Der TBV Lemgo Lippe beschenkte sich und seine Fans am zweiten Weihnachtstag mit einem Heimsieg und zwei Punkten. In der fast ausverkauften Phoenix ContactArena feierten die Lemgoer einen 34:32-Erfolg gegen den HC Erlangen. Von einer besinnlichen Weihnachtszeit war in der Phoenix Contact-Arena wenig zu spüren. Die knapp 4.400 Zuschauer verwandelten die Halle mit Pauken und Trompeten erneut in einen Hexenkessel. Auch auf der Platte war Kampfgeist und Leidenschaft angesagt. Der TBV Lemgo Lippe und der HC Erlangen gingen von Beginn an ein hohes Tempo. Beide Teams agierten mit einer kompakten 6:0-Abwehr, wobei die Lemgoer den Gästen oft einen Schritt voraus waren.

 

Absetzen konnte sich über die fast gesamte Spielzeit keine der beiden Mannschaft. Die Führung wechselte ständig und die Partie sollte bis kurz vorm Ende vollkommen offenbleiben. Beim TBV erwischten vor allem Johannesson und Elísson wieder einmal einen Sahnetag. Der Lemgoer Torhüter nahm den Gästen im ersten Angriff den ersten Wurf aufs Tor ab und gab seinem Angriff ein ums andere Mal die Möglichkeit, aus dem Tempo heraus Tore zu erzielen. Auch die TBVAbwehr rackerte unermüdlich und bot den torgefährlichen Rückraumschützen des HCE kaum Möglichkeiten zum Tor zu kommen. Der Lemgoer Angriff machte allerdings zu oft zu wenig aus den Ballgewinnen und ließ einige Torchancen liegen. Zur Halbzeit führte der TBV knapp mit 18.17.

 

Auch in der zweiten Halbzeit nahm keine der beiden Mannschaften den Fuß vom Gas. Erlangen ging in der Abwehr nun offensiver ran, konnte den Lemgoer Angriff allerdings nicht stoppen. Carlsbogård, Baijens und Cederholm brachten die Deckung der Gäste in Bewegung, fanden ihre Lücken oder machte den Weg für die Außen Elísson und Schagen frei. Cederholm und Schagen brachten den TBV mit ihren Treffen auf drei Toren nach vorn. Auch dank der Paraden von Johannesson bekamen die Lemgoer immer wieder neue Chancen, um zu Toren zu kommen. Diese nutzte der Angriff allerdings erneut nicht. Stattdessen kamen die Gäste wieder ins Spiel, schafften den Ausgleich und gingen beim Stand von 20:21 in Führung.

 

Bis zehn Minuten vor Schluss liefern sich beide Mannschaften ein Duell auf Augenhöhe, dann schaltete der TBV einen Gang höher. Den anschließenden Gegenstoßversuch von Zerbe konnten die Gäste nur regelwidrig stoppen. Metzner behinderte Zerbe im Sprung und brachte damit die komplette Halle gegen sich auf. Das Publikum tobte. Metzner sah für diese Aktion die Rot und entschuldigte sich sofort beim Lemgoer Rechtsaußen, der kurz danach auch wieder auf den Beinen war. Mit den Fans im Rücken drehte der TBV in den letzten Minuten voll auf und warf sich einen beruhigenden drei-Tore-Vorsprung heraus. Den letzten Treffer für Lemgo setzte Elísson, der mit 14 Toren und einer 100 Prozent-Quote erneut bester Werfer beim TBV war.

 

Lemgo feierte am Ende einen 34:32-Heimsieg gegen den HC Erlangen. Einen großen Unterschied machte vor allem die Leistung auf der Torhüterposition. Während Johannesson mit einer Quote von 41 Prozent glänzte, bekamen die beiden HC-Torhüter fast keinen Ball an die Finger. Darin waren sich beide Trainer nach dem Spiel einig. TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Wir haben aus der guten Torhüterleistung zu wenig gemacht. Wir haben es im Angriff nicht geschafft, uns abzusetzen. Wir hatten die Chance das Spiel eher zu entscheiden, haben diese Chance aber mehrmals verpasst. Trotz der Umstände, darunter dem verletzungsbedingten Ausfall von Guardiola, macht die Mannschaft das überragend. Wir haben außerdem eine unglaubliche Stimmung in der Halle. Die Zuschauer haben uns immer wieder nach vorne gebracht und ich glaube, keiner hatte ein Fragezeichen
im Kopf, dass wir dieses Spiel gewinnen werden.“

 

TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (14/5), Kogut (1), Carlsbogård (3), van Olphen, Theuerkauf (1), Schagen (2), Zerbe (1), Cederholm (6), Hangstein (1), Engelhardt, Geis (n.e.), Reimann (n.e.), Klimek (2), Baijens (3).

 

Guardiola verletzt, Vertrag mit Bartok aufgelöst.
Nicht eingreifen in das Spiel gegen den HC Erlangen konnte Isaias Guardiola. Er brach sich im Spiel gegen Leipzig die rechte Mittelhand und wird dem TBV voraussichtlich sechs Wochen fehlen. Auch Donat Bartok fehlte gegen Erlangen. Der Vertrag mit dem Ungarn wurde vergangene Woche mit beiderseitigem Einverständnis aufgelöst. Bartok hatte in den vergangenen Monaten aufgrund seiner Knieverletzungen kaum ins Spielgeschehen eingreifen können. Er wird die Lemgoer mit sofortiger Wirkung verlassen.