Von einem solchen Traumstart in die Saison träumen Fans, erwarten durfte man das jedoch wohl eher nicht, die Freude ist daher um so größer. Am Samstag reiste die HSG Blomberg Lippe als Favorit zum Tabellenschlusslicht nach Mainz, Coach Steffen Birkner hatte im Vorfeld bereits zur Vorsicht ermahnt. Unterschätzen sollte man die Karnevalisten wohl kaum, was sich auch im Spielverlauf zeigte. Nach einem Schlagabtausch im ersten Durchgang konnten die Nelkenstädterinnen mit einer Drei-Tore-Führung (12:9) in die Pause gehen – doch was sind im Handball schon drei Tore? Der Aufsteiger kämpfte sich auch alsbald auf ein 12:12 heran. Der Verlust von Defensiv-Spezialistin Nina Reißberg (drei Zwei-Minuten-Zeitstrafen) konnte zunächst kompensiert werden und bis zum 17:17 schnupperte der Gastgeber an den ersten Punkten in laufender Saison. Eine Vierer-Serie innerhalb von nur fünf Minuten stellte dann jedoch die Weichen auf Sieg für den Gast aus der Nelkenstadt, der sich am Ende mit einem 23:18 erfolgreich durchsetzen konnte.

 

Von spielerischem Glanz darf man leider nicht sprechen, wohl aber von einer erneut kämpferisch hervorragenden Leistung einer geschlossen auftretenden Mannschaft. Der fünfte Sieg im fünften Spiel bedeutet den zweiten Platz in der Tabelle punktgleich hinter Dortmund. Zeit zum Verschnaufen bleibt jedoch keinesfalls. Am 2. November trifft die HSG im DHB-Pokal-Achtelfinale mit dem Thüringer HC in der Halle an der Ulmenallee auf den amtierenden Pokalsieger. In der Liga gilt es dann am 9. November (16:30 Uhr), ebenfalls in heimischer Halle, gegen den VfL Oldenburg zu bestehen. Oldenburg dürfte aus dem Unentschieden gegen Meister SG BBM Bietigheim viel Selbstvertrauen geschöpft haben und somit sieht sich die HSG auch hier einer schweren Aufgabe gegenüber. Die Bilanz der letzten zehn Spiele ist jedoch ausgeglichen, vier Siege und vier Niederlagen bei zwei Unentschieden. Mit dem lautstarken Blomberger Publikum im Rücken sollten somit auch die Punkte elf und zwölf im machbaren Bereich liegen.