„Wir müssen die beiden Punkte holen und haben auch den Anspruch, Balingen zu Hause zu schlagen,“ sagte TBV-Trainer vor dem Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten. Lemgo brauchte und wollte die Punkte. Kurz nach der Pause führte der TBV mit sieben Toren, machte es zum Ende noch mal spannend, holte sich aber letztendlich den 27:24-Heimsieg.

 

Schon in den ersten fünf Minuten wurde klar, es wird kein Spiel für schwache Nerven. Die mehr als 3400 Zuschauer in der Phoenix Contact-Arena machten mächtig Alarm und auf dem Feld gab der TBV direkt Vollgas. Von Sekunde eins an legten die Lemgoer los, ackerten in der Abwehr und gingen ein hohes Tempo nach vorne. Die Lemgoer Deckung ließ Balingen keine Lücken und nur wenig Platz, um aus dem Rückraum zu schießen. Dazu hatte Johannesson im Tor der Lipper einen herausragenden Tag und war an fast jedem Ball der Gäste dran. Lemgo kam über die Ballgewinne ins Tempospiel, leistete sich vorne auch einige Fehler, schaffte es dennoch sich nach und nach über 6:3 und 12:6 abzusetzen. TBV-Torhüter Johannesson hatte bis zur 22. Minute mehr als 60 Prozent aller Bälle gehalten, bis zur Pause waren es noch 53 Prozent und damit hatte der Schwede einen großen Anteil an der 14:9-Halbzeitführung der Lemgoer.

 

In der zweiten Halbzeit machten die Lipper nahtlos weiter, sowohl die Mannschaft als auch ihre Fans. Aber auch die Gäste aus Balingen waren nun besser im Spiel. Der TBV hielt seine Sechs-Tore-Führung bis zur 43. Minute, kam dann allerdings ganze acht Minuten lang zu keinem Treffer mehr. Die Fehler im Lemgoer Angriff häuften sich. Balingen nutzte diese Phase und holte um Tor auf. Die letzten zehn Minuten wurden noch mal extrem spannend. Balingen kam auf zwei Tore ran, witterte die Chance und schaffte mit einem Doppelschlag den Ausgleich. Fünf Minuten vor Ende drohte das Spiel zu kippen. Doch der TBV behielt die Nerven, konterte und ging erneut in Führung. Auch die Abwehr ackerte erneut und eroberte einen ganz wichtigen Ball, den Carlsbogård nutzte, um Lemgo mit zwei Toren wieder etwas Luft zu verschaffen. In der Phoenix Contact-Arena hielt es nun niemanden mehr auf den Sitzen. HBW Balingen-Weilstetten versuchte es mit dem siebten Feldspieler im Angriff und setzte in der Abwehr auf eine knallharte, ganz offensive Manndeckung. Lemgo gab das Spiel und die zwei Punkte jedoch nicht mehr aus der Hand. Cederholm setzte von Rechtsaußen den letzten Treffer zum 27:24-Sieg der Lemgoer.

 

„Der Sieg war verdient“, sagte TBV-Trainer Florian Kehrmann nach dem Spiel. „Wir haben von Anfang an gut in der Abwehr gestanden, haben von einem gut aufgelegten Peter Johannesson im Tor profitiert und wir haben mit viel Tempo nach vorne agiert. Wir haben zwar auch viele Bälle weggeschmissen, führten aber trotzdem noch. Aus dem 14:9 zur Halbzeit hätten wir noch mehr machen müssen. Wir kamen in der zweiten Hälfte nur kurz in unser Spiel, hatten aber keine gute Abwehr mehr und verwarfen zu viele freie Bälle. Gut war, dass wir trotzdem einen kühlen Kopf bewahrt haben. Der Sieg war verdient und wir müssen jetzt weiter an uns arbeiten.“

 

TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Zecher; Elísson (2), Kogut (1), Guardiola, Carlsbogård (5), van Olphen, Theuerkauf (2), Schagen (7/2), Zerbe (n.e.), Cederholm (6), Bartók (n.e.), Hangstein, Reimann (n.e.), Klimek (4), Baijens (n.e.).

 

 

 

Pressemeldung TBV Lemgo