Mähdrescher bei der Weizenernte. Foto: Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Die Getreideernte in NRW hat begonnen. Am Dienstag haben Landwirte im südlichen Rheinland die erste Wintergerste geerntet, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. In Westfalen-Lippe rollen die Mähdrescher voraussichtlich vom kommenden Wochenende an. Nach der Wintergerste dreschen die Bauern die übrigen Getreidearten wie Winterweizen, Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, Roggen, Sommergerste, Sommerweizen und Hafer. Auch die Rapsernte beginnt in Kürze.

 

Die Prognosen für die Getreideernte reichen in diesem Jahr von gedämpft bis optimistisch. Nasse Böden zur Getreidesaat im vergangenen Herbst, ein später Wachstumsbeginn in diesem Frühjahr und die Trockenheit seit Mitte März mit starken Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht, führten dazu, dass sich die Pflanzen vielerorts nicht optimal entwickeln konnten. In Regionen, in denen die Saat im Herbst vor dem einsetzenden Regen in die Erde gekommen ist und der Boden Wasser besser speichern kann, wie zum Beispiel in der Soester Börde, sind die Aussichten für die Getreideernte allerdings deutlich besser. Vom Regen der vergangenen Wochen profitiert vor allem noch der Weizen.

 

Um die Getreideernte einfahren zu können, benötigen die Landwirte einige Wochen trockenes Wetter. Häufige Regenschauer erschweren die Ernte, verursachen hohe Trocknungskosten und können zu einer schlechteren Qualität des Getreides führen. Unwetter mit Starkregen oder Hagel können eine sicher geglaubte Ernte innerhalb kürzester Zeit zerstören. 2019 wurden in Nordrhein-Westfalen 500 100 Hektar Getreide angebaut, das entspricht 47 Prozent des Ackerlandes. Die wichtigste Getreideart in NRW ist der Winterweizen, der 2019 auf 253 100 Hektar stand. An zweiter Stelle folgte die Wintergerste mit 146 700 Hektar. Die Anbaufläche von Triticale lag bei 57 700 ha. Roggen, früher das wichtigste Brotgetreide, wurde in NRW nur noch auf 24 300 Hektar angebaut.