Die Ulmenallee. Pickepackevoll, wie damals gegen Makranstädt

Die Ulmenallee. Pickepackevoll, wie damals gegen Makranstädt

Am heutigen Samstag jährt sich der Wiederaufstieg ins Handballoberhaus zum zehnten Mal.

Nachdem es 2002 zunächst zurück in die 2. Bundesliga ging, konnte man nur 4 Jahre später nach einer sensationellen Saison den Wiederaufstieg klar machen.

In einer bis auf die letzte Rille gefüllte Ulmenallee erlebte die HSG Blomberg-Lippe ein 32:28 über den SC Markranstädt und somit ein eigenes Sommermärchen im Fußball-WM-Jahr.

 

André Fuhr beschrieb gestern im Deutschen Haus seine Eindrücke dieses Tages: „Ich weiß noch, dass die Bratwürste und das Bier schon vor Spielende ausgegangen ist“, schmunzelte er. „Es war eine klasse Saison, haben nur gleich zu Begin Punkte verloren und konnten danach alle Spiele für uns entscheiden, sogar die Play Offs, trotz späterer Verletzung und Ausfall von Cassandra Engel. Ein Bild habe ich bis heute vor Augen, wie Geschäftsführer Harald Wallbaum stundenlang in der leeren Halle im Kreis lief und sich den Kopf darüber zerbrach, wie man die erste Liga Stemmen solle. So richtig gut im Feiern waren wir noch nie. Mein Poloshirt von damals, habe ich noch in meinem Arbeitszimmer hängen“

Dass dieser Aufstieg der richtige Weg war, zeigt sich heute deutlich. Zwar bleibt Fuhr und Management stets auf dem Boden, wenn sie den Klassenerhalt als erste Priorität setzen, doch dieses kann in der Regel schnell korrigiert werden.

Gerne hätte man die Aufstiegsmannschaft noch einmal an den Tisch bekommen, doch mittlerweile sind die ehemaligen Spielerinnen deutschlandweit verstreut, lediglich Vanessa Beier spielt noch in der HSG-Reserve.

Mirja Missling,ihr attestiert André Fuhr das Tore werfen mit verbundenen Augen,erinnert sich an den Aufstieg:“ Der Aufstieg 2006 war mit das beste Erlebnis in meiner Karriere und ich werde es nie vergessen wie wir in Blomberg den Aufstieg perfekt gemacht haben. Die Halle war brechend voll und man hat sein eigenes Wort nicht mehr verstanden, weil uns die Fans so lautstark unterstützt haben. Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück, es war eine mega geile Saison, wir waren ein eingeschweißtes Team in und neben der Halle.“

Missling verweilt gerade auf Mallorca, zusammen mit Katrin und Silvia Dorna. Schön, dass der Kontakt einiger Spielerinnen nicht abgebrochen ist, schade, dass sie deswegen nicht nach Blomberg kommen konnten, um dieses Ereignis zu feiern. Trotzdem haben beide sich erinnert:

Katrin Dorna:“ Wenn ich an den Aufstieg in die erste Liga denke, bekomme ich heute noch Gänsehaut! Es war für mich der Höhepunkt in meiner Handballkarriere. Mit einer tollen Mannschaft und vielen Emotionen haben wir unser Ziel erreicht. Das Geheimrezept war meiner Meinung nach der Zusammenhalt der Mannschaft sowohl auf und neben dem Spielfeld.“

Zusammenhalt, vielleicht das Erfolgsrezept der HSG

Zusammenhalt, vielleicht das Erfolgsrezept der HSG

Auch Sie beschreibt den Zusammenhalt, vielleicht ist es DAS Erfolgskonzept der HSG Blomberg-Lippe. Nicht nur sportliche sondern auch soziale Kompetenzen werden gestärkt. Der Wille versetzt Berge, dass ist eine alte Weißheit, denn auch  Silvia Dorna beschreibt es so:“……… Ein junges Team, welches über mannschaftliche Geschlossenheit mit Trainer und Betreuern diesen Erfolg geschafft hat!“

Oliver Lippert, Mannschafstverantwortlicher der Bundesligamannschaft, war übrigens schon damals neben Fuhr im Funktionsteam.

Die HSG Blomberg-Lippe hat sich zu einer festen Größe im Bundesligazirkus gemausert. Der scheidende Geschäftsführer Torben Kietsch ist stolz: „Für ein kleines Unternehmen mit begrenzten Möglichkeiten ist es beeindruckend, welche Erfolge jedes Jahr eingefahren werden.“

Auch Bürgermeister Klaus Geise, der mit dem damaligen Landrat Friedel Heuwinkel vor Freude einen „Diver“ in die Sektpfütze hinlegte, bekundet ebenfalls Anerkennung:“ Mit vielen lippischen Tugenden versehen, hat sich die HSG Blomberg-Lippe einen festen Platz im bundesweiten Frauenhandball erobert. Hierüber kann die Stadt Blomberg froh und stolz sein, denn dieses sportlich Aushängeschild strahlt weit über die Handballszene hinaus. Besondere Sympathiepunkte schaffen dann „on top“ die vielfältigen Initiativen im Jugendbereich, die neben Titeln auch breite Anerkennung bringen. Allen Aktivisten der HSG und allen am HSG-Projekt Beteiligten sage ich herzlichen Dank! Für die sportliche und wirtschaftliche Zukunft wünsche ich dem Verein nur das Beste“

Dem ist nicht hinzuzufügen, Blomberg Medien gratuliert und freut sich auf eine weitere spannende Saison in der Handballbundesliga !