Auch im Kreis Lippe ist die Integration der Menschen, die neu zugewandert sind, eine wichtige Aufgabe. Ein unabdingbarer Baustein dieser Arbeit ist der Spracherwerb. Mit hybriden Deutschkursen sollen mehr Menschen im Kreis erreicht werden, findet auch die Robert Bosch Stiftung, die nun ein Projekt des Kommunalen Integrationszentrums (KI) fördert.

 

Als einer von sechs Kreisen bundesweit hat das KI des Kreises Lippe den Zuschlag für das Programm „Land.Zuhause.Zukunft – Gestaltung von Migrationsbedingter Vielfalt in ländlichen Räumen“ erhalten. Das Programm der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der Universität Hildesheim fördert die Teilhabe und den sozialen Zusammenhalt in ländlichen Räumen. Ziel ist es, zukunftsfähige Modelle zu entwickeln, um die Integration in kleinen Städten und Gemeinden zu stärken.

 

„Mit unserem Programm möchten wir verantwortliche Personen aus Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft vor Ort dabei unterstützen, in unserer Einwanderungsgesellschaft Wege des guten Zusammenlebens zu gehen. Das wollen wir besonders im kommunalen Alltag in ländlichen Regionen erreichen“, erklärt Markus Lux von der Robert Bosch Stiftung.

 

Die Idee aus Lippe: In einer Mischung aus Präsenz- und Onlineveranstaltungen können mehr Berechtigte und Interessierte erreicht werden und weitere Menschen an Deutschkursen teilnehmen, für die bisher kein passendes Angebot zusammengestellt werden konnte. In den kommenden Wochen und Monaten wird das lippische Projekt mit der Expertise der Stiftung und Universität aufgebaut, damit die ersten hybriden Deutschkurse möglichst mit Beginn des neuen Schuljahres starten können.

 

„Als Flächenkreis mit 16 Kommunen ist es oftmals schwierig, die erforderliche Teilnehmendenzahl für Deutschkurse zu erreichen“, berichtet Dr. Frank Oliver Klute vom Team des KI. Dies liege auch an den unterschiedlichen Niveaus der Kurse, die notwendig seien. Die mangelnde Mobilität und die individuellen Verpflichtungen, beispielsweise in der Familie, verstärkten noch die Hemmnisse, an den Kursen teilzunehmen. Dem wolle man nun mit den hybriden Kursen entgegentreten.

 

„Einerseits ist es wichtig, die generelle Teilhabe in der neuen Heimat zu ermöglichen“, stellt Alexandra Steeger, Fachgebietsleiterin Integration beim Kreis Lippe heraus. „Andererseits ermöglicht die Sprachkompetenz auch eine rasche und passende Arbeitsaufnahme, nicht zuletzt, um dem Demografiewandel und dem Fachkräftemangel zu begegnen.“