Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Lippe:
„Der Arbeitsmarkt – als nachlaufender Konjunkturindikator – hat in Lippe eine leichte Erholung im aktuellen November erfahren. So sind 438 Frauen und Männer weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als noch im Vormonat“, so Barbara Schäfer, Leiterin der Agentur für Arbeit Detmold. „Zwar zeigen sich die hemmenden Auswirkungen der Corona-Pandemie im Vergleich zu den Vorjahreszahlen noch immer deutlich. Und auch die neuen Beschränkungen im November und dann auch im Dezember relativieren die Belebungserwartungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt temporär. Doch viele lippische Unternehmen und Handwerkswerkbetriebe haben sich in den vergangenen Monaten als anpassungsfähig und robust erwiesen. Für Betriebe mit besonderen Herausforderungen im Lockdown ist das Kurzarbeitergeld weiterhin eine zuverlässige Stütze.“
Arbeitslosigkeit:
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Lippe im November 2020 gesunken. Insgesamt waren 11.301 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonates sind dies 438 Personen oder 3,7 Prozent weniger. Im Vergleich zum November des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 913 Personen bzw. 8,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im November 6,1 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 5,6 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III:
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 4.013 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 198 Personen bzw. 4,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 866 Personen oder 27,5 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II:
In der Grundsicherung sind 240 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 47 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies minus 3,2 Prozent zum Vormonat bzw. plus 0,6 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt sind es 7.288 Personen und damit 64,5 Prozent aller Arbeitslosen, die zur Grundsicherung gemäß SGB II zählen.
Jugendarbeitslosigkeit:
1.130 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Lippe unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 201 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 43 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 15,1 Prozent zum vorherigen Monat bzw. plus 4,0 Prozent im Vorjahresvergleich.
Arbeitslose ab 50 Jahre:
Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahre ist im Vergleich zum Vormonat gesunken (minus zehn Personen oder minus 0,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 431 Arbeitslose mehr (13,2 Prozent). Insgesamt sind 3.690 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Lippe betroffen.
Langzeitarbeitslose:
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Lippe im Berichtsmonat gesunken. 5.041 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 89,2 Prozent (4.497 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonates sind dies vier Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 702 Personen.
Stellenangebot:
Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 551 Stellen gemeldet (plus sieben zum Vormonat). Im Bestand befanden sich insgesamt 2.279 offene Stellen, elf mehr als im Vormonat und 148 weniger als im Vorjahresmonat.
DER ARBEITSMARKT IN OSTWESTFALEN-LIPPE:
Nach der erfreulichen Entwicklung seit August ist die Zahl der Arbeitslosen in Ostwestfalen-Lippe auch im November gesunken. So ging in unserer Region die Zahl der Menschen ohne Arbeit im Vergleich zum Oktober 2020 um 2,9 Prozent auf 65.806 Personen zurück. Das sind insgesamt 1.971 Arbeitslose weniger. Im November 2019 waren 14,2 Prozent oder 8.195 Menschen weniger ohne Arbeit registriert. Damit gibt es im Jahresvergleich einen sehr deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat betrifft aufgrund der derzeitigen Krise alle Personengruppen. Die Zahl der offenen Stellen, die von den Jobcentern und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden konnten, lag im November auf einem geringeren Niveau. Der Bestand lag mit 18.762 freien Stellen um 724 Stellen niedriger als noch vor einem Jahr. Gleichzeitig lag die Zahl der von den Arbeitgebern in der Region gemeldeten neuen Stellen im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 128 Stellen niedriger.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Agenturbezirk Paderborn (5,1 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,6 Prozent), Detmold (6,1 Prozent) und Bielefeld (6,2 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent.