Landrat Dr. Axel Lehmann weist die vom „Aktionsbündnis Klinikum Lippe“ erhobenen Vorwürfe mit aller Entschiedenheit zurück. „Dass der Kreis Lippe eine notwendige Kostenschätzung zurückhalten und das Bürgerbegehren damit bewusst verzögern würde, entbehrt jeder Grundlage“, stellt Dr. Lehmann klar.
Dass die Kostenschätzung bis jetzt noch nicht vorgelegt werden konnte, liege allein an der überaus komplexen Materie. „Leider ist es mitnichten so, dass man hier nur ein paar Tasten auf dem Computer drücken muss – und schon spuckt er einem eine fertige Kostenschätzung aus. Im Gegenteil – das ist wesentlich komplizierter als beim Bau einer Straße, den ich relativ genau kalkulieren kann“, verdeutlich der Landrat. Schließlich gehe es hier um den Betrieb eines ganzen Krankenhauses mit rund 3000 Beschäftigten.
Dabei müssten über einen langen Zeitraum Betriebskosten geschätzt, Investitionskosten kalkuliert sowie die laufenden Klinikreformen des Bundes und des Landes berücksichtigt werden – deren Auswirkungen zum Teil noch gar nicht abzusehen seien. „In dieser komplizierten Gemengelage arbeiten mehrere Partner – der Kreis Lippe mit seinem Rechtsamt, das Klinikum Lippe und eine Unternehmensberatung – an einem wahren Kunststück: einer Kostenschätzung, die trotz ihrer Komplexität nicht nur übersichtlich und für jedermann leicht verständlich, sondern auch rechtssicher ist“, verdeutlicht Dr. Lehmann. „Das sollte eigentlich auch im Sinne des Aktionsbündnisses sein.“
Daher gelte auch hier der Grundsatz „Sorgfalt vor Schnelligkeit“. „Deshalb würde ich mir wünschen, wenn man uns einfach unsere Arbeit machen ließe, anstatt Fachaufsichtsbeschwerden einzureichen, die uns jetzt wieder nur zusätzlich Zeit kosten“, sagt der Landrat. Unabhängig davon ruft Dr. Lehmann dem Aktionsbündnis die jüngst in der Gesellschafterversammlung des Klinikums gefassten Beschlüsse in Erinnerung. „Dort wurde entschieden, dass der Standort Lemgo als stationäres Krankenhaus der Grundversorgung mit Notfallgrundversorgung erhalten bleibt. Das kommt dem ohnehin ziemlich nahe, was das Aktionsbündnis mit dem Bürgerbegehren zur Abstimmung stellen will“, erklärt Dr. Lehmann.