Nach einer nervenaufreibenden Schlussphase sicherte sich der TBV Lemgo Lippe einen Punkt gegen den HC Erlangen. Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Lemgoer das Spiel voll im Griff und führten zwischendurch mit fünf Toren. Erlangen aber drehte die Partie und machte es noch mal richtig spannend. Mit dem Schlusspfiff traf Guardiola zum 26:26-Ausgleich und dem damit verdienten Punktgewinn. Schon in der ersten Hälfte sah es nach einem knappen Ding aus.
Zwanzig Minuten lang lieferten sich der TBV Lemgo Lippe und der HC Erlangen in der Arena NÜRNBERGER ein munteres Hin und Her, keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Die Lemgoer Abwehr mit Johannesson im Tor, Schagen, Guardiola, van Olphen, Klimek, Suton und Elísson stand nach dem Aussetzer gegen Hannover-Burgdorf wieder sehr viel besser, war gegen Erlangen deutlich wacher und aggressiver.
Im Angriff erwischte vor allem Guardiola einen bemerkenswert guten Tag, traf gleich zu Beginn mehrmals aus dem Rückraum oder legte ab auf den Kreis. Die Abwehr der Gastgeber fand lange kein Mittel gegen Guardiola, kam aber vorne im Angriff auch selbst zu Toren. Vor allem Neuzugang Ivic schaffte es doch sich gegen die gute Deckung des TBV durchzusetzen. Probleme machte den Lemgoern in dieser Phase auch HC-Torwart Lichtlein, der bei fast allen Würfen von den Außenpositionen seine Finger oder Füße dazwischen hatte.
Bei Lemgo kam nach 20 Minuten Baijens für van Olphen und damit mehr Tempo ins Angriffsspiel. Trotzdem fiel erst mal fünf Minuten lang kein Tor, auf beiden Seiten nicht. Der TBV nahm eine Auszeit, sortierte sich kurz und beendete danach auch direkt die Torflaute mit einem Treffer durch Baijens. Der Gegenangriff des HC ging daneben und Baijens nutzte die Chance, startete im Gegenstoß durch und holte die erste 2-Tore-Führung für Lemgo.
Der TBV führte zur Pause mit 13:12 und kam sehr gut wieder in die Partie. Die Lemgoer spielten eine starke 6:0-Abwehr, machten schnell die Lücken zu und viel Druck auf den Rückraum. Wyszomirski rettete mit einem Hechtsprung einen Dreher haarscharf vor der Torlinie und parierte einen 7m-Strafwurf gegen von Gruchalla. Aus dieser sicheren Deckung schafften es die Lipper ihre Führung nach und nach auszubauen.
Lemgo spielte vorne jetzt mit Reimann und Zerbe auf Außen, Klimek am Kreis, Suton, Baijens und Guardiola im Rückraum. Zwei Tore und ein Kreisanspiel von Guardiola, dazu noch drei Treffer in Folge von Reimann und der TBV führte mit fünf Toren. HC-Trainer Adalsteinn Eyjolfsson versuchte den Lauf der Lemgoer mit einer Auszeit zu stoppen. Er war vor allem nicht zufrieden mit dem Zweikampfverhalten seiner Spieler. Erlangen hatte sechs Minuten lang kein Tor gemacht.
In der Abwehr stellten die Gastgeber auf 5:1 um, Haaß sollte das Aufbauspiel der Lemgoer stören. Das klappte leider gut. Der TBV machte Fehler und brachte den HC wieder ins Spiel. Mit den Fans im Rücken holte Erlangen Tor um Tor wieder auf, kam vor allem über die einfachen, schnellen Toren im Gegenstoß wieder ran und schaffte den Ausgleich. In den letzten zehn Minuten war es schwer zu sagen, wer das Rennen am Ende macht.
Erlangen ging in Führung, erhöhte sogar auf zwei Tore Vorsprung, doch Lemgo blieb dran. Die Abwehr ackerte und zwang den HC zu Würfen aus dem Rückraum. Eine Minute vor Abpfiff führte Erlangen mit einem Tor: Lichtlein hielt gegen Suton, Lemgo aber eroberte den Ball zurück und musste zügig abschließen. Noch sieben Sekunden waren zu spielen, Suton mit einem Pass auf Guardiola, der ging entschlossen durch die Lücke und machte das Tor. Punktgewinn für Lemgo, Endstand 26:26.
TBV Lemgo Lippe: Johannesson, Wyszomirski; Elísson (2), Guardiola (9), Carlsbogård (1), van Olphen, Schagen, Suton (4), Zerbe (1), Cederholm (2), Hangstein, Engelhardt, Reimann (3), Klimek (2), Baijens (2).