Beim Beratungsstellentag haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von zehn psychosozialen Beratungsstellen aus dem Kreis Lippe untereinander vernetzt. (Foto: Kreis Lippe)

Zehn psychosoziale Beratungsstellen aus dem Kreis Lippe haben sich über neue Ansätze und Methoden ausgetauscht. Die Vernetzung untereinander ist wichtig, um Angebote zu entwickeln.

 

Problemlagen in Familien werden zunehmend komplexer. Instabile Familienverhältnisse, Auffälligkeiten in der Entwicklung und im Sozialverhalten der Kinder und Jugendlichen, schulische Probleme sowie Trennung und Scheidung sind nur einige Themen, die Familien tagtäglich vor große Herausforderungen stellen. Um ihnen bestmöglich zu begegnen, haben sich 75 Fachkräfte aus zehn psychosozialen Beratungsstellen aus dem Kreis Lippe miteinander vernetzt.

 

Ein Fachvortrag zum Thema „Humor in der Beratung“ lieferte den Fachkräften neue Impulse, um die oft schweren Themen leichter erzählbar zu machen und neue Sichtweisen zu entwickeln: Der Einsatz von Humor kann in der Beratung eine vertrauensvolle Atmosphäre schaffen und stellt daher eine wichtige Ressource dar. In verschiedenen Workshops ging es um spannende Methoden für die eigene Beratungspraxis. Ein breitgefächertes Angebot von kreativ-therapeutischem Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, über Workshops zum Thema Resilienz bis hin zu theaterpädagogischen Ansätzen, lud außerdem zum Mitmachen und Ausprobieren ein.

 

Zum Beispiel „Vom Suchen und Finden des Glücks“: Dabei geben die Fachkräfte den Kindern unter anderem an die Hand, ihre glücklichen Momente aufzuschreiben und sie in ein schön gestaltetes Glas zu legen. So sammeln sie Glück, welches sie sich bei Gelegenheit in Erinnerung rufen können. Ein „Markt der Möglichkeiten“, auf dem jede Beratungsstelle ihre Angebote und Materialien vorstellte, rundete die Veranstaltung ab.

 

Der Fachtag hat gezeigt, dass es eine vielfältige Beratungslandschaft im Kreis Lippe gibt. Wichtig ist, dass die verschiedenen Beratungsstellen voneinander wissen und gut vernetzt sind, um passgenaue Angebote für die Menschen im Kreis Lippe zu entwickeln, und bei Bedarf auch weiter zu verweisen.

 

Der Beratungsstellenfachtag konnte erstmals nach der Corona-Pandemie wieder stattfinden. Unter dem Motto „von Kolleg*innen für Kolleg*innen“ hatte die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Lippe (PSAG), die sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller teilnehmenden Beratungsstellen zusammensetzt, das abwechslungsreiche Programm gestaltet.

 

Hintergrund für den Beratungsstellentag, der alle zwei bis drei Jahre stattfindet, ist vor allem das persönliche Kennenlernen, der fachliche Austausch und die Verbesserung der Kooperation. Die Teilnehmenden kamen aus dem Evangelischen Beratungszentrum der Lippischen Landeskirche, der Drogenberatung Lippe, der AWO Beratungsstelle für Schwangerschaft und Familienplanung, der Frauenberatungsstelle Alraune, SOS-Kinderdorf Beratung und Treffpunkt Blomberg, Blaukreuz Lippe, Pro Familia, sowie dem Sozialpsychiatrischen Dienst, der Schulpsychologischen Beratung und der Familienberatung des Kreises Lippe.