57 Unternehmen haben von Januar bis September dieses Jahres laut dem Statistischen Landesamt IT.NRW beim Amtsgericht Detmold einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. „Das entspricht einem Rückgang um elf Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum“, informiert Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Der Lockdown im Zusammenhang mit der Pandemie spiegelt sich in diesen Zahlen nach Meinung von Martens noch nicht wider.

 

Denn die am stärksten von der Schließung betroffenen Branchen wie Gastgewerbe oder auch das Reisegewerbe zeigen aktuell keine Steigerungen. Im Einzelhandel ist die Zahl von vier Insolvenzanträgen auf sieben gestiegen. „Aktuell wurde die Verlängerung der staatlichen Überbrückungshilfe bis März 2022 beschlossen. Daher erwarten wir erst für das zweite Halbjahr 2022 ein Anziehen der Insolvenzanträge“, fährt der Hauptgeschäftsführer fort.

 

Die meisten Anträge kommen aus dem Baugewerbe (16; Vorjahr 10), gefolgt von den Freiberuflern mit neun Fällen (sieben Fälle). Neben den Unternehmen beantragten 271 weitere Schuldner die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Das waren fast doppelt so viele wie im gleichen Vorjahreszeitraum. Dabei handelte es sich überwiegend um Verbraucherinsolvenzen. Es waren aber auch 49 ehemals Selbstständige betroffen. Die Gesamtzahl der Insolvenzen lag in den ersten neun Monaten dieses Jahres bei 328 Fällen und damit um knapp 60 Prozent höher als im gleichen Zeitraum 2020.