Tolles, sommerliches Wetter am Muttertag in Lemgo, aber der TBV hat seinen Fans in der Handball-Bundesliga leider keine Freude bereiten können. Gegen den TSV Hannover-Burgdorf verpassten die Schützlinge von Trainer Florian Kehrmann den zweiten Sieg in Folge ein. Das 24:26 (13:11) war nach einem harten Kampf in der Phoenix-Contact-Arena nicht zu verhindern. Die Vorzeichen waren gut: Trainer Florian Kehrmann konnte auf den identischen Kader setzen, der am Mittwoch den furiosen Auswärtssieg bei der HSG Wetzlar eingefahren hatte. Beim 27:21 zeigten die Lemgoer eine überragende Vorstellung, elf Feldspieler steuerten mindestens einen Treffer zum doppelten Punkterfolg bei.

 

Gegen Hannover-Burgdorf schickte der Coach zunächst vor Keeper Peter Johannesson ins Rennen: Andrej Kogut, Jonathan Carlsbogård, Isaias Guardiola (Rückraum), Bjarki Mar Elísson, Lukas Zerbe (Außen) sowie Gedeón Guardiola (nur Abwehr). An den Kreis rückte Marcel Timm. Doch da Kogut angeschlagen nicht mehr konnte, kam Baijens bereits ab Minute drei. Die Anfangsphase verlief zerfahren.

 

Beim 3:5 (11.) betrug der Rückstand zwei Tore, doch Carlsbogård glich schnell wieder aus (12.). Kurz danach brachte Elisson per Strafwurf in Unterzahl die Gastgeber in Front. Für frischen Wind von der Bank sorgte Frederik Simak mit zwei gelungenen Anspielen. Lemgo legte zwei Treffer vor, geriet nochmal in Rückstand und führte zur Pause mit 13:11. Sechs Sekunden vor der Sirene netzte Carlsbogård zum dritten Mal.

 

Zu Beginn des zweiten Abschnitts standen beim TBV Timm, Elísson, Zerbe, Carlsbogård, Baijens und Cederholm sowie Keeper Johannesson auf der Platte. G. Guardiola kam für Cederholm in der Deckung. Und der Vorsprung war schnell wieder weg, da TSV-Keeper Ebner einige Paraden gelangen. Es ging hin und her. Nach Sprints über das ganze Feld markierten Zerbe und Alexander Reimann sehenswerte Gegenstoßtore.

 

Pech besaß Cederholm mit mehreren Pfostentreffern. Sehr gut klappten die Anspiele auf Gedeón Guardiola an den Kreis: Das 22:21 war das fünfte Tor für den spanischen Nationalspieler. Aber auch nach dem 23:21 (49.) durch Carlsbogård ließ sich Hannover-B. nicht abschütteln. Auf den Ausgleich von Martin Hanne (23:23) reagierte Kehrmann mit seiner zweiten Auszeit (52.).

 

Doch Lemgo verlor den Faden. Per Doppelpack brachte Alfred Jönsson das Team aus der niedersächsischen Landeshauptstadt in Front (25:23, 55.). Kehrmann legte ein weiteres Mal die grüne Karte auf den Tisch des Kampfgerichtes. Doch die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig, dazu kamen unnötige Ballverluste. Mit dem 26:24 machte Martin Hanne alles klar. Antonio Carlos Ortega: „Ich bin sehr zufrieden, es war ein wichtiger Sieg. Die Schlüssel waren unser Torwart Domenico Ebner mit einigen tollen Paraden und vorne Martin Hanne.“

 

Florian Kehrmann: „Wir haben eine gute Leistung gezeigt, einen tollen Kampf geboten. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten, es hätte in beide Richtungen ausgehen können. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle, haben die Tür für Hannover aber immer offen gelassen. Nach der Pause können wir auf drei Tore weg gehen, lassen aber eine Riesenmöglichkeit liegen. In den entscheidenden Momenten ging der Ball nicht ins Tor, sondern ans Lattenkreuz. Auch in der Schlussphase war noch ein Remis möglich. Es geht nun Schlag auf Schlag weiter, darauf konzentrieren wir uns.“

 

TBV Lemgo Lippe: Zecher, Johannesson; Elísson (2/1), Kogut, I. Guardiola, Simak (1), Carlsbogård (5), Schagen, Timm (3), Hangstein, Zerbe (3/1), G. Guardiola (6), Cederholm (2), Geis, Reimann (1), Baijens (1).