Einstimmig haben Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung erste wichtige Grundsatzentscheidungen zur Konsolidierung und Neuausrichtung des Klinikums Lippe getroffen. Dabei haben die Gremienmitglieder auch den weiteren Fahrplan bezüglich der möglichen Veränderungen an den Standorten Detmold und Lemgo festgezurrt: Darüber werden nun zunächst noch weitere Gespräche mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) geführt, ehe Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat in ihrer Sitzung am 12. November eine finale Entscheidung zur Standortentwicklung treffen werden.

 

„Ich bin sehr froh, dass wir die Beschlüsse zum grundsätzlichen Konsolidierungsweg und zum weiteren Vorgehen in der Standortfrage gemeinsam und mit denkbar breiter Mehrheit getroffen haben“, sagt Dr. Axel Lehmann, Landrat des Kreises Lippe und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Lippe. Die heutigen Beschlüsse umfassen auch ein klares Bekenntnis zum Klinikum Lippe als Uniklinik, der Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in Lippe auf universitärem Niveau und der Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern am Klinikum, um dem Ärztemangel im niedergelassenen und im stationären Bereich entgegenzuwirken. „Außerdem haben wir gemeinsam Schritte zur wirtschaftlichen Sanierung des Klinikums Lippe beschlossen.

 

Damit steht die erste Säule der zukünftigen Ausrichtung unseres Klinikums. Über die zweite Säule – die Vorschläge der Unternehmensberatung Berger für die Standorte Detmold und Lemgo – wird nun im Detail weiter mit dem MAGS zu sprechen sein. Dann wollen und müssen wir aber zügig am 12. November in einer weiteren Sondersitzung auch hier zu einer Entscheidung kommen. Ein schnelles Votum sind wir der lippischen Bevölkerung, den Mitarbeitenden und nicht zuletzt dem Unternehmen selbst schuldig. Mit den Vorschlägen der Berater und unseren eigenen Ideen für die poliklinische Entwicklung des Standortes Lemgo liegt jetzt die notwendige inhaltliche Grundlage für die Gespräche mit dem MAGS vor“, so Lehmann weiter. Einen ersten, aber nicht abschließenden Austausch habe es dazu mit dem Ministerium auch bereits gegeben.

 

„Nicht nur die allgemeinen Kostensteigerungen und der im medizinischen und pflegerischen Bereich herrschende Fachkräftemangel, sondern auch die Klinikreformen von Bund und Land zwingen uns zum Handeln. Diesbezüglich – und dabei kann ich mich nur wiederholen – sind die Gespräche mit dem MAGS essentiell – insbesondere für unsere Standortstrategie“, erklärt Dr. Johannes Hütte, Geschäftsführer des Klinikums Lippe. Er sei den Mitgliedern des Aufsichtsrats und der Gesellschafterversammlung dankbar, dass sie durch die gefassten Grundsatzbeschlüsse die dringende Notwendigkeit zur Konsolidierung erkannt hätten und Veränderungen mittragen würden. Zum beschlossenen Konsolidierungsprozess gehöre es, interne Strukturen und Prozesse auf den Prüfstand zu stellen und dabei die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung einfließen zu lassen. In den Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) des Klinikums Lippe seien ebenfalls Strukturen und Prozesse zu optimieren.

 

Welche Auswirkungen die Neuausrichtung auf die Standorte Lemgo und Detmold konkret haben werden (ob beispielsweise die Berger-Pläne wie vorgeschlagen umgesetzt werden können oder ob Modifizierungen erforderlich sind), müssen nun die Gespräche mit dem MAGS ergeben. „Auf der Grundlage werden wir im November eine Entscheidung treffen und dann auch festlegen, welche Abteilungen nach Detmold ziehen, in Lemgo verbleiben und welche ambulanten Angebote dort zur Stärkung des Standortes entwickelt werden könnten“, betont Dr. Lehmann. „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir mit den notwendigen Veränderungen eine große Chance bekommen, um am Ende eine bessere medizinische Versorgung der Lipperinnen und Lipper zu erreichen.“