Endlich wieder Bundesliga! Zum etwas verspäteten Auftakt ins Handballjahr 2021 geht es für den TBV Lemgo Lippe gleich mal doppelt hoch hinaus: Immerhin wartet im hohen Norden mit der SG Flensburg-Handewitt auch der amtierende Tabellenführer der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Auch wenn in der Flens-Arena in dieser Saison bislang keinerlei Gastgeschenke verteilt wurden und der Gastgeber zuletzt sechs Siege in Serie verbuchte, so überwiegt bei TBV-Trainer Florian Kehrmann und seinen Schützlingen nach der achtwöchigen Pflichtspielpause vor allem die Freude darüber, „sich nach einer einzigartig langen Vorbereitung endlich wieder messen zu können.“ Anwurf am Sonntag ist um 16:00 Uhr (live auf Sky Sport 5).

 

Mit der SG Flensburg-Handewitt wartet die nächste hohe Hürde auf den TBV. Seitdem der nördlichste Bundesligist seine Heimspiele an der Campusallee austrägt, haben die Lipper auf Flensburger Territorium keinen doppelten Punktgewinn mehr bejubeln können. Getreu der Devise „Was früher war, zählt heute nichts“ gilt der Fokus vielmehr dem Hier und Jetzt. Ob es ein Vor- oder Nachteil ist, dass die Norddeutschen bereits drei Pflichtspiele absolviert haben, darauf wollten sich Kehrmann und TBV-Kapitän Andrej Kogut im Vorfeld nicht festlegen. Außer Frage steht: Flensburg, das nach 16 Spielen erst drei Minuspunkte vorzuweisen hat, wird die Lipper mit breiter Brust erwarten.

 

Das kurzfristig angesetzte Topspiel bei den Füchsen in Berlin gewann am Donnerstag mit 33:29 (15:13), in der Vorwoche hatten sie den Recken aus Hannover beim 33:26-Heimsieg die Grenzen aufgezeigt. Um sich am Sonntag im Norden Schleswig-Holsteins teurer zu verkaufen, darf es dem Lemgoer Angriffsspiel keineswegs an Durchschlagskraft und Überzeugung mangeln, denn: „Flensburg hat eine körperlich sehr starke und sehr kompakte Abwehr, die gerne auch im sehr variablen 5:1 agiert.“ Gerade zuhause versuchten die Norddeutschen, von Anfang an viel Druck auszuüben, um den Gegner zu Fehlern zu zwingen und einfache Tore zu generieren.

 

„Das Tempospiel ist ihre Hauptangriffswaffe“, mahnt Kehrmann. Im Positionsangriff bevorzugten sie die Breite, „aus der sie immer wieder versuchen, die Nahtstellen anzugreifen und Spieler zu isolieren.“ Lemgos Headcoach hat sich dagegen natürlich einen Matchplan zurechtgelegt, der grob vorsieht, „ihnen ihre schnellen Ballstafetten wegzunehmen.“ Inzwischen bei Flensburg wieder mit an Bord ist ihr wiedergenesener Sommerneuzugang Lasse Kjaer Moller, der im Nordduell mit acht Toren und drei Assists ein starkes Comeback hinlegte. Verzichten muss SG-Coach Maik Machulla noch voraussichtlich mehrere Wochen auf Neuzugang Alexander Petersson.

 

Der 40-Jährige war erst Ende Januar als Ersatz für den am Kreuzband verletzten Frank Semper verpflichtet worden. Ein anderer Routinier wird dagegen wohl für den Rest der Saison keine Option mehr sein: Kreisläufer Jacob Heinl, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wird, laboriert nach wie vor an einem Meniskus- und Knorpelschaden im rechten Knie. Insgesamt standen sich beide Mannschaften in ihrer langen Bundesliga-Zugehörigkeit bislang 55 Mal gegenüber, in 18 Duellen gab es doppelte Punkte für den TBV, zuletzt am 27. März 2013. Damals zogen die Lipper mit dem 27:22-Heimsieg einen Schlussstrich unter die Flensburger Serie von bis dato 23 ungeschlagenen Partien.

 

Geleitet wird die Begegnung von Jörg Loppaschweski und Nils Blümel. Sky zeigt alle fünf Sonntagspartien wie gewohnt in der Konferenz und als Einzelspiel. Die Vorberichterstattung startet um 15.25 Uhr auf Sky Sport 2, der TBV geht ab 15.55 Uhr auf Sky Sport 5 live „auf Sendung“.