Ein Jahr vor ihrem Rücktritt: Fürstin Pauline zur Lippe, 1801, Johann Christoph Rincklake / Foto: Lippischen Landesmuseum.

Führung über Fürstin Pauline zur Lippe, aus besonderen Anlass, am Sonntag, dem 5. November, um 15:00 Uhr, im Lippischen Landesmuseum Detmold.

 

Am 6. November 1796 war die Freude groß im Fürstentum Lippe. Pauline, Ehefrau des Fürsten Leopold gebar einen Sohn: Paul Alexander Leopold, den designierten Thronfolger. Fast auf den Tag genau 227 Jahre später, am Sonntag, dem 5. November, gibt es eine besondere Führung über eine der populärsten Vertreterinnen des Hauses zur Lippe.

 

Dabei deutete bei ihrer Hochzeit mit dem Fürsten Leopold zur Lippe nichts darauf hin, dass sie in dem kleinen Fürstentum eine derartig herausragende Rolle spielen würde. Ein zwischen Leopold und Pauline abgeschlossener Ehevertrag, der festschrieb, dass sie als zukünftige Mutter eines minderjährigen Prinzen die Vormundschaft, wie auch die Regentschaft übernehmen sollte, war in jener Zeit nicht ungewöhnlich.

 

Als 1802 ihr Mann starb und Pauline tatsächlich die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn übernahm, gab es trotzdem heftigen Widerstand der lippischen Landstände. Allerdings bewies Pauline sehr schnell, dass sie eine geeignete Regentin sein würde. Bis heute beeindruckt sie durch ihr soziales Engagement und machte sich vor allem durch diverse Reformen, die u. a. die Einrichtung einer ersten „Kinderbewahranstalt“ in Deutschland und Pflegeanstalten für Bedürftige beinhalteten, einen Namen.

 

„Das Einzige was der Fürstin Pauline nicht gelang, war die Erziehung ihrer beiden Söhne, ihrer einzigen Kinder. Um ihnen die Grundsätze strenger Moralität beizubringen hatte sie die beiden der maßen tyrannisiert und so lange wie Kinder behandelt, dass der älteste schon scheu und zurückhaltend von Natur, ein halber Wilder geworden war“, schrieb Malwida von Meysenbug, die als Kind in Detmold gelebt hatte, in ihren Memoiren.

 

Ihrem Sohn Leopold stand sie tatsächlich kritisch gegenüber. Sie warf dem Thronfolger Trägheit vor und war der Meinung ihm nicht mit ruhigem Gewissen die Regentschaft übertragen zu können. So verschob sie die Übergabe mehrmals, bis kritische Stimmen in Lippe laut wurden. Schließlich verkündigte sie ihrem überraschten Sohn am 3. Juli 1820 ihren Rücktritt.

 

Diese Führung bringt Pauline in ihren vielen Rollen näher: Prinzessin, Ehefrau und Fürstin, Landesmutter und Regentin. Die Teilnahme kostet 3,00 Euro zuzüglich Eintritt. Da die Teilnehmerzahl bei den Führungen begrenzt ist, wird eine Anmeldung empfohlen, unter 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de. Eine Online Buchung ist auf der Homepage lippisches-landesmuseum.de jederzeit möglich.

 

Hurra, es ist ein Junge! Führung Fürstin Pauline zur Lippe

Sonntag, 5. November, 15:00 Uhr

Kosten: 3,00 Euro zzgl. Museumseintritt

Die Teilnehmerzahl bei der Führung ist begrenzt.

Anmeldung: 05231 99250 oder shop@lippisches-landesmuseum.de

Online Buchung: https://t1p.de/Pauline_Spezial