Samantha Trzeciak-Hawes (links) und Nicole Krüger (rechts) von der Gleichstellungsstelle des Kreises Lippe mit der Autorin Alexandra Zykunov (mitte). (Foto: Kreis Lippe)

Alexandra Zykunov präsentiert Zahlen und Absurditäten zur Gleichberechtigung.

 

Beim siebten Jahresempfang der Gleichstellungsstelle des Kreises Lippe hat Alexandra Zykunov ihr Buch „Was wollt ihr denn noch alles?!“ vorgestellt. Bei der Lesung im Kreishaus hat die Autorin den rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörern Zahlen, Fakten und Absurditäten zur Gleichberechtigung präsentiert. Bei einer gemeinsamen Fragerunde konnten die Gäste im Anschluss die Themen weiter vertiefen und auch individuelle Erfahrungen diskutieren.

 

„Für den Jahresempfang der Gleichstellungsstelle war die Lesung von Alexandra Zykunov sehr wertvoll. Ihre Bücher und ihre Lesungen leisten einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellungsarbeit in Deutschland. Aus meiner Sicht gehört sie zu den wichtigsten Stimmen im Kampf für die Rechte von Frauen“, sagt Nicole Krüger von der Gleichstellungsstelle des Kreises Lippe.

 

Mit fundierten Zahlen und Untersuchungen hat Alexandra Zykunov in ihrer Lesung zahlreiche Hürden und Benachteiligungen in der Gleichstellung aufgezeigt. Laut Recherche der Autorin sind Algorithmen und künstliche Intelligenzen vorurteilbehaftet. Sie berichtet, dass beispielsweise Jobs im sozialen Bereich im Internet großteilig an Frauen ausgespielt werden. Jobs im Transportbereich dagegen nur zu sieben Prozent. Ähnlich sei dies auch bei Kreditvergaben. Dabei werde Frauen ohne vorherige Prüfung ein niedrigerer Kredit angeboten als Männern. Auch an weiteren digitalen Stellen ist die Ungleichbehandlung spürbar. Rund 90 Prozent der Wikipedia-Autorenschaft ist männlich und nur rund 17 Prozent aller Biografien auf der Plattform beleuchten das Leben von Frauen.

 

„Frauen haben oft erhebliche finanzielle Einbußen im Erwerbsleben. Der Zusammenhang von finanziellen Einbußen und der Erwerbstätigkeit von Frauen wird häufig nicht in Verbindung mit der Gleichberechtigung gesehen. Aus familiären Verpflichtungen stecken Frauen beruflich oft zurück, wodurch sie finanziell benachteiligt werden. Die Einbußen spiegeln sich dann in der Lohn- und Rentenlücke wieder“, stellt Rainer Grabbe, Vertreter der Landrats und Kämmerer des Kreises Lippe, fest. Aus diesen und vielen anderen Gründen fordert Alexandra Zykunov ein Umdenken in der Gesellschaft und konkrete Maßnahmen zur Förderung der Gleichberechtigung. Um dies zu erreichen, setzt sich die Gleichstellungsstelle des Kreises Lippe mit vielen Projekten für Frauen in Lippe ein.