Die Hebesätze der Gewerbesteuer haben im Jahr 2022 in fast allen Gemeinden (96,5 Prozent) in Nordrhein-Westfalen 400 Prozent oder mehr betragen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, fanden Gewerbetreibende in NRW damit höhere Hebesätze vor als in den meisten anderen deutschen Gemeinden. Nur 1 931 (17,9 Prozent) der insgesamt 10 786 Gemeinden in Deutschland hatten im Jahr 2022 Hebesätze der Gewerbesteuer von über 400 Prozent festgesetzt. Diese und weitere Informationen liefert eine Gemeinschaftsveröffentlichung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, die ab sofort für das Jahr 2022 kostenlos im Internet zum Download bereitsteht.

 

Von den 396 Städten und Gemeinden in NRW meldeten – wie im Jahr zuvor ؘ– Monheim am Rhein im Kreis Mettmann und die Stadt Leverkusen (je 250 Prozent) sowie Langenfeld (Rheinland) im Kreis Mettmann (299 Prozent) die geringsten Hebesätze der Gewerbesteuer. Am höchsten – auch im Bundesvergleich – war dieser Wert in der Gemeinde Inden im Kreis Düren (650 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgten die Städte Oberhausen und Mülheim an der Ruhr mit je 580 Prozent. Deutschlandweit am geringsten war der Hebesatz in Langenwolschendorf im Landkreis Greiz in Thüringen (200 Prozent).

 

Auch bei der Grundsteuer B lagen die Hebesätze bei fast allen Gemeinden (96 Prozent) in NRW bei 400 Prozent und mehr, während bundesweit nur rund 39,4 Prozent der 10 786 Gemeinden Hebesätze von über 400 Prozent festgesetzt hatten. NRW-weit am niedrigsten war dieser Hebesatz für Eigentümer/-innen von bebauten und unbebauten Grundstücken in Verl im Kreis Gütersloh (190 Prozent); den Höchstwert erhob Hürtgenwald im Kreis Düren (950 Prozent). Deutschlandweit reichte die Spanne bei der Grundsteuer B von 45 Prozent in Christinenthal im Kreis Steinburg (Schleswig-Holstein) bis 1 050 Prozent in Lorch im Rheingau-Taunus-Kreis (Hessen).

 

Bei der Grundsteuer A wiesen die Gemeinden in NRW im bundesweiten Vergleich dagegen unterdurchschnittliche Hebesätze auf: Während deutschlandweit 88,0 Prozent der Gemeinden Hebesätze von 300 Prozent oder mehr festgesetzt hatten, erhoben in NRW lediglich 43,7 Prozent der Gemeinden Hebesätze für land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen von mindestens 300 Prozent. Den geringsten Wert in NRW meldete Verl im Kreis Gütersloh (110 Prozent), den höchsten Heimbach im Kreis Düren (900 Prozent). Bundesweit reichten die Sätze von 45 Prozent in Christinenthal bis 1 900 Prozent in den Gemeinden Bad Herrenalb und Bad Wildbad im Landkreis Calw (Baden-Württemberg). (IT.NRW)