Im Jahr 2022 wurden im Vergleich zum Vorjahr fünf Prozent mehr aufbereitete Abfälle an die Natur abgegeben. Abfall der in der Natur verbleibt, wurde entweder beseitigt (beispielsweise auf einer Deponie) oder wiederverwertet, d. h. einem sinnvollen Zweck zugeführt, indem er unmittelbar oder mittelbar andere Materialien ersetzt. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, stammten 23,5 Millionen Tonnen der in der Natur verbliebenen Abfälle aus Verwertungsverfahren (62,9 Prozent) sowie 13,9 Millionen Tonnen aus Beseitigungsverfahren (37,1 Prozent). Betrachtet nach Abfallart, machten die Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich Straßenaufbruch) mit 27,2 Millionen Tonnen im Jahr 2022 den größten Anteil (72,8 Prozent) aus.

 

Rund 63 Prozent der Bundesländersumme entfällt auf die Bundesländer NRW, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen

Im Jahr 2022 verblieben 143,4 Millionen Tonnen bzw. 62,7 Prozent der Bundesländersumme im Gebiet der vier Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Demgegenüber betrug der Anteil für die drei Stadtstaaten lediglich 1,5 Prozent. Die Ergebnisse der Bundesländer wurden vom Vorhandensein bestimmter Entsorgungs- bzw. Ablagerungsstellen auf dem jeweiligen Gebiet beeinflusst. So gab es das Beseitigungsverfahren Ablagerung naturbelassener Stoffe aus dem Bergbau nur in vier Bundesländern. Mit 17 170 Tausend Tonnen bzw. 62,5 Prozent der Bundesländersumme hatte Hessen den größten Anteil an diesem Entsorgungsweg. Bei der regionalen Zuordnung ist zu beachten, dass die angelieferten Abfälle auch aus anderen Bundesländern oder dem Ausland stammen können.

 

Umweltbezogene Steuern betrugen in NRW fast elf Milliarden Euro

Die umweltbezogenen Steuern beliefen sich in NRW im Jahr 2021 auf 10,9 Milliarden Euro und waren damit 1,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. Nach Steuerart betrachtet, entfielen in NRW mit 7,5 Milliarden Euro 68,9 Prozent auf die Energiesteuer, 1,9 Milliarden Euro (17,8 Prozent) auf die Kraftfahrzeugsteuer und knapp 1,5 Milliarden Euro (13,3 Prozent) auf die Stromsteuer.

 

Umweltbezogene Steuern sanken in den Bundesländern im Vergleich zu 2010 um rund zwei Prozent

In allen Bundesländern zusammen beliefen sich die umweltbezogenen Steuern 2021 auf rund 53,4 Milliarden Euro. Davon entfielen fast 70 Prozent auf die Energiesteuer. Die umweltbezogenen Steuereinnahmen sanken im Vergleich zu 2010 um gut zwei Prozent. Dabei entwickelten sich die Steuerarten im Vergleich sehr unterschiedlich. Das Gesamtaufkommen der Kraftfahrzeugsteuer stieg um ein gutes Achtel, das der Stromsteuer um mehr als acht Prozent. Der Rückgang der umweltbezogenen Steuern geht folglich auf die Energiesteuer zurück, deren Aufkommen um nahezu 7 Prozent geringer ausfiel als im Vergleichsjahr 2010.

 

Entwicklung weiterer umweltökonomischer Indikatoren

Zwischen 2012 und 2021 sind Primärenergie- und Endenergieproduktivität in NRW gestiegen. Der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch ist in den letzten zehn Jahren gestiegen: Der Verbrauch lag im Jahr 2021 bei 16,9 Prozent, 2012 waren es 10,8 Prozent. Der Verbleib von aufbereitetem Abfall auf Deponien verzeichnete zwischen 2013 und 2022 einen Rückgang von 4,5 Prozent. (IT.NRW)