In der Pflegeschule Lippe lernen die Auszubildenden, worauf beim Umgang mit Frühchen geachtet werden muss. Abteilungsleiterin Ulrike Overkamp, Schulleiterin Gabriele Schütter (v. links) und ihre Stellvertreterin Annika Henselmeyer (rechts) erläutern Kerstin Vieregge, MdB, Einzelheiten.

Seit dem 1. Januar 2020 gilt das Gesetz zur Reform der Pflegeberufe und mit ihm die generalistische Pflegeausbildung. Nachdem die ersten Jahrgänge diese durchlaufen haben, machte sich die lippische Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge vor Ort ein Bild, wie die Schulen die Umstellung gemeistert haben.

 

In der Blomberger Pflegeschule Lippe des evangelischen Johanneswerks zogen Schulleiterin Gabriele Schütter und Ulrike Overkamp, Abteilungsleiterin Schule und Bildung, ein gemischtes Fazit bezüglich der generalistischen Ausbildung. Zwar seien sie insgesamt sehr zufrieden mit der Umstellung, gaben der Bundestagsabgeordneten aber auch einige Verbesserungsvorschläge mit auf den Weg. So benötigten gerade im späteren Arbeitsfeld der Kinderkrankenpflege viele Auszubildende eigentlich eine längere Ausbildungszeit. Hier gelte es zu erörtern, ob die einjährige Spezialisierung nicht verlängert werden und früher eintreten könnte. Das größte Problem, mit dem sich die Pflegeschulen konfrontiert sehen, sei die Gewinnung von Lehrkräften.

 

„Die vorhandenen Dozenten verfügen zumeist über einen Bachelor-Abschluss, benötigen zukünftig aber einen Master, um weiter unterrichten zu können“, gaben Schütter und Overkamp zu bedenken. Als Folge fürchten sie „ein Nadelöhr in der so wichtigen Pflegeausbildung, da die Lehrkräfte mit entsprechendem Abschluss fehlen.“ Sie sehen die Politik gefragt, in den Dialog zu treten und Vorschläge zu unterbreiten, damit die Übergangsregelung ausgedehnt werden kann. Insgesamt bewerten sie den Schritt hin zur generalistischen Pflegeausbildung als richtig. Nun gelte es aber die Stellschrauben nachzudrehen und Auswirkungen wie einem möglichen zukünftigen Lehrkräftemangel entgegenzuwirken.

 

Die Pflegeschule Lippe bildet mit derzeit acht festangestellten Dozenten rund 150 junge Menschen in Pflegeberufen aus. Dabei legt die Schulleitung viel Wert auf eine gute Verbindung von Theorie und Praxis und auf moderne Ausbildungsstandards. So ist in Kooperation mit der Technischen Hochschule OWL der Alters-Simulationsanzug „GERT“ entwickelt worden, mit dem die Auszubildenden die Einschränkungen Älterer erleben und nachempfinden können. „Es ist beeindruckend, wie umfassend unsere Pflegekräfte ausgebildet werden“, lobt Vieregge. Für die CDU-Politikerin ist die Hilfe, die die Pflegerinnen und Pfleger anderen Menschen bieten, ein wertvoller Beitrag für die Gesellschaft als Ganzes. „Ohne die Pflege läuft im Gesundheitswesen nichts. Jede einzelne Pflegekraft darf stolz sein auf ihren Job!“

 

Pressemitteilung der Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge