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BUZ Siehe Text unten Foto: IHK Lippe

Die lippische Wirtschaft blickt weiterhin zuversichtlich auf das Jahr 2016. „Der Start ist gelungen. Der Konjunkturklimaindex erreicht mit 124,8 Punkten fast das Niveau der Vorumfrage“, fasst Ernst-Michael Hasse, Präsident der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe) das aktuelle Ergebnis zusammen. Die Gesamtverfassung der heimischen Wirtschaft ist gut. Die lippischen Unternehmen punkten mit Innovationen, deren Markteinführung gut angelaufen ist. Knapp die Hälfte der Antwortenden informiert über gestiegene Auftragsbestände. Es konnten neue Kunden im In- und Ausland gewonnen werden. Der Anteil der Unzufriedenen ist niedrig. Im Vergleich zur Vorumfrage hat sich dieser Anteil jedoch leicht erhöht. Diese Unternehmen klagen über sinkende Auftragsbestände, schlecht ausgelastete Kapazitäten und eine schwierige Ertragssituation.

Die Prognosen haben sich erneut leicht verbessert. Durch die erfolgreiche Akquise von Kunden können vielversprechende neue Projekte in den nächsten zwölf Monaten gestartet werden. Die Unternehmen bauen dazu den Vertrieb aus. Impulse könnten auch von der Öffnung des iranischen Marktes ausgehen. Sollten die Sanktionen gegen Russland wegfallen, würde dieses die heimische Wirtschaft ebenfalls positiv beeinflussen. Die Umsatzerwartungen ziehen weiter an. Die Unternehmen hoffen, dass sich in diesem Jahr auch die Ertragslage entspannt. Die Investitionsneigung ist nach dem historischen Hoch zur Jahreswende auf einen niedrigeren Level zurückgekehrt. Da es jedoch gerade größere Unternehmen sind, die die Investitionsbudgets ausweiten wollen, könnte sich das Investitionsvolumen insgesamt auf hohem Niveau bewegen.

Der Arbeitsmarkt bleibt in guter Verfassung. Die weit überwiegende Mehrheit der Antwortenden wird den Mitarbeiterstab auf dem erreichten, hohen Stand konstant halten. Knapp ein Fünftel plant weiterhin Neueinstellungen. Nur wenige Unternehmen ziehen einen Arbeitsplatzabbau in Betracht.

Die größten Risiken sieht die lippische Wirtschaft in der Entwicklung der Inlandsnachfrage und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Die Unternehmen blicken kritisch auf die angekündigten neuen Regulierungen von Leiharbeit und Werkverträgen. Auch die geplanten Änderungen der Erbschaftsteuer werden hinterfragt. Hinzu kommt die Diskussion um die Integration der Flüchtlinge, die eine große Herausforderung darstellt. Dieses wird nicht ohne Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft bleiben. Die Höhe der Arbeitskosten nehmen in der aktuellen Umfrage Platz drei ein, gefolgt von der Befürchtung, dass die Exportnachfrage nachlassen könnte. Auch wenn die Energie- und Rohstoffpreise im Vergleich zur Vergangenheit relativ niedrig sind, stellen sie noch immer eine Belastung für die Unternehmen dar. Die Sorge um einen ausreichenden Fachkräftenachwuchs und Wechselkursrisiken haben erheblich an Bedeutung gewonnen. Negative Effekte werden von den unter anderem in den USA diskutierten nationalen Abschottungen der Märkte befürchtet.

An der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage beteiligten sich 170 Unternehmen mit mehr als 20 000 Beschäftigten in Lippe. Diese Unternehmen kommen aus den Branchen Industrie, Handel, Dienstleistung, Bau und Kreditgewerbe.

Bildunterschrift: Präsentierten den aktuellen Konjunkturlagebericht: IHK-Präsident Ernst-Michael Hasse (r.) mit Hauptgeschäftsführer Axel Martens und Geschäftsführerin Maria Klaas.

Pressemeldung IHK Lippe Detmold