Mit Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast (2. Reihe ganz rechts) und den Fraktionsvorsitzenden der Verbandsversammlung Andreas Kuhlmann (2. Reihe ganz links), MdB Robin Wagener (rechts von Andreas Kuhlmann) und Lars Brakhage (links von Jörg Düning-Gast) freuen sich viele Kolleginnen und Kollegen über den Jahresbericht des Landesverbandes Lippe für das Jahr 2023. (Foto: LVL)

Der Begriff „Heimat“ hat Hochkonjunktur: In einer turbulenten Welt voller widersprüchlicher Entwicklungen erdet sie, gibt den Menschen Halt und Geborgenheit. In Lippe hat das „Sich-Aufgehoben-Fühlen“ auch mit dem Landesverband Lippe zu tun: Er bewahrt kulturelles Erbe, fördert Kultur und Tourismus, erhält Denkmäler, pflegt lippische Wälder – und gibt auf diese Weise Identifikation. Wo und wie die Lipperinnen und Lipper im zurückliegenden Jahr konkret vom Landesverband profitiert haben, verrät der „Jahresbericht 2023“, der nun vorgelegt wurde.

 

„Das Jahr 2023 war geprägt von zahlreichen tollen Veranstaltungen wie z.B. ‚Live im Schlosspark‘ des Landestheaters Detmold oder der Ausstellung ‚Herrschaftszeiten?! – 900 Jahre Haus Lippe‘ in unseren Museen. Natürlich wurde auch ansonsten fleißig gearbeitet und beispielsweise in unseren Wäldern hunderttausende Bäume gepflanzt“, erläutert Verbandsvorsteher Jörg Düning-Gast „Vieles hat sich positiv entwickelt, es wurde am Schloss Brake und am Hermannsdenkmal gebaut, in unserem Gebäudebestand renoviert und intensiv für die Erzeugung von erneuerbaren Energien geplant,“ ergänzt sein allgemeiner Vertreter Arne Brand.

 

Die Vielfalt der Aufgabenfelder des Landesverbandes spiegelt sich beim Durchblättern des Heftes wieder: Los geht es mit den Wäldern, den Immobilien und Infrastruktureinrichtungen, weiter zu den Kulturinstituten sowie dem Her-mannsdenkmal und die Externsteine bis hin zur Verwaltung, die sich u.a. mit Finanzen, Personal und Organisation befasst.

 

Das Weserrenaissance-Museum konnte 2023 neben seinen Sonderausstellungen z.B. mit neuen, partizipativen Veranstaltungsformaten punkten wie z. B. „Bühne frei“. „Dabei stellen wir Talenten unsere Bühne und Technik kostenfrei zur Verfügung. Laien und Profis können sich ausprobieren und zeigen, was in ihnen steckt. Denn das Weserrenaissance-Museum verfolgt keinen Selbstzweck, es ist für die Menschen aus der Region da“, sagt Silvia Herrmann, komm. Standortleiterin des Hauses.

 

Dr. Joachim Eberhardt, Direktor der Lippischen Landesbibliothek, sah einen Schwerpunkt 2023 bei der Migration der Daten des Bibliothekssystems in eine Cloud, und in einem Provenienzprojekt: „Wir freuen uns, dass wir dank Fördergeldern auch 2024 die Provenienzforschung in unserem Haus vorantreiben können.“ Vera Scheef von der Lippischen Kulturagentur freute sich besonders über integrative Kunstkurse wie Graffiti oder Acryl-Pouring mit dem Jugendzentrum Church (Schwalenberg) bzw. dem SOS Kinderdorf Lügde. „Auch das Kunstwerk des Monats, das wir seit 2023 regel-mäßig im Foyer von Schloss Brake zeigen, kommt hervorragend an.“

 

Für Hermannsdenkmal und Externsteine berichtete Stefanie Hütte vom Fachbereich Denkmale & Touristik über den Fortschritt der Bauarbeiten an der „Erlebniswelt am Hermannsdenkmal“, die im Sommer eröffnet werden soll. „Zudem können sich die Lipperinnen und Lipper wieder auf ein abwechslungsreiches Programm auf der Waldbühne am Hermannsdenkmal freuen“, so Hütte. Ein neues Online-Buchungssystem ermöglicht es jetzt, Konzerte oder Comedy auf der Waldbühne sowie auch Führungen an beiden Denkmälern schnell und bequem zu buchen.

