Die HSG Blomberg-Lippe musste sich im letzten Spiel des Jahres mit einer Punkteteilung bei Aufsteiger Halle-Neustadt zufriedengeben. In der ERDGAS Sportarena fand das Team von Trainer Steffen Birkner am Mittwochabend nach der langen EM-Pause nicht in Tritt, durfte bis kurz vor dem Ende jedoch auf einen doppelten Punktgewinn hoffen. Mit der letzten Aktion erzielten die Wildcats dann doch noch den verdienten 23:23 (9:9)-Ausgleich.

 

Es war das erwartet schwere Spiel, vor dem Birkner seine Schützlinge im Vorfeld gewarnt hatte. Von Beginn an ließen die Wildcats aus Halle-Neustadt keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie die Punkte gegen den Tabellenvierten aus Blomberg in der eigenen Halle behalten wollen. Helena Mikkelsen sorgte mit einem gewaltigen Wurf aus dem Rückraum nach acht Minuten für die 3:2-Führung des Heimteams. Beide Mannschaften agierten mit einer stabilen Abwehr, leisteten sich im Angriff jedoch viele Unkonzentriertheiten.

 

Nur selten gelang es der HSG in ihr gefürchtetes Tempospiel zu kommen. Wenn bei Blomberg was ging, dann über die Außen, wo Cara Reiche nach 18 Minuten mit ihrem dritten Treffer für den 5:6-Zwischenstand sorgte. In einem torarmen ersten Abschnitt sollte es keinem Team gelingen sich auch nur ansatzweise abzusetzen. Mit einem 9:9 ging es folgerichtig mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause.

 

In der Kabine schien Wildcats-Trainer Jan-Henning Himborn die richtigen Worte gefunden zu haben. Die stark aufspielende Spielmacherin der Wildcats, Sophie Lütke, sorgte mit zwei schnellen Treffern zu Beginn der zweiten Halbzeit für die erste Zwei-Tore-Führung des Abends. Ein Rückstand, den die Blombergerinnen jedoch in Person von Laura Rüffieux schnell kontern konnten. Nach 42. Spielminuten sorgte die HSG-Kapitänin mit einem Tempogegenstoßtreffer für den 14:14-Ausgleich. Doch auch weiterhin hakte es spürbar im Angriff der Gäste, die in Halle-Neustadt u.a. auf die pfeilschnelle Rechtsaußen-Spielerin Lisa Rajes verzichten mussten.

 

Bei den Wildcats hingegen wuchs die Erkenntnis, dass die HSG am heutigen Abend verwundbar war. Das Himborn-Team erhöhte nun den Druck und ging durch Cecilie Woller in der 47. Minute mit 19:16 in Führung. Eine Vorentscheidung sollte dies jedoch nicht sein. Die HSG biss sich zurück ins Spiel. Nach einem verworfenen Siebenmeter des Heimteams, erzielte HSG-Younster Ann Kynast den erneuten Ausgleich. Das Spiel stand fortan auf Messers Schneide und konnte jederzeit in beide Richtungen kippen.

 

Als Mikkelsen auf Seiten der Wildcats beim Stand von 22:22 ein Stürmerfoul unterlief und Nele Franz, die in der Schlussphase noch einmal mächtig aufdrehte, für den 22:23-Führungstreffer sorgte, standen die Zeichen für einen glücklichen Auswärtssieg der HSG Blomberg-Lippe nicht schlecht. Doch zwei Sekunden vor dem Ende tankte sich Mikkelsen noch einmal durch die Abwehr der HSG und bekam nach einem Foul einen letzten Siebenmeter zugesprochen. Im Duell mit HSG-Torfrau Melanie Veith behielt Sophie Lütke die Nerven und erzielte den vielumjubelten Ausgleichstreffer für Halle-Neustadt. Beste Werferin auf Seiten der HSG war mit 7/5 Treffern Nele Franz.

 

Nicht zufrieden mit dem Auftritt seines Teams war nach Spielende Steffen Birkner: „Wir haben uns die Woche über gut vorbereitet auf die offensiven Halbverteidiger der Wildcats, bekommen es aber heute überhaupt nicht gelöst. Halle hat hier und heute auf jeden Fall einen Punkt verdient, keine Zweifel. Wir haben in keiner Phase der Begegnung Struktur in unser Spiel bekommen – egal in welcher Konstellation wir aufgelaufen sind. Wir haben gut verteidigt, sind jedoch nicht ins Tempospiel gekommen“, analysiert der HSG-Trainer die Punkteteilung. „Ich bin heute sehr enttäuscht. Nicht weil wir nur einen Punkt mitnehmen, sondern weil mir die Art und Weise, wie wir Handball gespielt haben, nicht gefallen hat“, so Birkner weiter.

 

Zeit Trübsal zu blasen bleibt dem Team aus der Nelkenstadt jedoch keine. Bereits am kommenden Samstag (02. Januar, 18:00 Uhr, live auf Eurosport) sind Laura Rüffieux und Co. erneut gefordert. In der PHOENIX CONTACT arena in Lemgo trifft die HSG dann auf die TuS Metzingen. „Wir haben jetzt zwei Tage Zeit uns auf dieses Spiel vorzubereiten und müssen dann definitiv ein anderes Gesicht zeigen“, stellt Birkner unmissverständlich klar.

 

Grund zur Freude gibt es für die Anhänger der HSG Blomberg-Lippe dennoch: Mit 15:5-Punkten schließen die Blombergerinnen das Jahr 2020 auf Tabellenplatz drei ab. Halle-Neustadt festigt mit dem Punktgewinn einen Nicht-Abstiegsplatz, steht nun mit 10:10-Punkten auf Platz elf der Tabelle.

 

Tore für die HSG: Franz (7/5), Rüffieux (4), Reiche (3), Agwunedu (2), Kynast (2), Michalczik (2), Schoenaker (2), van Wingerden (1).

 

Pressemeldung: HSG.