Im Gespräch mit den Unternehmen aus Leopoldshöhe: Jan Häfner, Annette Küstermann, Prof. Dr. Martin Hoffmann, Frank Sommer und Jenny Krumov (v.r.n.l.) Foto: IHK Lippe

Die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) lud jüngst zum Kommunalen Wirtschaftsgespräch nach Leopoldshöhe ein. Getagt wurde im Traditionsunternehmen Häfner & Krullmann GmbH. Mehr als 30 Unternehmer:innen diskutierten dabei mit IHK-Vizepräsidentin Annette Küstermann, Bürgermeister Prof. Dr. Martin Hoffmann und Ordnungsamtsleiter Frank Sommer über die Belange der Gemeinde. Jenny Krumov (IHK) moderierte den Dialog. Zentrale Themen waren die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur, die Entwicklung von Gewerbeflächen sowie die Ausgestaltung kommunaler Rahmenbedingungen.

 

Aktuell werden die Unternehmen vor Ort mit vielen Baumaßnahmen konfrontiert. Die Arbeiten rund um die Bundesstraße 66 im Ortsteil Asemissen dauern voraussichtlich bis 2026 an und erfordern weiter Geduld. Die Bahn ist keine wirkliche Alternative, u.a. weil auf der Strecke Bielefeld-Lage-Altenbeken noch bis mindestens Dezember ein reduzierter Fahrplan gilt. Die Idee der Unternehmen, ein zentrales Baustellenportal einzurichten, wurde lebhaft diskutiert. Verschiedene Zuständigkeiten und zeitliche Abläufe in Einklang zu bringen ist dabei die größte Herausforderung.

 

Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich für Unternehmen, die in Leopoldshöhe nach Wirtschaftsflächen suchen. Nach Auskunft des Bürgermeisters stehen aktuell keine freien Gewerbeflächen in der Gemeinde zur Verfügung. „Wir sind im Austausch, um kurzfristig neue Flächen zu mobilisieren. Der Prozess zur Standortentwicklung Leopoldshöhe gestaltet sich allerdings schwierig, da unterschiedliche Interessen in Einklang gebracht werden müssen“, so Prof. Dr. Hoffmann. Um das Verfahren zu beschleunigen, wurde gemeinsam mit Politik und Verwaltung ein Standortkonzept entwickelt, das nach Aussagen des Bürgermeisters nun umgesetzt wird.

 

Ein Kritikpunkt der Unternehmen war die Höhe der Gewerbesteuer in Leopoldshöhe. Mit 495 Punkten ist der Hebesatz der höchste in den 16 lippischen Städten und Gemeinden. Sorge bereitet auch die Neuberechnung der Grundsteuer B. Nachdem der Messbetrag vor einiger Zeit NRW-weit neu berechnet wurde, drohen den Unternehmen demnächst vermutlich deutlich höhere Hebesätze. Bürgermeister Hoffmann verstand die Sorgen der Betriebe, konnte allerdings angesichts der Finanznöte der Kommune keine rasche Besserung versprechen.

 

Pressemeldung: IHK