Totholzbaum im NSG Externsteine (Foto: Landesverband Lippe/Drewes).

Naturschutz liegt den Förstern und Forstwirten des Landesverbandes Lippe seit jeher am Herzen: Sie pflegen zum Beispiel rund 5.500 Hektar Naturschutz- bzw. FFHGebiete und fördern die Rückkehr gefährdeter Arten in Landesverbandswälder, z. B. von Wildkatzen oder Schwarzstörchen. In diesem Jahr hat die Forstabteilung 1.016 Biotop- und Altholzbäume ausgewiesen. Dank der Förderung aus einem Programm der Generaldirektion der EU-Kommission für den Bereich Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (ELER) in Co- Finanzierung mit dem Land Nordrhein-Westfalen werden sie nun weiter altern können – und irgendwann absterben.

 

„Das Engagement unserer Forstabteilung für besonders erhaltenswerte Bäume ist nur konsequent: Der Waldbau beim Landesverband Lippe zielt ab auf artenreiche, stabile Mischwälder, dazu gehört auch eine Vielfalt an jungen, mittelalten und alten Bäumen. Außerdem denken meine Kolleginnen und Kollegen in der Forstabteilung tagtäglich den Naturschutz mit, achten auf Totholz und auf Horstbäume“, lobt Verbandsvorsteherin Anke Peithmann.

 

„Weil der Landesverband Lippe mit seinen Wäldern Einnahmen erzielt, die er zur Finanzierung und Förderung seiner Kultureinrichtungen und der Kultur in Lippe braucht, ist die finanzielle Kompensation von besonderen, bisher freiwilligen Leistungen für den Naturschutz wichtig. Wir danken der EU-Kommission und dem Land NRW herzlich für die bewilligten Fördergelder.“ Konkret wurden 1.016 Biotop- und Altholzbäume im Naturschutzgebiet Donoper Teich (Detmold) sowie im Naturschutzgebiet Externsteine und im Beller Holz (beide Horn-Bad Meinberg) ausgewiesen.

 

„Es handelt sich dabei um Bäume, die aufgrund ihres Alters oder ihrer Beschaffenheit eine wichtige Rolle in ihrem Biotop erfüllen“, erläutert Hans-Ulrich Braun, Leiter der Forstabteilung des Landesverbandes Lippe. In Baumhöhlen brütende Vögel wie z. B. Spechte oder Hohltauben sind auf alte Bäume angewiesen; ebenso viele Fledermausarten. Auch Habichte, Rotmilane und Bussarde brauchen Laubaltholzbestände ab 100 Jahren und mehr mit dichten Kronen zum Brüten.

 

Schwarzstörche benötigen Bäume, die im oberen Drittel ein ausgeprägtes Kronendach zum Schutz des Nestes bilden. Absterbende Bäume sind schließlich wichtiger Lebensraum für Pilze und Insekten, die das marode Holz zersetzen. „Wir haben nun genau solche Bäume ausgesucht, kartieren lassen und dank der EU-Förderung in Höhe von rund 270.000 Euro aus der Bewirtschaftung genommen und als Biotop- und Altholzbäume ausgewiesen“, sagt Braun.

 

„Damit haben wir einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Artenvielfalt in den Landesverbandswäldern leisten können.“ Weitere Infos bei der Europäischen Union: https://ec.europa.eu/info/departments/agriculture-and-rural-development_de#contact.