Im Sommer 1989 haben Dieter und Edith Seidel die Tore der Fahrrad-Scheune in Herrentrup erstmalig geöffnet und sie wurde in zweiter Generation von der Tochter des Gründers und ihrem Mann übernommen. Seit 2002 leitet nun also Inhaber Detlev mit Frau Silke den Familienbetrieb, unterstützt von Mitarbeiterin Anke Lohmeier. Durch den regelmäßigen Besuch von Messen ist das Team stets im Sinne der Kunden auf dem Laufenden geblieben, der Sektor „Fahrrad“ hat sich, gerade in den letzten Jahren, extrem gewandelt.
Zu nennen sind hier besonders die elektrisch angetriebenen Räder, die E-Bikes. In vielen Branchen machen sich Firmeninhaber Gedanken über die Übergabe ihrer Betriebe, in vielen Fällen jedoch auch zu spät. Die Gründe warum es am Ende mit einer Übergabe nicht klappt sind dabei vielfältig und auch die Differenz zwischen „übernahmewürdigen“ und „übergabereifen“ Unternehmen klafft recht weit auseinander.
Bei der „Die-Fahrrad-Scheune“ hat man offensichtlich mit viel Weitblick geplant, zum 1. August wird es einen Nachfolger geben. „Wir wollten nicht, das es später hektisch wird und eine übereilte Entscheidung getroffen wird. Letztlich fühlen wir uns unseren Kunden sehr verbunden und wollen auch unser Geschäft in gute Hände abgeben“, erklärt Detlev Zöllner. Gelegt wird das Geschäft dann in die Hände von Philipp Hobelsberger, der die Fahrradscheune gemeinsam mit dem kompletten bisherigen Team weiterführen wird. „Komplett“ bedeutet dabei in der Tat: Detlev, Silke und Anke bleiben der Nelkenstadt erhalten. „Wir hatten über ein Programm, welches über unseren Verband angeboten wird, die Möglichkeit nach einem Nachfolger zu suchen – diese Möglichkeit haben wir genutzt“, freuen sich die Zöllners, die noch immer viel Freude an ihrer Arbeit haben und aktuell keinesfalls an einen vorzeitigen Ruhestand denken.
Der neue Inhaber ist 29 Jahre alt, nach seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in einem Fahrradgeschäft absolvierte er ein Studium der Betriebswirtschaft und schloss dieses mit dem Bachelor of Science ab. Nach dem Studium hat Hobelsberger zunächst bei einem Autozulieferer aus Lemgo gearbeitet, nun wollte er den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Zu seinen Hobbys zählen unter anderem Radfahren, Radfahren und Radfahren. Radfahren in jeglicher Form. Seine Affinität zum Thema Fahrrad rührt daher auch genau aus dieser Leidenschaft heraus. „Die Grundlagen der Zweiradmechanik sind mir natürlich vertraut, ich bin aber froh mit Detlev Zöllner einen sehr erfahrenen Zweiradmechaniker an meiner Seite zu haben, von ihm werde ich in diesem Bereich noch viel lernen können.“, findet der bald neue Inhaber schon jetzt lobende Worte für den aktuellen Inhaber.
Noch wohnt Philipp Hobelsberger in Bad Eilsen ein Umzug nach Blomberg ist jedoch nicht ausgeschlossen. „Ich bin noch recht ungebunden und daher auch sehr flexibel. Auf die neue Aufgabe freue ich mich sehr, man merkt hier sehr schnell, dass das ganze Team mit Herz bei der Sache ist – da passe auch ich gut hinein. Dadurch, dass ich den Betrieb schon im August übernehmen kann, das Team jedoch noch sehr jung ist, freue ich mich über eine sehr lange Einarbeitungsmöglichkeit“, so Hobelsberger. Die Frage nach Perspektiven beantwortete er wie folgt: „Der Betrieb ist nicht nur sehr gesund, er ist auch hervorragend aufgestellt. Dennoch wird es sicherlich die eine oder andere Stellschraube geben, die wir gemeinsam im Team feinjustieren können. Ab sofort wird die Fahrradscheune zum Beispiel ganzjährig geöffnet haben. Wir werden auch weiterhin die kommenden Trends für unsere Kunden verfolgen und planen schon jetzt das Team zu erweitern. Ich freue mich einfach auf alles was kommt.“