 

Jan-Otto Hake sprach für die Forstabteilung von einem schwierigen Jahr 2023 aufgrund der Situation am Holzmarkt. „Doch wir können auch eine Erfolgsgeschichte erzählen: Über 80% unsere Kahlflächen, die auf-grund von Dürre, Borkenkäfer und Fichtensterben entstanden sind, haben wir aufgeforstet.“ Dass dies gelang, sei auch den Lipperinnen und Lippern zu verdanken: „Bürgerinnen und Bürger, Kindergärten und Schulklassen, Vereine und Unternehmen haben uns ganz umfangreich unterstützt und für den Ankauf von jungen Setzlingen gespendet.“

 

Die Abteilung Zentrale Infrastruktur konnte u.a. von dem Verkauf von zwei landwirtschaftlichen Domänengebäuden, der Neuverpachtung landwirtschaftlicher Flächen und Verlängerung vieler Pachtverträge sowie von der Neuvermietung von Gewerbeobjekten zur langfristigen Reduzierung von Leerständen berichten. „Und die Belegungsquote der Studentenwohnheime lag auch erneut im Jahr 2023 in Lemgo bei 95% und in Detmold bei 100%“, hob Lena Schubert vom Fachbereich Liegenschaften hervor.

 

Auch Kämmerer Marcos Canosa kann sich im Rückblick über positive Aspekte freuen: „Das für 2023 im Ergebnis geplante Minus von 3,6 Mio. Euro werden wir voraussichtlich halbieren, dank des guten Wirtschaftens in allen Abteilungen und Einrichtungen.“ Auch das Zukunftskonzept, mit dessen Hilfe der Landesverband bis 2031 einen ausgeglichenen Haushalt erreichen will, sei auf einem sehr guten Weg: „Nach aktuellem Stand schaffen wir den Turnaround vielleicht schon 2028.“

 

Düning-Gast lobte die gesamte Belegschaft für ihr großes Engagement im Jahr 2023, dankte aber auch herzlich der Verbandsversammlung: „Die Mitglieder der Verbandsversammlung haben sich in zahlreichen Sitzung intensiv in komplexe Sachverhalte eingearbeitet, die Verwaltung mit guten Ideen unterstützt und eigene Ziele deutlich formuliert. Oft hat die Verbandsversammlung im besten demokratischen Sinne um gute Lösungen gerungen und wirklich gute Kompromisse gefunden. Sie hat die Verwaltung nicht nur kontrolliert, sondern auch mit dem eigenen Erfahrungshintergrund unterstützt. Das und das gute Miteinander sind alles andere als selbst-verständlich; hierfür bin ich sehr dankbar!“

 

Nicht zuletzt sei der Jahresbericht 2023 erneut auch ein Symbol für Kunstförderung: „Wie beim Jahresbericht 2022 haben wir ein Kunstwerk erworben und in das Heft integriert. Es handelt sich um das Werk ‚Schreibe 100 Mal…‘ der Detmolder Künstlerin Gesa Reuter, mit dem sie Engstirnigkeit und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft thematisiert. Ein Thema, dass leider auch heute noch aktuell ist. Jeder Jahresbericht soll ein Kunstwerk enthalten, es verleiht den Heften einen besonderen Wert und auch Sammelcharakter“, so Düning-Gast abschließend.

 

Pressemitteilung des Landesverbandes Lippe