„Illustrationen: Sonja Morisse“.

Ein Defibrillator kann Leben retten: Im Fall von Kammerflimmern bringen die Stromimpulse im besten Fall das Herz wieder in den richtigen Takt. An immer mehr öffentlichen Orten sind Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) für jedermann zugänglich angebracht. Vielen Menschen ist das jedoch nicht bekannt – und selbst wenn, ist die Hemmschwelle zur Benutzung groß. Dabei wurde die Bedienung der Geräte so einfach wie möglich konzipiert. Die Johanniter liefern die wichtigsten Fakten.

 

Man kann nichts falsch machen:
Die meisten Menschen haben dramatische Szenen aus Fernsehserien vor Augen, wenn sie an die rettenden Elektroschocks denken und scheuen davor zurück, selbst Hand anzulegen. Doch der Einsatz ist völlig unbedenklich: Automatisierte Externe Defibrillatoren funktionieren quasi selbsterklärend. „Ein AED ist kein Elektroschocker, sondern ein Analyseinstrument, das die Herzaktivität misst“, erklärt Björn Jockwig, zuständig für den Fachbereich Breitenausbildung bei den Johannitern in Lippe-Höxter. „Nur, wenn der AED einen Stromimpuls empfiehlt, kann der Nutzer ihn auslösen.“

 

Ein Defibrillator im Einsatz – Schritt für Schritt:
• Defibrillator einschalten und Anweisungen beachten – per Sprachausgabe oder am Monitor.

 

• Oberkörper der betroffenen Person freimachen und die beiden Elektroden, wie abgebildet, anbringen.

 

• Analyse abwarten; währenddessen die betroffene Person nicht berühren.

 

• Erst nach der Ansage des Gerätes die Herz-Lungen-Wiederbelebung fortführen.

 

• Nach zwei Minuten prüft das Gerät erneut die Herzaktivität und gibt weitere Anweisungen.

 

Jede Minute zählt:
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute: Nur bei rechtzeitigem Einsatz kann ein Defibrillator dem Herz wieder auf die Sprünge helfen. Seit einigen Jahren werden Automatisierte Externe Defibrillatoren im öffentlichen Raum angebracht, damit die lebensrettenden Stromimpulse möglichst schnell verabreicht werden können – noch vor Eintreffen der Rettungskräfte. „Die wichtigste Maßnahme bei Herz-Kreislaufversagen ist jedoch die Herz-Lungen-Wiederbelebung“, betont Jockwig. „Damit ist bei ausbleibender Atmung unverzüglich anzufangen. Ist eine weitere Hilfsperson vor Ort, empfiehlt sich der Einsatz eines Defibrillators – während die Herzdruckmassage vor und nach dem Stromstoß ohne Pause fortgeführt wird.“

 

Erste Hilfe-Maßnahmen trainieren:
„Wer einmal einen Automatisierten Externen Defibrillator in der Hand hatte, wird sich im Ernstfall sicherer im Umgang damit fühlen“, sagt Jockwig. „Wir empfehlen daher eine entsprechende Schulung. Alle zwei Jahre sollte generell das Erste Hilfe-Wissen aufgefrischt werden.“ Infos und Buchung von Erste-Hilfe-Kursen gibt es unter: www.wir-muessenreden.johanniter.de. Ein kurzes Erklär-Video über den Umgang mit einem AED gibt es auf dem YouTube-Kanal der Johanniter: www.youtube.com/Johanniter2010.