klein, auf keinen fall wollte man als Favorit nach Blomberg fahren, wussten sie doch von der Spielstärke der Lipperinnen, auch wenn die Platzierung anderes vermuten lasse. Celle-Coach Martin Kahle hatte unter der Woche noch Zweifel um den Einsatz von Spielmacherin und ehemaligen Blombergerin Kim Wahle, die sich in der letzten Partie eine Oberschenkelprellung zuzog und die ganze Woche beim Training fehlte, lief dann aber wie erhofft auf. Auch André Fuhr musste mit der Ermüdungsverletzung von Gordana Mitrovic auf eine wichtige Personalie verzichten.
Die Partie begann zuversichtlich, die HSG Blomberg-Lippe zeigte guten und schnellen Handball, setzten sich gleich zu Anfang etwas ab, so dass die Gäste dem Rückstand hinterherlaufen mussten, für die Köpfe mit Sicherheit keine Leichtigkeit.
Bei den Blombergerinnen schien das Pech der letzten Spiele von den Händen gefallen zu sein, nahezu jeder ausgespielte Angriff wurde mit einem Torerfolg belohnt. Besonders fiel Franziska Müller auf, die dieses Mal wieder Ihre Schnelligkeit ausnutzte und aus allen Winkeln ins Gehäuse der Niedersächsinnen traf. Ebenso einen Lauf hatte Gisa Klaunig. Klaunig stieg hoch und konnte aus dem Rückraum 6 ihrer 8 Treffer erzielen.
Mit einem soliden Vorsprung von 16:10 ging es in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel sahen die 858 Zuschauer einen spielwitzigen und energiegeladenen Auftritt der HSG. Von den Fans getragen erzielten sie einen Treffer nach dem Anderen. Zu erwähnen ist die gut geglückte Premiere von Youngster Nele Franz, die nicht nur vom 7 Meterpunkt, sondern auch nach einer tollen Ballstafette traf. Franz wurde von André Fuhr mit einer Spezialaufgabe belegt. Sie schottete Spielmacherin Kim Wahle bereits sn der Mittellinie ab und nahm sie so völlig aus dem Spiel, ein guter Schachzug!
Die mitgereisten Celler Gästefans verstummten zeitweise, vielleicht lag es daran, dass die HSG Fan-Base sich Verstärkung geholt hatten, sie luden den Fan Club des TBV Lemgo, die Lemgoer Hexen ein, um die Halle beben zu lassen, mit Erfolg.
30:22 lautet der Spielstand als die Schlusssirene ertönt und die HSG sich nur noch in die Arme fiel. Soviel Emotionen und freudige Gesichter haben wir in der Vergangenheit selten erlebt. Mit einem „Humba Humba Täterä“ feierten Mannschaft und Fans noch lange nach Abpfiff in der Halle.
Die ersten Punkte sind da, die Köpfe etwas befreit. Gefreut hat sich auch der ehem. Geschäftsführer Torben Kietsch, der ebenfalls zum anfeuern nach Blomberg gekommen war. Rundum ein gelungenes Handballfest mit Happy End.
Am 30.12. wird es dann wieder ernst, dann empfängt die HSG den momentanen Spitzenreiter Bietigheim an der Ulmenallee. Ob es dieses Mal wieder eine Überraschung gibt bleibt anzuwarten.
