Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Lippe

„Im Zuge der Frühjahrsbelebung ist die Arbeitslosigkeit in Lippe im April gesunken“, so die Kurzbilanz von Barbara Schäfer, Leiterin der Agentur für Arbeit Detmold. „Die Arbeitslosigkeit liegt im Vergleich zum Vorjahr, also zu Beginn der Pandemie, um 0,3 Prozentpunkte niedriger, sodass wir von einem robusten lokalen Arbeitsmarktgeschehen sprechen können, das zweifelsohne weiterhin von der Pandemie geprägt ist. Positiv zu sehen ist, dass die Anzahl an gemeldeten zu besetzenden Stellen im Kreis leicht anzieht. Eine Entwicklung, die – falls dies in den kommenden Wochen ein Trend werden sollte – nachhaltig für Entspannung sorgen sollte.

 

Die Jugendarbeitslosigkeit nimmt sukzessive ab. Die Integration in Arbeit auch dieser Zielgruppe verbessert sich. Auch in Sachen Ausbildung arbeiten die Detmolder Arbeitsagentur und alle ihre Netzwerkpartner mit Hochdruck daran, jungen Menschen auch und gerade in Pandemie-Zeiten Perspektiven aufzuzeigen. Hier bleiben alle Beteiligten nachhaltig am Ball, um einen Jahrgang Corona zu vermeiden!“

 

Arbeitslosigkeit
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im April 2021 gesunken. Insgesamt waren 11.313 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 228 Personen oder 2,0 Prozent weniger. Im Vergleich zum April des Vorjahres sinkt die Zahl der Arbeitslosen um 662 Personen bzw. 5,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im April 2021 6,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,4 Prozent (minus 0,3 Prozentpunkte).

 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 3.764 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 312 Personen bzw. 7,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Verringerung um 341 Personen oder 8,3 Prozent.

 

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
In der Grundsicherung sind 84 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 321 weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies plus 1,1 Prozent zum Vormonat bzw. minus 4,1 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 7.549 Personen und damit 66,7 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

 

Jugendarbeitslosigkeit
1.129 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 62 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 222 mehr arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 5,2 Prozent zum vorherigen Monat bzw. minus 16,4 Prozent im Vorjahresvergleich.

 

Arbeitslose ab 50 Jahre
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (minus 136 Personen oder minus 3,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es neun Arbeitslose mehr (0,2 Prozent). Insgesamt sind 3.738 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.
Langzeitarbeitslose

 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gestiegen. 5.349 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 89,8 Prozent (4.806 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 62 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 851 Personen.

 

Stellenangebot
Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 576 Stellen gemeldet (minus 176 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 2.630 offene Stellen, 106 mehr als im Vormonat und 415 mehr als im Vorjahresmonat.

 

Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober vergangenen Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Detmold, der deckungsgleich mit dem Kreis Lippe ist, 2.373 Bewerber für Berufsausbildungsstellen. Das waren 14,0 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 1.740 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 4,9 Prozent. Ende April waren 1.119 Bewerber noch unversorgt und 825 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber für Berufsausbildungsstellen (minus 8,1 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Berufsausbildungsstellen war ebenfalls kleiner (minus 7,0 Prozent).

 

Der Arbeitsmarkt in OWL

Im April hat sich, trotz des weiter anhaltenden Lockdowns, die Frühjahrsbelebung fortgesetzt und am Arbeitsmarkt in OWL zu weiter sinkender Arbeitslosigkeit geführt. Ein Rückgang zu dieser Jahreszeit ist saisonal üblich. So sank in unserer Region die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zum März 2021 um 0,7 Prozent auf 67.596 Personen. Das sind insgesamt 509 Arbeitslose weniger.

Der April 2021 ist der erste Berichtsmonat, dessen Vorjahresmonat ebenfalls bereits unter dem Einfluss der pandemiebedingten Einschränkungen stand. Im April 2020 waren 1,2 Prozent oder 802 Menschen mehr ohne Arbeit registriert. Damit gibt es im Jahresvergleich einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe. Im April 2020 war, nach Beginn des ersten Lockdowns, die Arbeitslosigkeit stark angestiegen.

 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist, gegen den Trend der Arbeitslosigkeit insgesamt, innerhalb der vergangenen zwölf Monate stark angestiegen. So sind aktuell 28.792 Arbeitslose mindestens seit einem Jahr auf Arbeitssuche, das sind 6.415 Menschen oder 28,7 Prozent mehr als im April 2020. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen steigt seit Sommer 2020 beständig an.

 

Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden konnten, stieg im April erfreulich an. Der Bestand lag mit 19.489 freien Stellen um 2.210 Stellen höher als noch vor einem Jahr, das ist ein Plus von 12,8 Prozent. Gleichzeitig stieg die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2.080 Stellen auf 4.231 Neumeldungen, das ist ein Plus von starken 96,7 Prozent. Das Arbeitskräfteangebot war im April 2020 massiv eingebrochen.

 

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (5,2 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,7 Prozent), Detmold (6,1 Prozent) und Bielefeld (6,5 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent (Vormonat 6,0 Prozent, Vorjahr 6,0 Prozent).