Mit „Darfichrein“, einem System zur digitalen Identifizierung von Kontaktpersonen, wollen der Kreis Lippe und der Hotel- und Gaststättenverband Lippe (DEHOGA) den Neustart der Gastronomie unterstützen. Wenn die Inzidenz in Lippe fünf Werktage in Folge unter 100 liegt, können die Außengastronomie der Gaststätten, aber auch Läden, Dienstleister oder Museen wieder für Getestete, Genesene und Geimpfte öffnen. Allerdings sind sie zur Erfassung der Daten ihrer Besucher verpflichtet. Für die digitale Kontaktverfolgung empfehlen Kreis Lippe und DEHOGA Lippe „Darfichrein“. Der Kreis Lippe rechnet damit, dass „Darfichrein“ im Laufe der kommenden Woche an die Systeme des Gesundheitsamts angeschlossen wird und will in der Folge auch weitere digitale Lösungen anbinden.

 

„Wir wollen den Betrieben und Unternehmen durch die Empfehlung für ‚Darfichrein‘ eine Orientierung geben. Jetzt binden wir diese Lösung an, im nächsten Schritt folgt das IRIS-Gateway, das die Anbindung von vielen weiteren Lösungen für die Kontaktverfolgung ermöglicht“, stellt Landrat Dr. Axel Lehmann das weitere Vorgehen vor. „Die Betriebe bereiten sich seit Wochen auf eine mögliche Öffnung vor und haben gute Hygienekonzepte erstellt, um die Kunden bestmöglich zu schützen. Mit der digitalen Kontaktverfolgung kommt ein weiterer Baustein hinzu, um den Infektionsschutz umzusetzen“, so Kai Buhrke, Geschäftsführer der DEHOGA Lippe.

 

Um für den Fall auftretender Infektionsfälle die Kontakte leichter nachvollziehen zu können, setzt der Kreis Lippe darauf, dass möglichst viele Betreiber ihren Dokumentationspflichten mit digitaler Unterstützung nachkommen. Bei Bedarf kann das Gesundheitsamt mit digital übermittelten Daten schneller reagieren, um die weitere Ausbreitung des Virus zu begrenzen.

 

Es gibt von der Kreisverwaltung keine Vorgabe für den Einsatz einer bestimmten digitalen Lösung. Fast alle Anbieter solcher Lösungen arbeiten mit dem sogenannten IRIS-Gateway zusammen. Dieses ermöglicht dem Gesundheitsamt einen zentralen und datenschutzkonformen Zugriff auf die relevanten Daten aller Softwareanwendungen, die ihrerseits an IRIS angebunden sind. IRIS befindet sich jetzt in der abschließenden Testphase und soll im Juni verfügbar sein.

 

Die sehr bekannte Luca-App schließt sich dem IRIS-Gateway allerdings voraussichtlich nicht an, so dass die Nutzung von Luca im Kreisgebiet vom Gesundheitsamt nicht unterstützt wird. Das Kommunale Rechenzentrum in Lemgo, dessen Verbandsmitglied der Kreis Lippe ist, setzt seit einiger Zeit erfolgreich die von der Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) in Zusammenarbeit mit dem DEHOGA Bayern entwickelte Lösung „Darfichrein“ ein.

 

Wie funktioniert die digitale Gästeregistrierung mit „darfichrein“?

Für die Nutzung von Darfichrein benötigen Besucher oder Kunden keine auf ihrem Smartphone installierte spezielle App, sondern einen QR-Code-Scanner und den Zugriff auf das Internet. Eine App zum Scannen von QR-Codes ist auf den meisten Smartphones bereits installiert. Die eigentliche Registrierung erfolgt dann im Internet-Browser. Weitere Informationen zu „Darfichrein“ gibt es im Internet unter darfichrein.de. Betriebe können sich unter darfichrein.de/betriebe informieren.

 

Digitale Kontaktverfolgung: „Darfichrein“ und IRIS-Gateway

Die Lösung „Darfichrein“ ist an die Plattform IRIS-Gateway angeschlossen, an das sich grundsätzlich alle am Markt befindlichen Apps zur Besuchs- und Kontaktdokumentation anschließen können. Das bietet für das Gesundheitsamt den Vorteil, dass die Daten aus sämtlichen angeschlossenen Apps in einer einzigen Schnittstelle – natürlich datenschutzkonform – abgefragt werden können. Durch das IRIS-Gateway gelingt es also, eine Vielzahl an Lösungen für die Kontaktverfolgung an das Gesundheitsamt anzuschließen.

 

Das IRIS-Gateway ist eine Plattform, die von der Initiative „Wir für Digitalisierung“ des Innovationsverbunds Öffentliche Gesundheit bereitgestellt wird. Alle benötigten Informationen zur Anbindung an das IRIS-Gateway werden auf Anfrage von der Initiative „Wir für Digitalisierung“ bereitgestellt, weitere Informationen sind auch im Internet unter www.inög.de oder www.wirfuerdigitalisierung.de zu finden.