Kunst braucht keine Sprache: Das Erleben von Krieg, Flucht und Vertreibung hat viele Zugewanderte traumatisiert. Das Integrationszentrum Blomberg hat eine Kunsttherapie für geflüchtete Frauen ins Leben gerufen. Die Kunsttherapie ermöglicht den Teilnehmenden sich Schritt für Schritt mit dem Erlebten auseinanderzusetzen. Über den künstlerischen Ausdruck können unaussprechliche Themen einen Platz finden. Das entlastet und stärkt die eigene Identität.
„Kunsttherapie bietet unglaubliche Möglichkeiten. Unser Ziel ist zunächst, sich mit dem eigenen Weg auseinanderzusetzen und daraus Kraft zu ziehen“, sagt Kunsttherapeutin und Konditorin Helen Muschter aus Bad Pyrmont. „Kraft, die sowohl zur Verarbeitung von Traumata hilft, aber auch, um Herausforderungen des Alltags zu meistern, die sich hier, fernab der ursprünglichen Heimat, in fremder Kultur Tag für Tag ergeben.“ Die Kunsttherapeutin gibt den Frauen lediglich Impulse und Anregungen für ihre Werke. Das Zeichnen soll den Frauen vor allem die Möglichkeit geben, sich auszudrücken. Auch der Austausch untereinander und das Beisammensein hilft den Frauen bei der Verarbeitung.
„Wir möchten einen Rahmen schaffen, der den Teilnehmerinnen Ausdruck bietet für ihre Emotionen, Stressabbau, Selbstreflektion und Selbsterkenntnis zur Kommunikation und sozialer Interkation. Zunächst findet der Kurs in einer kleinen Runde statt, um das Vertrauen aufzubauen und zu stärken“, sagt Janine Albrecht, Leitung des Integrationszentrums Blomberg. Alle vierzehn Tage können vorerst sechs Frauen mit Flüchtlingsbiografie an dem Kunstkurs teilnehmen. Gemalt wird im Integrationszentrum Blomberg, Paradies 2. Eine vorherige Anmeldung ist aufgrund der Gruppengröße unbedingt notwendig. Unterstützt wird dieses Projekt über die „Komm- An NRW“ Fördermittel des Landes. Für Rückfragen steht Janine Albrecht unter 05235 4507003 oder j.albrecht@blomberg-lippe.de zur Verfügung.