Blütenpracht aus der Streuobstwiese Lindenhaus – leider ohne Summen von Hummeln und Honigbienen. Foto BUND Lemgo

Die Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland macht auf die Folgen des Kälteeinbruchs im April für den Bereich des Obstanbaus aufmerksam. Nach dem milden Winter und einer kurzen Wärmeperiode Anfang April gibt es fast 3 Wochen früher als je zuvor eine volle Blüte bei den Apfelbäumen. Der Kälteeinbruch hat nun zur Folge, dass die Honigbienen in ihren Bauten bleiben, denn die benötigen Außentemperaturen ab etwa 10 bis 12 Grad. Selbst die für die Obstblüte wichtigen Hummeln sind kaum zu beobachten. Da braucht es Temperaturen ab 6 bis 8 Grad. Wenn dann auch noch Nachtfröste dazu kommen werden die Blüten so geschädigt, dass eine Befruchtung nicht mehr möglich ist.

 

Seit Tagen kein Summen unter den Apfelbäumen, keine Biene oder Hummel zu sehen. Die zwangsläufigen Folgen sind so gut wie kein Frühjahrshonig bei den Imkern und die Apfelernte dürfte in vielen von Kälte besonders betroffenen Regionen äußert gering sein bis hin zum Totalausfall bei bestimmten Apfelsorten. Dazu kommen noch langfristige Auswirkungen. Die Hummelköniginnen sind kaum in der Lage Völker in normaler Größe zu bilden, die je nach Art bis zu 500 Hummeln umfassen können. Bleiben die Völker klein sind diese auch nicht in der Lage genügend Königinnen für das nächste Jahr heranzuziehen. Es dauert dann 2 bis 3 normale Jahre um den Einbruch der Hummelbestände wieder auszugleichen. An diesem Beispiel zeigt sich laut BUND Lemgo wie folgenschwer die Auswirkungen des Klimawandels mit seinen zunehmenden Wetterextremen ist.

 

Pressemeldung: BUND Lemgo