Insgesamt 70.386 junge Menschen haben sich im Jahr 2018 in Nordrhein-Westfalen für eine Ausbildung in der Industrie, im Handel oder in der Dienstleistungsbranche entschieden. Das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bereits in 2017 war der fünfjährige Abwärtstrend bei Neueintragungen mit einem leichten Plus von 0,4 Prozent unterbrochen worden. Damit entschieden sich im vergangenen Jahr wieder ähnlich viele jungen Menschen für eine duale Ausbildung wie im Jahr 2014.

 

Diese Entwicklung ist auch deshalb positiv zu werten, weil sich im gleichen Zeitraum die Zahl der Schulabgänger in Nordrhein-Westfalen um mehr als zehn Prozent verringerte. Der Ausbildungsbericht 2019 zeigt detailliert, wie sich der Ausbildungsmarkt im vergangenen Jahr veränderte. So stieg die Zahl der Auszubildenden mit (Fach-)Abitur um 2,2 Prozent. Etwa die Hälfte der Neu-Azubis entschied sich damit im vergangenen Jahr trotz Hochschulzugangsberechtigung für die duale Ausbildung.

 

Besonders gefragt waren im vergangenen Jahr gewerblich-technische Berufe. 23.158 Neueintragungen bedeuten ein Plus von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Deutliche Zuwächse gibt es außerdem bei Auszubildenden mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Die Zahl der nicht deutschen Azubis ist gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent gestiegen. Bei Auszubildenden aus den acht nicht-europäischen Haupt-Asylherkunftsländern beträgt das Plus 80 Prozent. Die Zahl der Syrer in Ausbildung verdoppelte sich.

 

Was bedeuten diese Trends nun heruntergebrochen auf Lippe? „Wir konnten die Zahl der neu eingetragenen Ausbildungsverträge um 11,2 Prozent steigern und liegen damit deutlich über dem Landesschnitt“, so Michael Wennemann, Bildungsgeschäftsführer der IHK Lippe. Die Zahl der Auszubildenden mit (Fach)-Abitur beläuft sich sogar auf 10,4 Prozent. Auch stiegen die Eintragungszahlen in den industriell-technischen Berufen nicht nur um 6,7 Prozent (NRW), sondern um bemerkenswerte 21,4 Prozent.

 

Auch die Steigerung der Verträge bei den nicht deutschen Azubis liegt mit 25 Prozent weit über den 19 Prozent in NRW. Die Zahl der Syrer in Ausbildung hat sich im Bereich der lippischen IHK ebenfalls verdoppelt, die Steigerung bei Azubis aus nicht-europäischen Haupt-Asylherkunftsländern beträgt 50 Prozent. „Wir freuen uns sehr über die Zuwächse in nahezu allen Bereichen. Insbesondere begrüßen wir den Trend hin zu technischen Ausbildungsberufen. Diese Facharbeiter und Facharbeiterinnen werden in Zukunft dringend benötigt, um die lippische Industrie auf Wachstumskurs zu halten“, so Wennemann abschließend.