Im Stall von Landwirt Frank Plogstert haben die Kühe auch heute noch Namen.

Parallel zur Internationalen Grünen Woche in Berlin haben Landwirte aus Lippe den Austausch vor Ort mit der Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge gesucht. Die CDU-Politikerin traf Cord Friedrich Delker und Arnd Osterfeld auf dem Hof von Frank Plogstert in Brokhausen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen für die landwirtschaftlichen Betriebe und die Familien, die dahinter stehen, ist die Runde einig in ihrer Forderung nach mehr Wertschätzung für die gesamte Branche. „Es gilt vor allem, einen gesellschaftlichen Konsens über die Leistungen der Landwirtschaft zu erzielen. Besonders in den ländlichen Regionen, zu denen ja auch Lippe gehört, ist sie unverzichtbar“, ist Vieregge überzeugt.

 

Gastgeber Plogstert beschreibt einprägsam die aktuelle Situation: „Derzeit sollen wir die Quadratur des Kreises vollbringen: Der Grill darf etwas kosten, das Fleisch darauf nicht.“ Auch der Milchmarkt biete ungewisse Perspektiven, denn die Erzeugerpreise seien weiter unter Druck und die Milchbauern vor Ort müssten sich zunehmend gegen Billigimporte behaupten. Delker, der neben der Milchwirtschaft auch Kartoffelanbau betreibt, sieht in Deutschland viele Erwartungen an die Landwirtschaft erfüllt, beklagt jedoch den allein preisorientierten Wettbewerb. „Wir liefern hochwertige Nahrungsmittel, beherzigen immer wieder neue Auflagen und investieren dabei kräftig in umwelt- und klimaschonende Technologie“, begründet er überdurchschnittliche Produktionskosten gerade in der Milchwirtschaft.

 

Nachhaltigkeit sei auch den Landwirten ein ernstes Anliegen, „und das nicht erst, seit sie sich zu einem Megatrend entwickelt hat“, betont Delker. „Allerdings passt es nicht zusammen, dass wir aktuell in Deutschland die sichersten Lebensmittel zu niedrigsten Preisen herstellen sollen“, ist er mit seinen Kollegen einer Meinung. Den Qualitätsvergleich mit andern Ländern scheuen die Landwirte nicht, doch was die Produktionskosten angeht, stehen sie deutlich schlechter da. Auch Vieregge ist sicher: „Wenn die deutschen Landwirte bei sinkenden Erzeugerpreisen immer mehr Auflagen erfüllen und Investitionen dafür stemmen müssen, geht das mehr und mehr zu Lasten ihrer Wettbewerbsfähigkeit mit der Konsequenz von Betriebsaufgaben und steigenden Lebensmittelimporten sowie letztendlich einer Lebensmittelversorgung aus dem Ausland.“

 

Die CDU-Abgeordnete unterstützt und begrüßt die zunehmend tier- und umweltbewussten Produktionstechniken auf den Höfen und die gute Qualität der Produkte aus der heimischen Landwirtschaft. Sie weiß aber auch: „Unsere Landwirtschaft braucht Planungssicherheit. Wer heute einen Stall tierschutzgerecht baut, muss sich auch darauf verlassen können, ihn längerfristig nutzen zu dürfen.“ Mit ihrer Fraktion will Vieregge sich in Berlin für faire Rahmenbedingungen für die Landwirte stark machen.

 

Pressemeldung: Büro Kerstin Vieregge, MdB.