Der Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) Dalborn e.V. und der gemeinnützige AckerBildung e.V. laden ein zu SoLaWi-Kino und Ideenschmiede. Eine Doku über Deutschlands größte SoLaWi, das Kartoffelkombinat in München, dient zur Inspiration, wie sich solidarisch Landwirtschaften in Lippe noch verbessern lässt. Die Veranstaltung findet am Samstag, den 13. Januar, von 14.30 – 17.00 Uhr in der Kulturkneipe Dalborn statt. Eine Wirtschaftsweise, die das Gemeinwohl fokussiert statt Profit für Einzelne – diese wird in Dalborn seit zehn Jahren praktiziert. Damit ist sie eine von über 500 Solidarischen Landwirtschaften in Deutschland. Und jedes Jahr werden neue gegründet. Denn: So kann kleinbäuerliche Landwirtschaft überleben.

 

Neben den Dalbornern gibt es in Lippe die SoLaWi Vlotho, den Dorfacker im Kalletal und die SoLaWi Ackervielfalt beim Biohof Brinkmann. Die nächsten SoLaWis gibt es in Bielefeld, Bad Pyrmont, Schlangen, Salzkotten [vgl. www.solidarische-landwirtschaft.org/solawis-finden/karte#/]. „Für mich ist wichtig, dass Mensch und Natur im Mittelpunkt stehen, nicht das Geld. Unser Gewinn bemisst sich in leckerem Gemüse, Gemeinschaftserlebnissen und Freude an Vielfalt und Natur“, beschreibt ein SoLaWi-Mitglied aus Dalborn das Wirtschaftskonzept. Dabei ist dieses von Initiative zu Initiative verschieden ausgeprägt.

 

Bildungsreferentin Maren Weber weiß: „SoLaWis sind höchst unterschiedlich organisiert – manche als Verein, andere als Genossenschaft. Manche haben Gemüse-Verteilstellen, andere packen Kisten. Die Größe variiert von 20 bis über 2.000 Mitglieds-Haushalte.“ Diese Unterschiede und Erfahrungen sollen kommenden Samstag näher beleuchtet werden, sodass die SoLaWis und interessierte Menschen voneinander lernen können. Daher lädt der Verein AckerBildung ein, in der Kulturkneipe Dalborn den Dokumentarfilm „Das Kombinat“ zu sehen und danach gemeinsam zu diskutieren: Wie kann solidarisches Wirtschaften noch besser funktionieren? Die Veranstaltung findet auf Spendenbasis statt dank einer Förderung der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW.

 

Der Film begleitet über neun Jahre das Kartoffelkombinat aus München auf seiner bewegenden Reise von der idealistischen Idee zur größten Solidarischen Landwirtschaft in Deutschland. Die beiden Gründer wollen mit dem Anbau von Gemüse eine viel größere Idee vorantreiben: Ein ganz anderes Wirtschaftssystem, eine Alternative zur kapitalistischen Produktionsweise. Sie fragen sich, wie produzieren wir Dinge, wer besitzt die Produktionsmittel und wer soll am Ende von dieser Produktion profitieren? Im Anschluss werden die Fragen gestellt, die für die anwesenden SoLaWis derzeit am wichtigsten erscheinen.

 

Der gemeinnützige AckerBildung e.V. wurde 2020 bei der SoLaWi Dalborn gegründet. Er ermöglicht Menschen aus verschiedenen sozialen Kontexten ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Die Teilnehmenden entwickeln Wissen, Bewusstsein und damit verbundene souveräne Handlungsentscheidungen im Bereich nachhaltige Lebensmittelproduktion. Themen sind nachhaltiger Gemüseanbau, gesunde Ernährung, Biodiversität, Saatgut, Kochen, Haltbar machen, nachhaltiger Konsum, Klimaschutz, ökonomische und politische Aspekte von Solidarischer Landwirtschaft. So will die AckerBildung zu einem gesellschaftlichen Wandel in Richtung lebenswerte Zukunft beitragen.

 

Der Solidarische Landwirtschaft Dalborn e. V. wurde 2013 zur Selbstversorgung mit regionalem und saisonalem Bio-Gemüse gegründet. Auf einem Hektar werden rund 50 Gemüsekulturen angebaut. Die gut 90 Anteile versorgen über 150 Mitglieder, die sich die Verantwortung, Betriebskosten und –risiko sowie die Ernte und Wissen teilen. Das Motto lautet „Gemüse genießen, Gemeinschaft erleben, Gutes lernen“. Bei dieser Form des Wirtschaftens steht der Mensch im Mittelpunkt, nicht das Geld. Nach dem SoLaWi-Konzept wirtschaften in Deutschland über 500 landwirtschaftliche Betriebe, Tendenz steigend.

 

Pressemeldung: SoLaWi