Aufatmen beim Kreis Lippe und beim Jobcenter: Das Bundesarbeitsministerium hat angekündigt, die Betreuung von Menschen unter 25 Jahren bei den Jobcentern zu belassen und diese nicht bei den Arbeitsagenturen anzugliedern. „Das ist eine gute Nachricht für die Betroffenen, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, begrüßt Landrat Dr. Axel Lehmann die Nachricht aus Berlin.

 

Die geplante Reform des Bundes, die U25-Betreuung von den Jobcentern abzuziehen, hatte in den vergangenen Wochen großen Wirbel und Proteste ausgelöst. „Mit diesem Schritt hätte man bestehende und seit Jahren gut funktionierende Strukturen bei den Jobcenter einfach so zerschlagen. Die Leidtragenden wären vor allem die Betroffenen unter 25 Jahren gewesen, die bei den Jobcentern hervorragend betreut werden“, sagt Dr. Lehmann. Während die Arbeitsagenturen auf eine „Komm-Struktur“ setzten, würden die Jobcenter auch aufsuchend tätig werden. Außerdem hätten die Arbeitsagenturen die Voraussetzungen für die U25-Betreuung erst aufbauen müssen.

 

Deshalb hatten sich Landrat Dr. Axel Lehmann, der Kreis Lippe und zahlreiche andere NRW-Kreise in den vergangenen Wochen intensiv dafür eingesetzt, damit der Bund auf die Reform verzichtet. Erst am Montag hatte der Kreistag dazu eine Resolution verabschiedet und einen Verbleib der U25-Betreuung bei den Jobcentern gefordert – mit Erfolg. „Ich bin erleichtert, dass das Arbeitsministerium auf die vielen Hinweise aus der kommunalen Familie nun richtig reagiert hat und von seinen Plänen absieht“, sagt der Landrat.

 

Bei aller Freude müssten nun die neuen Vorschläge des Bundesarbeitsministeriums zur Haushaltskonsolidierung (Übertragung der Förderung der beruflichen Weiterbildung sowie der Umsetzung der Reha-Maßnahmen) intensiv geprüft und kritisch begleitet werden. „Auch hier müssen wir in erster Linie die Interessen der Betroffenen in ihrer besonderen Lebenssituation in den Fokus nehmen“, sagt Dr. Lehmann.