Von 1250 Jahre Westfalen über Nachhaltigkeit und Container bis zu Kirchner und der Schönheitsindustrie
Westfalen-Lippe (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) plant für 2025 zahlreiche Sonderausstellungen in seinen Museen. Darunter sind Kunst- und Archäologieausstellungen (1250 Jahre Westfalen, Otto Müller, Faszination Lack, Kirchner und Picasso, Lebenswege früher Archäologinnen) und Ausstellungen zu historischen oder natur- und sozialwissenschaftlichen Themen (Nachhaltigkeit, Container, Schönheitsindustrie, Gene, Mahlzeit!, Kirchen im Nationalsozialismus, Kolonialismus, „Wiesion“, Karikaturen, Birken und Brachen, Beauty of Steel, Fotoausstellung „Hand drauf“). „Neben der inhaltlichen Wissensvermittlung legen die LWL-Museen bei ihren abwechslungsreichen Angeboten besonderen Wert auf das Erlebnis vor Ort“, sagte LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Die Besucherinnen und Besucher haben in den Ausstellungen die Möglichkeit, in eine andere Welt abzutauchen und eine neue Perspektive auf die Themen der Ausstellung zu bekommen. Dazu tragen auch innovative und partizipative Vermittlungsformate bei.“
LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn
„775 – Westfalen. Die Ausstellung“ (16.5.2025 bis 1.3.2026)
Mit einer großen Sonderausstellung feiert das LWL-Museum in der Kaiserpfalz ab dem 16. Mai 2025 die Geburtsstunde der Region Westfalen vor 1250 Jahren. In „775 – Westfalen. Die Ausstellung“ spazieren die Besuchenden auf einem Wanderweg durch die Geschichte Westfalens. Sie erleben die zahlreichen kulturellen Schätze der Region und ihre vielfältigen Gesichter: Von einer rätselhaften Ersterwähnung über Stationen als Herzogtum und Königreich bis hin zur preußischen Provinz.
Original-Handschriften, darunter die erste Erwähnung der Westfalen in den fränkischen Reichsannalen aus der Bibliotheque Nationale in Paris, werden ebenso zu sehen sein wie archäologische Funde aus dem Leben in der Stadt und auf der Burg, aber auch wertvolle Schätze aus Klöstern und Kirchen. Ein Blick auf die Werke westfälischer Künstlerfamilien weiten das Panorama auf die Bildende Kunst. Menschen aus der Region kommen zu Wort und geben einen Einblick: Wofür steht Westfalen heute? Interaktive Stationen und Animationen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm machen das Thema für alle Altersgruppen begreifbar. Die Ausstellung wird am 15. Mai 2025 vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier eröffnet.
LWL-Museum in der Kaiserpfalz
Am Ikenberg 1
33098 Paderborn
Weitere Infos unter Telefon 05251 1051-10 oder https://www.lwl-kaiserpfalz-paderborn.de
Allgemeines zum Jubiläum „1250 Jahre Westfalen“
Gemeinsam mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) feiert die LWL-Kulturstiftung 2025 das Jubiläum „1250 Jahre Westfalen“ mit einem vielfältigen Kulturprogramm aus Kunst, Geschichte, Literatur, Musik, Kabarett, Kulinarik, Podcasts und mehr. Anlass dafür ist die erstmalige Erwähnung der Westfalen in einem Bericht der fränkischen Reichsannalen für das Jahr 775.
44 Kulturprojekte, die zusammen mit rund 3 Millionen Euro gefördert werden, widmen sich in zahlreichen Veranstaltungen der Geschichte Westfalens und aktuellen Fragen nach Identität, Herkunft und Zugehörigkeit. Die Ausstellung „775 – Westfalen. Die Ausstellung“ im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn lädt als zentrales Projekt zur Wanderung durch die Jahrhunderte ein. Das Kulturprogramm zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nimmt an der Eröffnung der Ausstellung „775 – Westfalen. Die Ausstellung“ zum Jubiläumsjahr „1250 Jahre Westfalen“ im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn teil. Der Festakt findet am 15. Mai 2025 im Hohen Dom zu Paderborn statt. Die Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost fördert das Kulturprogramm im Rahmen ausgewählter Projekte in Münster und im Kreis Warendorf.
LWL-Museum für Naturkunde in Münster
Gene – Vielfalt des Lebens (bis Januar 2026)
Das LWL-Museum für Naturkunde in Münster zeigt noch bis zum 11. Januar 2026 die Sonderausstellung „Gene – Vielfalt des Lebens“. Auf rund 1.000 Quadratmetern gewährt die Ausstellung Einblicke in die Welt der Gene. Die Ausstellung bietet interaktiv und inklusiv Antworten auf Fragen wie: Was sind Gene und was macht sie aus? Wie beeinflussen sie das Erscheinungsbild und Verhalten aller Lebewesen? Und wie können sie verändert werden? Von Menschen über Tiere bis hin zu Pflanzen und Bakterien – Gene sind die Baupläne aller Lebewesen und sorgen für eine unendliche Vielfalt.
Die Ausstellung ist für alle Menschen geeignet. Sie beinhaltet einen speziellen, mehrsprachigen Audioguide (Deutsch, Englisch, Niederländisch) sowie eine Audiodeskription für Blinde und sehbehinderte Menschen, Tastmodelle für Menschen mit Sehbehinderung, Mitmachstationen und untertitelte Filme. Begleitend zur Ausstellung bietet das Museum Programme für Schüler:innen, Kinder und Jugendliche sowie Führungen für Erwachsene, Werkstattnachmittage und Vorträge an. Ein Begleitbuch vertieft die Inhalte der Ausstellung.
LWL-Museum für Naturkunde
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Weitere Infos unter https://www.gene.lwl.org oder Telefon: 0251 591 6050
LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe)
Was heißt HIER Nachhaltigkeit – ganz konkret?
Über Nachhaltigkeit wird viel geredet, deshalb zeigt das LWL-Freilichtmuseum Detmold in der Saison 2025 wie das konkret umgesetzt werden kann. Anhand von 17 Beispielen im Museumsgelände erfahren die Besuchenden, welche Herausforderungen es HIER gibt, aber auch welche Lösungen das Museum gefunden hat und was noch alles ansteht. Mit Einblicken hinter die Kulissen will das LWL-Freilichtmuseum die Besuchenden anregen, kreativ zu werden, eigene Ideen zu entwickeln und Vorhaben umzusetzen. Um möglichst viele Menschen zu erreichen und ein für alle gleichwertiges Ausstellungserlebnis zu bieten, wird die Ausstellung im Gelände inklusiv und barrierearm sein.
LWL-Freilichtmuseum Detmold
Westfälisches Landesmuseum für Alltagskultur
Krummes Haus
32760 Detmold
052 31 / 706 – 0
lwl-freilichtmuseum-detmold@lwl.org
LWL-Freilichtmuseum Hagen
Wiesion – Die Ausstellung über Mäher, Mulcher und Mäuler (13.4. bis 31.10.2025)
Einen ungewohnten Blick auf das Mäckingerbachtal – nicht nur aus der Perspektive der vielen kleinen Wiesenbewohner:innen bietet die Ausstellung „Wiesion“. Die Schau im LWL-Freilichtmuseum Hagen öffnet mit ihrem interaktiven und spielerischen Zugang die Augen für die Biodiversität in der Kulturlandschaft. Und nicht zuletzt macht sie deutlich, was jeder einzelne tun kann, um die bunte Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf unseren Wiesen zu schützen und zu fördern. Die Ausstellung kommt aus dem Bioversum in Darmstadt auf Schloss Kranichstein nach Hagen. Das Museum zeigt sie auf den Wiesenflächen des Museumsgeländes rund um den Sensenhammer und an der Lohmühle.
Fotoausstellung „Hand drauf! Handwerkerinnen und Handwerker in Westfalen“ (15.06. bis 31.10.2025)
Aktuelle Einblicke in Betriebe, in denen die Hand das wichtigste Arbeitsmittel ist, vermittelt die Fotoausstellung „Hand drauf!“. Sie entstand in Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen. Die Fotografin Tuula Kainulainen dokumentiert seit 2022 Entwicklungen und Trends in modernen Betrieben der Region Westfalen-Lippe. Über ihre sensibel aufgenommenen und ästhetisch ansprechenden Fotoreihen entsteht ein Bild von der Vielfalt der Unternehmen mit handwerklichem Bezug – vom Geigenbauer bis zum Kirchenmaler.
Dabei erfasst die Fotografin auch Strategien zu Nachhaltigkeit, Inklusion und Integration in den exemplarisch ausgewählten Werkstätten. Mit Medien- und Mitmachstationen spricht die Ausstellung verschiedene Sinne an.
Transparenz – Ergebnisse des Internationalen Wettbewerbs „Junge Cellinis“ 2025
(29.6. bis 31.10.2025)
Der Wettbewerb „Junge Cellinis“ 2025 startet im März 2025. Ab Ende Juni sind die Ergebnisse im Goldschmiedehaus zu sehen. Das Thema ist Wettbewerbs ist „Transparenz“. Junge Goldschmiedinnen und Goldschmiede in der Ausbildung und im ersten Gesellenjahr machen sich an die handwerkliche Arbeit. Die Präsentation aktueller Arbeiten bildet eine zeitgemäße Ergänzung zu der Goldschmiedewerkstatt im LWL-Freilichtmuseum Hagen, in der die Besucherinnen und Besucher einem Goldschmied bei seiner Arbeit über die Schulter schauen können.
LWL-Freilichtmuseum Hagen
Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik
Mäckingerbach
58091 Hagen
Telefon: 02331 7807-0
www.freilichtmuseum-hagen@lwl.org“ title=“www.freilichtmuseum-hagen@lwl.org“ target=“_blank“>https://www.freilichtmuseum-hagen@lwl.org
LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster
Otto Mueller (bis 2.2.2025)
Die Ausstellung schaut mit einem neuen Blick auf das Schaffen des expressionistischen Künstlers Otto Mueller und beleuchtet Muellers Schaffen im Kontext seiner Zeit. Sie stellt ihn in einen Dialog mit Künstler:innen unter anderem aus der Gruppe „Die Brücke“. Zudem thematisiert die Präsentation Muellers Beziehung zum Akt und zur Natur sowie seine Faszination für andere Kulturen und das Leben seiner Modelle und Partner:innen. Gefördert von der Stiftung kunst³ und der LWL-Kulturstiftung
Performance People. Eine Ausstellung aus dem Skulptur Projekte Archiv (bis 15.3.2026)
Nichts Permanentes zu schaffen, gehört zu den grundlegenden Ideen, die die Skulptur Projekte alle zehn Jahre ausmachen. Besonders an Werken der letzten drei Editionen zeichnet sich ein zunehmendes Interesse am menschlichen Körper als künstlerisches Material und der Mitwirkung des Publikums ab. Für die Ausstellung „Performance People.“ öffnet das Skulptur Projekte Archiv seine Akten und Depots und zeigt, wie Skulptur erweitert, verlebendigt und performt wird.
Faszination Lack – Kunst aus Asien und Europa (4.4. bis 27.7.2025)
Erstmals zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur Lackobjekte aus der im Jahr 2023 von BASF Coatings in Münster übernommenen Sammlung. Im Zentrum der Schau stehen die Exportlacke, die in Asien seit dem späten 16. Jahrhundert für den europäischen Markt gefertigt wurden. Sie schlagen eine Brücke zwischen den Kulturen Ostasiens und Europas und sind eindrucksvolle Zeugnisse der frühesten Verbindungen zwischen der fernöstlichen und der westlichen Welt. Gefördert von den Freunden des Museums für Kunst und Kultur e.V.
Bürger sammeln für Westfalen. 200 Jahre Altertumsverein (10.5. bis 26.10.2025)
Seit 1824/25 kümmert sich der Verein für Geschichte und Altertumskunde Westfalens in den Abteilungen Paderborn und Münster um das historische Erbe Westfalens. Es waren Bürger, die hier Kulturgut sammelten, sicherten und sichtbarmachten. Denn die „Altertümer“, kulturhistorische und landeskundliche Objekte aller Art, spiegelten westfälische Identität. Die Jubiläumsausstellung stellt die beiden Vereinssammlungen in ihrer Vielfalt umfassend vor. Gefördert von der LWL-Kulturstiftung.
Kirchner. Picasso (26.9.2025 – 18.1.2026)
Pablo Picasso (1881-1973) und Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) zählen in Deutschland sowie international zu den wichtigsten Vertretern der Moderne und zu Publikumslieblingen.
In einer Gegenüberstellung widmet sich die Ausstellung „Kirchner. Picasso“ der bislang vernachlässigten Forschungsfrage nach Verbindungen und Unterschieden zwischen den Arbeiten der Ausnahmekünstler. Ihre Inspirationen sowie ihre Geschlechter-, Selbst- und Fremddarstellungen werden unter der Berücksichtigung gendergerechter, postkolonialer und gesellschaftskritischer Diskurse beleuchtet. Dabei werden Themen in den Fokus gerückt, die für beide Künstler eine besondere Rolle spielten. Dazu zählen klassische Motive wie (Frauen-)Porträts und Landschaftsdarstellungen, ebenso wie Akte in Atelierszenen und Darstellungen von Badenden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterhaltungskultur und nächtlichen Szenen, die sowohl Picasso als auch Kirchner zu vielen Werken angeregt haben. Doch auch das jeweilige Selbstbild sowie die Beziehungen zwischen den Künstlern und ihren Modellen werden kritisch befragt. Die Ausstellung ist eine Kooperation des LWL-Museums für Kunst und Kultur mit dem Kirchner Museum Davos. Gefördert von der Stiftung kunst3, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der LWL-Kulturstiftung.
RADAR
Ausstellungsreihe in Kooperation mit dem Westfälischen Kunstverein, Maria Renée Morales Garcia (22.2.-18.5.2025 | Pauline Stopp (5.7.-5.10.2025) | N.N. (8.11.-1.2.2026)
LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10
48143 Münster
0251 5907 201
www.museumkunstkultur@lwl.org“ title=“www.museumkunstkultur@lwl.org“ target=“_blank“>https://www.museumkunstkultur@lwl.org
LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn)
Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus (bis 18. Mai 2025)
Schließen sich der christliche Glaube und der Glaube an den Nationalsozialismus aus? Die Frage nach dem Verhältnis der christlichen Kirchen und Klöster zum Nationalsozialismus steht im Zeichen einer beispiellosen moralischen Fallhöhe. Unter dem Titel „Und vergib uns unsere Schuld? Kirchen und Klöster im Nationalsozialismus“ arbeitet die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur erstmals in einer großangelegten Sonderausstellung die komplexe Wechselbeziehung von Christentum und Nationalsozialismus für ein breites Publikum auf. Im Spannungsfeld von institutioneller Verantwortung und persönlicher Gewissensfrage stellt sie dabei kirchliches und „christliches“ Verhalten in den Kontext der Zeit und zeigt anhand prominenter Akteure und einfacher Gläubiger mögliche Motive für individuelles Handeln bzw. Nicht-Handeln auf.
Charisma (bis 2. Februar 2025)
Die Studio-Ausstellung „Charisma“ der Fotodesignerin und Publizistin Annet van der Voort führt 20 Ordensfrauen verschiedener Kongregationen in der Dalheimer Klosterkirche zusammen. Die gezeigten Porträtaufnahmen und Begleittexte sind das Ergebnis intensiver Gespräche, die die Künstlerin mit den Ordensschwestern über ihr Leben im Kloster geführt hat. Die von einem Katalog begleitete Ausstellung vermittelt überraschende Einsichten und führt anhand persönlicher Bekenntnisse in eine spirituelle Welt, die sich den herkömmlichen Blicken zumeist entzieht.
Stiftung Kloster Dalheim
LWL-Landesmuseum für Klosterkultur
Am Kloster 9
33165 Lichtenau
Telefon: 05292 9319-0
E-Mail: kloster-dalheim@lwl.org
LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne
Wanderausstellung „‚Ein gut Theil Eigenheit‘ – Lebenswege früher Archäologinnen“ (23.1. bis 27.4.2025)
Archäologie war nie reine Männersache. In der Wanderausstellung „‚Ein gut Theil Eigenheit‘ – Lebenswege früher Archäologinnen“, die das LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne vom 23. Januar bis zum 27. April 2025 zeigt, stehen Archäologinnen des 19. und 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Die Leistungen der Pionierinnen der Archäologie waren zeitweise in Vergessenheit geraten. Doch von Anfang an wirkten Frauen an der archäologischen Forschung mit. Mit einem vielfältigen Rahmenprogramm zum Thema „Frauen in der Archäologie“ ergänzt das Museum die Lebenswege und zeigt die faszinierende Welt der Archäologie aus der Perspektive von Frauen.
