Die Arbeitsagentur fördert die Weiterbildung Beschäftigter mit dem Qualifizierungschancengesetz. Doch seit seiner Einführung im vergangenen Jahr haben nur wenige Firmen die Förderung abgerufen, kritisiert die Gewerkschaft NGG. Foto: NGG.

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Lippe:

„Der lippische Arbeitsmarkt zeigt sich im Februar stabil angesichts der Corona-Entwicklung und der saisonal-typischen Schwankungen im Wintermonat Februar“, bilanziert Barbara Schäfer, Leiterin der Agentur für Arbeit Detmold. „Im Vergleich zum Vorjahres-Februar, also der Vor-Corona-Zeit, hat sich der heimische Arbeitsmarkt um 0,4 Prozentpunkte verschlechtert. Das sind in menschlichen Schicksalen 860 Personen mehr, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der unterjährige Einbruch ist damit zweifelsohne da, gleichwohl haben die Kurzarbeiterregelungen die Situation nachhaltig stabilisiert.“

 

Arbeitslosigkeit:
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im Februar 2021 gestiegen. Insgesamt waren 11.930 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 83 Personen oder 0,7 Prozent mehr. Im Vergleich zum Februar des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 860 Personen bzw. 7,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 2021 6,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 6,0 Prozent (plus 0,4 Prozentpunkte).

 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III:
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 4.459 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 52 Personen bzw. 1,2 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 658 Personen oder 17,3 Prozent.

 

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II:
In der Grundsicherung sind 135 Arbeitslose mehr als im Vormonat und 202 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies plus 1,8 Prozent zum Vormonat bzw. plus 2,8 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 7.471 Personen und damit 62,6 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.

 

Jugendarbeitslosigkeit:
1.230 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 81 weniger und im gleichen Monat des Vorjahres sieben weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf plus 7,0 Prozent zum vorherigen Monat bzw. plus 0,6 Prozent im Vorjahresvergleich.

 

Arbeitslose ab 50 Jahre:
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen (plus sieben Personen oder plus 0,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 432 Arbeitslose mehr (plus 12,1 Prozent). Insgesamt sind 3.988 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.

 

Langzeitarbeitslose:
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gestiegen. 5.225 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 88,9 Prozent (4.647 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies 42 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 841 Personen.

 

Stellenangebot:
Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 761 Stellen gemeldet (plus 239 zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 2.284 offene Stellen, 198 mehr als im Vormonat und 108 weniger als im Vorjahresmonat. „Dass die Stellenangebote in Lippe wieder spürbar zunehmen, ist ein positives Signal für den heimischen Arbeits- und Ausbildungsmarkt“, betont Agenturchefin Schäfer.

 

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe:
Wie schon im Dezember 2020 und im Januar 2021 ist die Arbeitslosenzahl in Ostwestfalen-Lippe im Februar 2021 im Vergleich zum Vormonat gestiegen. So stieg die Zahl der Menschen ohne Arbeit in Ostwestfalen-Lippe im Vergleich zum Januar 2021 von 69.551 um 0,7 Prozent auf 70.018 Personen. Das sind insgesamt 467 Arbeitslose mehr. Im Februar 2020 waren 12,1 Prozent oder 7.557 Menschen weniger ohne Arbeit registriert. Damit gibt es im Jahresvergleich einen sehr deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe.

 

Im Vergleich zum Vormonat schwächt sich der Zuwachs im Februar ab. Anzeichen der beginnenden Frühjahrsbelebung machen sich in den Zahlen bemerkbar. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat betrifft aufgrund der derzeitigen Krise alle Personengruppen. Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe angeboten werden konnten, lag im Februar auf einem geringeren Niveau als im Vorjahr: Der Bestand lag mit 18.161 freien Stellen um 669 Stellen niedriger als noch vor einem Jahr. #

 

Gleichzeitig sank die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 225 Stellen auf 4.435 Neumeldungen. Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (5,4 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (6,0 Prozent), Detmold (6,4 Prozent) und Bielefeld (6,6 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent (Vormonat 6,1 Prozent, Vorjahr 5,5 Prozent).