Dr. Axel Lehmann (zweiter von links); Landrat des Kreises Lippe; und Bruno Jacobfeuerborn; Geschäftsführer Deutsche Funkturm GmbH (DFMG); haben im lippischen Kreishaus eine Rahmenvereinbarung für den Mobilfunkausbau unterschrieben. Dr. Stefan Ostrau (links); Fachbereichsleiter für Geoinformation, Kataster und Immobilienbewertung beim Kreis Lippe; Frank Sprenger (Mitte); Mobilfunkkoordinator beim Kreis Lippe und Kadir Karthigesu (rechts); Experte Public Affairs und virtuelles Portfolio bei der DFMG; begrüßen diesen Schritt. (Copyright Foto: Kreis Lippe)

Eine Rahmenvereinbarung mit der DFMG Deutsche Funkturm GmbH soll den Ausbau einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur beschleunigen und vereinfachen.

 

Landrat Dr. Axel Lehmann und Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer der DFMG Deutsche Funkturm GmbH (DFMG), haben im Kreishaus in Detmold eine Rahmenvereinbarung zum Mobilfunkausbau unterschrieben. Dadurch sollen Verfahren zum Ausbau einer leistungsfähigen und flächendeckenden Mobilfunkinfrastruktur beschleunigt und vereinfacht werden.

 

„Mit dem Rahmenvertrag gehen wir einen wichtigen Schritt, um schnelles mobiles Internet in ganz Lippe zu erhalten. Der Ausbau des 4G- und 5G-Netzes bildet das Fundament für die Digitalisierung des Kreises Lippe und für die Daseinsvorsorge der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Landrat Dr. Axel Lehmann. Bruno Jacobfeuerborn sagt: „Wir freuen uns, mit dieser Kooperation den flächendeckenden Ausbau der Infrastruktur für eine zukunftssichere Mobilfunkversorgung deutlich zu beschleunigen.“ Der Kreis Lippe sei nach dem Rhein-Erft-Kreis und dem Rhein-Kreis Neuss der dritte Kreis in NRW, der auf diese Weise mit der DFMG zusammenarbeitet.

 

Und so funktioniert es: Die Deutsche Funkturm, eine ehemalige Tochter der Deutschen Telekom, ist Infrastrukturdienstleister für alle Funknetzbetreiber, wie Telekom, Vodafone oder O2. Das heißt, sie akquiriert, plant und realisiert, betreibt und vermarktet bundesweit Funkstandorte. Die Funknetzbetreiber übermitteln der DFMG sogenannte Suchkreise, also circa ein bis zwei Quadratkilometer große Flächen, für optimale Standorte für die Mobilfunkversorgung.

 

Nun kommen der Kreis Lippe und die Rahmenvereinbarung ins Spiel. Um einen geeigneten Standort innerhalb der Suchkreise für den Mobilfunkausbau zu finden, musste die Deutsche Funkturm bislang beispielsweise die Eigentümer potenzieller Grundstücke identifizieren, Informationsgespräche führen und Verträge aufsetzen. Diese Akquise, die oft zwischen sechs und 18 Monate dauert, fällt nun weg, denn der Kreis Lippe stellt der DFMG Daten über die kreiseigenen Liegenschaften zur Verfügung. Die Deutsche Funkturm gleicht die Suchkreise der Funknetzbetreiber mit den Liegenschaften des Kreises Lippe ab. Ist eine geeignete Fläche dabei, kann der Mietvertrag deutlich schneller als üblich geschlossen werden. In der Rahmenvereinbarung sind zum Beispiel auch Mustermietverträge für Mobilfunkstandorte enthalten.

 

„Die Vereinbarung ist ein wichtiges und richtiges Signal in Richtung flächendeckender Digitalisierung. Sie löst die bisherige Einzelvertragsregelung ab und beschleunigt und vereinfacht den Mobilfunkausbau damit“, sagt Frank Sprenger, Mobilfunkkoordinator des Kreises Lippe. „Wenn die Deutsche Funkturm einen neuen Mast errichtet hat, können ihn andere übrigens auch mitnutzen. Das minimiert die sichtbare Infrastruktur und gestaltet den Ausbau effizienter“, ergänzt er.

 

„Der Mobilfunkausbau ist primär Angelegenheit der Netzbetreiber. Die Rahmenvereinbarung ist daher wesentlicher Teil einer Gesamtstrategie, um Gebiete mit unzureichender Funknetzabdeckung im Bereich 4G/5G schneller und gezielter auszubauen“, sagt Dr. Stefan Ostrau als zuständiger Fachbereichsleiter beim Kreis Lippe. „Infrastrukturdienstleister von Vodafone und 1&1 haben auch schon Interessen an Rahmenvereinbarungen signalisiert“, ergänzt er.

 

Als einer der wenigen Kreise in Deutschland hat der Kreis Lippe bereits 2021 auf eigene Kosten die Mobilfunklöcher („weißen Flecken“) ermittelt und der Mobilinfrastrukturgesellschaft des Bundes übergeben. Erreicht wurde damit der Ausbau ausgewählter Gebiete in Lippe. Jüngstes Beispiel dafür bildet der Ausbau der Mobilfunkversorgung durch die DFMG im Bereich Währentrup/Hörste, die demnächst in Betrieb geht.