Präsentieren die Planungen für das Impfzentrum in Lippe: (v.l.) Landrat Dr. Axel Lehmann, Dr. Christian Körner (Leiter der Bezirksstelle Detmold der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe) und Sascha Alexander Medina Azuaga (Teamleitung Feuerschutz- und Rettungsleitstelle Bevölkerungsschutz Kreis Lippe). Foto: Kreis Lippe.

In der Phoenix Contact-Arena in Lemgo entsteht in diesen Wochen eines von insgesamt 53 Impfzentren, die in Nordrhein-Westfalen im Kampf gegen das Coronavirus aufgebaut werden sollen. Spätestens Anfang Januar sollen die ersten Lipper geimpft werden können. Landrat Dr. Axel Lehmann und Dr. Christian Körner, Leiter der Bezirksstelle Detmold der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe, haben jetzt vor Ort die Rahmenbedingungen vorgestellt. „Die Impfzentren sind ein wichtiger Schritt, um dem Coronavirus effektiv und vor allen Dingen langfristig begegnen zu können. Mit unserer Phoenix Contact-Arena haben wir einen idealen Ort gefunden, um viele Menschen impfen zu können, und ihnen so ein Stück Sicherheit zurückzugeben“, unterstreicht Landrat Dr. Axel Lehmann.

 

Dort, wo sonst Veranstaltungen aller Art stattfinden, laufen derzeit mit Hochdruck die Planungen für das Impfzentrum. Im Kongresszentrum, der auch als VIP-Bereich für den TBV Lemgo Lippe dient, sollen zunächst etwa 1000 und später 2000 Lipper am Tag gegen das Coronavirus geimpft werden. Wer als erstes an die Reihe kommt, legt die Ständige Impfkommission des RKI fest. Derzeit ist vorgesehen, dass Risikogruppen wie Vorerkrankte oder Pflegebedürftige geimpft werden. Hier könnten mobile Teams zum Einsatz kommen, die fester Bestandteil der Impfzentren sein sollen. Danach sollen Personengruppen, die in kritischer Infrastruktur arbeiten, beispielsweise Ärzte und Pflegepersonal, eine Impfung bekommen. Im Anschluss die allgemeine Bevölkerung.

 

„Seit Beginn der Corona-Krise Anfang März sind die Mitarbeiter des Bevölkerungsschutzes, des Gesundheitsamtes und der Kassenärztlichen Vereinigung zu einem guten Team zusammengewachsen. Aus diesem Grund bin ich sehr optimistisch, dass wir in der Phoenix Contact-Arena zeitnah eine gut funktionierendes Impfzentrum aufbauen werden“, betont Dr. Christian Körner.

 

Für den Standort Phoenix Contact-Arena sprachen mehrere Gründe: So ist sie gut erreichbar, sowohl mit dem Auto als auch mit dem ÖPNV. Für Personen, die mit dem Auto anreisen, stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Zudem ist die Phoenix Contact-Arena eine Liegenschaft des Kreises, sodass die Organisation des Impfzentrums aus einer Hand abgewickelt werden kann. Und schließlich sprach auch die gute Infrastruktur der Phoenix Contact-Arena dafür, hier das Impfzentrum im Kongresszentrum einzurichten. Der Bundesliga-Spielbetrieb des TBV Lemgo-Lippe bleibt vom Betrieb des Impfzentrums unberührt und kann ohne Zuschauer weiterhin stattfinden.

 

Das Impfzentrum soll an sieben Tagen in der Woche zwölf Stunden in Betrieb sein. Ärzte und weiteres medizinisches Fachpersonal führen die Impfungen durch. Die Terminvergabe soll über die Bundesvereinigung der KV via Callcenter, online oder per App koordiniert werden – und zwar für zwei Impfungen. Denn diese sind notwendig, um den nötigen Schutz gegen das Virus herzustellen.

 

„Im Zusammenspiel mit der Kassenärztlichen Vereinigung und unseren Ärzten in Lippe sind wir gut aufgestellt, und bin ich zuversichtlich, dass das Virus bald seinen Schrecken verlieren wird, auch, wenn es einige Zeit dauern wird, bis jeder geimpft ist, der geimpft werden möchte“, sagt Dr. Lehmann. Und auch Dr. Körner blickt positiv in die Zukunft: „Ich bin überzeugt, dass mit dem Start der Impfungen jetzt der Wendepunkt in der Corona-Krise erreicht ist. Insbesondere wenn flächendeckend in den Arztpraxen ein Großteil der Bevölkerung geimpft werden kann, ist ein Ende absehbar.“ Die Kosten für die Impfzentren übernehmen zu 50 Prozent der Bund und zu 50 Prozent das Land. 400.000 Euro pro Monat sind für Personal, Logistik und Infrastruktur veranschlagt.