Gudrun Babendererde (Fachberatung für evangelische Kindertageseinrichtungen / Lippische Landeskirche), Britta Grebe (Pädagogische Fachberatung KiTa / Kreis Lippe), Klaus Hansen (CDU), Dr. Olaf Peterschröder (Verwaltungsvorstand IV / Kreis Lippe), Ulrike Glathe (Jugendamtsleiterin / Kreis Lippe), Dr. Dennis Maelzer (SPD) und Julia Eisentraut (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) präsentieren den Forderungskatalog. (Copyright: Kreis Lippe)

Zusammen mit 150 lippischen Expertinnen und Experten fordert der Kreis Lippe eine Verbesserung der Kindertagesbetreuung vom Land NRW. Der Katalog ist das Ergebnis des ersten lippischen Kita-Gipfels.

 

Fachkräftemangel, fehlende räumliche Kapazitäten oder Ausfälle von Betreuungszeiten führen zu erheblichen Problemen in der Kindertagesbetreuung. Gemeinsam mit 150 Teilnehmenden haben der Kreis Lippe und die Arbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Träger beim ersten lippischen Kita-Gipfel Forderungen erarbeitet, um Verbesserungen im System der Kindertagesbetreuung zu erreichen. Diese richten sie an die NRW-Familienministerin Josefine Paul und die NRW-Landesregierung.

 

Die Akteure fordern unter anderem ein verbessertes Finanzierungssystem, eine Aufhebung der gesetzlichen Buchungsvorgaben für Betreuungsstunden, hinzu zu Buchungsoptionen, die sich an den tatsächlichen Betreuungsbedarfen von Erziehungsberechtigten richten. Oder der zeitlich unbegrenzte Einsatz und die damit einhergehende Entfristung der Alltagshelfer. Ein kontinuierlicher Einsatz von Alltagshelfern würde zu einer Entlastung des pädagogischen Personals in den Kindertageseinrichtungen führen. Im Kreishaus haben Landrat Dr. Axel Lehmann und Verwaltungsvorstand Dr. Olaf Peterschröder den Forderungskatalog nun an die lippischen Landtagsabgeordneten übergeben. Sie werden gebeten, diese Forderungen gemeinsam mit ihren Fraktionen zu unterstützen. Dr. Dennis Maelzer (SPD), Klaus Hansen (CDU) und Julia Eisentraut (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN) sicherten zu, die Forderungen mit nach Düsseldorf zu nehmen und eine Rückmeldung zu geben.

 

Landrat Dr. Axel Lehmann fordert, dass die Verbesserungen schnell kommen müssen: „Jedem ist bewusst, dass sich die Kinderbetreuung und damit auch die Frühkindliche Bildung in einer mehr als schwierigen Situation befindet. Die Landesregierung muss endlich handeln. Nie war die Lage in der Kindertagesbetreuung so angespannt wie heute“, sagt er. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein wichtiges gesellschaftspolitisches Thema. Viele Eltern wollen und müssen berufstätig sein. Familienfreundliche Rahmenbedingungen dafür zu schaffen ist eine Grundvoraussetzung dafür“, ergänzt der Landrat.

 

Dr. Olaf Peterschröder ist unter anderem für den Bereich Kinder, Jugend und Familie zuständig. Er betont: „Es ist bemerkenswert, dass sich in Lippe 150 Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Kinderbetreuung getroffen haben, um gemeinsam Forderungen an die Landesregierung auszuarbeiten. Eine gute frühkindliche Bildung legt den Grundstein für eine erfolgreiche Bildungsbiographie, diese wird für hunderttausende Kinder massiv gefährdet. Das große Engagement vor Ort zeigt, dass wir in Lippe viele Akteure sind, die den Kopf nicht in den Sand stecken und zusehen wollen, wie die Probleme weiterwachsen. Ich hoffe, dass die Ministerin eine gute Antwort für uns hat.“ Die Rückmeldungen der lippischen Landtagsabgeordneten und der Familienministerin sollen im kommenden Jahr im Jugendhilfeausschuss des Kreises Lippe thematisiert werden. Alle drei Abgeordneten versprachen bei der Sitzung dabei zu sein.