Am Samstagabend startet die HSG Blomberg-Lippe in den dritten Wettbewerb der Saison. Nachdem im DHB-Pokal und in der Liga zuletzt Erfolge eingefahren wurden, darf sich das junge Blomberger Team ab morgen in der EHF European League Women beweisen. Ab 18:00 Uhr trifft die HSG im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde in Bad Langensalza auf den Thüringer HC. Das Spiel wird im Livestream übertragen.
Als das innerdeutsche Duell gegen den Thüringer HC ausgelost wurde, löste dies zunächst keine Jubelarien bei den Blomberger Fans aus. Zu groß war die Vorfreude, zum ersten Mal seit 2017, wieder einen Gast aus dem Ausland in der Halle an der Ulmenallee zu einem Pflichtspiel zu begrüßen. Aufgrund der aktuellen Gesundheitslage hob HSG-Geschäftsführer Torben Kietsch jedoch direkt die Vorteile hervor, die die Begegnungen mit sich bringen: „In diesen Zeiten ist es mit Blick auf die Gesundheit unserer Spielerinnen und auch was den organisatorischen Aufwand betrifft, nicht von Nachteil, zwei Spiele im eigenen Land zu bestreiten.“ Damit sollte Kietsch Recht behalten. Insgesamt drei Klubs, darunter auch der dritte deutsche Vertreter, TuS Metzingen, mussten aufgrund der Pandemie-Beschränkungen bereits gänzlich auf einen Start auf der internationalen Bühne verzichten.
Ungebremst ist die Vorfreude der Spielerinnen der HSG Blomberg-Lippe, welche vor dem morgigen Duell bis in die Haarspitzen motiviert sind. „Für uns ist es etwas ganz Besonderes, wieder in der EHF European League Women dabei sein zu dürfen und wir alle freuen uns riesig auf die beiden Spiele gegen den THC. In der Liga haben wir bereits gegen den THC gespielt und wissen, was uns dort erwartet. Wir wollen das Selbstvertrauen, das wir in den letzten Spielen gesammelt haben, mitnehmen, und als Team alles in die Waagschale werfen, um uns eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 21. November zu verschaffen“, gibt sich HSG-Kapitänin Laura Rüffieux vor dem Hinspiel kämpferisch.
Das erste Aufeinandertreffen zwischen der HSG und dem Thüringer HC in dieser Saison endete deutlich. Mit 36:28 unterlagen die Blombergerinnen dem Team von Trainer Herbert Müller am 5. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen chancenlos. Ohnehin ist der letzte Erfolg in einem Pflichtspiel schon eine Weile her. Am 2. April 2011 endete die Begegnung 25:25-Unentschieden. Doch dass der Thüringer HC in dieser Saison verwundbar ist, bewiesen zuletzt die Teams von Bayer Leverkusen und dem Buxtehuder SV, welche dem Thüringer HC in der Liga zwei Niederlagen zufügten. Als Tabellenfünfter der Vorsaison musste der THC bereits eine Runde eher in die EHF European League Women einsteigen. In der zweiten Qualifikationsrunde setzen sich die Thüringerinnen mühelos gegen den österreichischen Mitstreiter WAT Atzgersorf durch. Das Hinspiel endete mit einem 24:39-Auswärtssieg. Beim 42:21-Sieg vor heimischem Publikum legten Meike Schmelzer und Co. sogar noch einen drauf.
Trotz der Niederlage am 5. Spieltag wittert HSG-Trainer Steffen Birkner auf internationalem Parkett eine Chance: „Wir wollen zeigen, dass wir uns seit dem ersten Spiel weiterentwickelt haben. Mit dem THC treffen wir jedoch auf einen international deutlich erfahreneren Gegner. Unser Ziel wird es sein, das Ergebnis möglichst knapp zu gestalten, um für das Rückspiel in der heimischen Halle die Möglichkeit auf das Weiterkommen zu wahren. Uns erwarten zwei superschwere Spiele, in denen der Thüringer HC die Favoritenrolle bekleidet. Wir müssen an unser Leistungsoptimum gehen, um es in die nächste Runde zu schaffen“, so Birkner.
Dem THC am Samstag nicht zur Verfügung stehen wird Meike Schmelzer. Die Kreisläuferin wird in den kommenden Tagen erneut am Fuß operiert und fällt voraussichtlich mehrere Monate aus. Auf Seiten der HSG wird weiterhin Linksaußen Jenny Murer fehlen. Zu sehen sein wird das Spiel ab 18:00 Uhr im Livestream auf MDR.de. Das Rückspiel findet am Samstag, dem 21. November, ab 16:30 Uhr in der Halle an der Ulmenallee statt.