„Die Entscheidung für weitere Lockerungen ist absolut richtig und sinnvoll. Auch kommt sie zum richtigen Zeitpunkt. Die Vorstellung der weiteren Öffnungspläne durch Ministerpräsident Laschet und Wirtschaftsminister Professor Pinkwart wird für große Erleichterung und steigende Hoffnung in vielen Betrieben im Handel, in der Gastronomie-, Tourismus- und Freizeitbranche aber auch im klassischen industriellen Mittelstand hier bei uns in Lippe sorgen. Es gibt Perspektiven!“, freut sich Volker Steinbach, Präsident der IHK Lippe zu Detmold (IHK Lippe). „Wünschenswert wäre allerdings ein, wie u. a. von der NRW-Landesregierung angestrebtes, koordiniertes Vorgehen der Bundesländer gewesen, um die Gesamtverantwortung für die Bekämpfung der Pandemie zu sichern und keinen Wettbewerb der Lockerungen untereinander auszurufen“, so Steinbach weiter.
Die weiteren Öffnungen, wie auch die erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen können sich aber nun stärker an den regionalen Erfordernissen ausrichten. Damit kann es in Lippe gelingen, den Anforderungen des stationären Einzelhandels, der Gastronomie ebenso wie den zahlreichen Freizeit- und Tourismusangeboten gerecht zu werden. Kurzfristig ansteigende Infektionsherde können durch individuelle Maßnahmen vor Ort direkt eingedämmt werden, ohne dass sofort weite Teile erneut von Schließungen bedroht sind. Dabei zählt die IHK Lippe weiterhin auf die sehr gute Zusammenarbeit mit den Behörden in Lippe, die bisher weitestgehend reibungslos in dieser Krise funktioniert hat.
„Das zusammengenommen eröffnet unseren Unternehmen endlich Perspektiven sowie Horizonte und klare Handlungsspielräume – ohne dabei zu vergessen, dass die Gesundheit an oberster Stelle steht“, wie Axel Martens, Hauptgeschäftsführer der IHK Lippe weiter die Maßnahmen kommentiert. „Denn die vergangenen Wochen zeigen, dass die lippische Wirtschaft sich ihrer vollen sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung für den Gesundheitsschutz absolut bewusst ist und entsprechende Schutz- und Hygienemaßnahmen für eine verantwortungsvolle Öffnung umsetzt“, so Martens weiter. Die IHK Lippe hat zudem seit Beginn der Pandemie festgestellt, dass sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer untereinander stark vernetzen und austauschen um Erfahrungen mit Schutz- und Hygienemaßnahmen zu sammeln. Dabei werden auch die lippischen Grenzen in diesen Netzwerken verlassen.
Trotzdem gibt die IHK Lippe zu bedenken, dass eine Rückkehr in den normalen Betrieb in weiter Ferne liegt. Ausgefallener Umsatz könne in vielen Branchen nicht oder nur sehr beschränkt nachgeholt werden. Hinzu käme, dass für viele Unternehmen im Event- und Cateringbereich, im Messe- und Veranstaltungsgeschäft sowie in der Freizeit- und Touristikwirtschaft und bei personenbezogenen Dienstleistern weiterhin vielfach jede Perspektive fehle. Ohne weitere finanzielle Unterstützungsmaßnahmen – wie es Baden-Württemberg angekündigt hat – wird es in diesen Branchen daher bald nicht mehr gehen.