„Mahlzeit“ (ab 3.10.2025)
In der Sonderausstellung „Mahlzeit!“ widmet sich das LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne ab dem 3. Oktober 2025 der Sozialgeschichte des Essens und Trinkens. Im Fokus steht das gesellschaftliche Miteinander zu Tisch im Wandel der Zeit. Nach welchen Regeln aßen die Römer? Wie müssen wir uns ein georgisches Gastmahl vorstellen? Und welche Rolle spielen die Rituale rund um Essen und Trinken in den drei großen Weltreligionen? Archäologische Funde und andere Objekte aus der Kulturgeschichte des Essens und Trinkens zeigen die Vielfalt der Ess-Kulturen von der Steinzeit bis heute. Warum in der westlichen Welt mit Messer und Gabel gegessen wird, wird ebenso erklärt wie die Bedeutung der Ofrenda (ein geschmückter Altar) beim mexikanischen Totenfest. Mit Hilfe von Virtual Reality (virtuelle Realität) können Besuchende in die Esskultur des 17. bis 18. Jahrhunderts eintauchen. Begleitet wird die Ausstellung von einem umfassenden Rahmenprogramm.
LWL-Museum für Archäologie und Kultur
Europaplatz 1
44623 Herne
Telefon 02323 946280
E-Mail: lwl-araeologiemuseum@lwl.org
LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund
Das ist kolonial. Westfalens unsichtbares Erbe (bis 26. Oktober)
Nicht nur Hamburg oder Berlin, auch Westfalen hat viele Berührungspunkte mit dem Kolonialismus: Menschen aus der Region zogen als Missionare, Farmer oder Soldaten in die Kolonien. Unternehmer und Industrielle trieben die deutsche Kolonialpolitik voran, Kaufleute handelten mit Kaffee und Tee. Bürgerinnen und Bürger engagierten sich in Kolonial- und Missionsvereinen, gingen zu Völkerschauen, spendeten für Denkmäler oder benannten Straßen nach kolonialen Akteuren. Auch Menschen aus „Übersee“ lebten hier. Die Folgen des Kolonialismus wirken bis heute nach und prägen unsere Gesellschaft. Die Ausstellung „Das ist kolonial.“ baut auf Kooperationen und Ergebnissen einer partizipativen Werkstatt aus dem Jahr 2023 auf. Daraus entstandene Interviews, künstlerischen Arbeiten und Filme eröffnen neue Perspektiven und machen deutlich, wie Geschichte und Gegenwart miteinander verknüpft sind.
LWL-Museum Zeche Zollern
Grubenweg 5
44388 Dortmund
Telefon 0231 6961-111
https://www.zeche-zollern.lwl.org
LWL-Museum Zeche Hannover in Bochum
IndustrieInsekten. In einem unbekannten Land (21.4. bis 26.10-2025)
Schillernde Farben, fremdartige Formen und erstaunliche Fähigkeiten. Insekten sind faszinierend. Doch die Bestände schwinden, viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Auf Industriebrachen finden Insekten heute neue Lebensräume und besondere Biotope. Ute Matzkows und Klaus Rieboldt waren mit ihren Kameras auf den Arealen der acht LWL-Museen für Industriekultur unterwegs. Sie nehmen die Betrachtenden mit in das unbekannte Land der „IndustrieInsekten“ und erlauben Begegnungen auf Augenhöhe. Ihre Aufnahmen zeigen auf spektakuläre Art und Weise die Schönheit der Natur und regen zum Nachdenken an.
Glänzende Aussichten – Karikaturen zu Lebensstil, Konsum, Klimawandel (14.5. bis 26.10.)
Karikaturistinnen und Karikaturisten wagen humorvoll einen kritischen Blick auf die Herausforderungen unserer Zeit. Auf witzige, verblüffende oder manchmal erschreckende Weise regen sie zum Nachdenken an über menschliche Abgründe und weltpolitische Zusammenhänge. Ob Klimawandel, Hunger, Menschenrechte oder Globalisierung – die Karikaturen beleuchten die dunklen Seiten unseres westlichen Lebensstils. Sie konfrontieren uns mit den Zusammenhängen zwischen Weltpolitik und unserem individuellen Verhalten. Eine Ausstellung von Misereor.
LWL-Museum Zeche Hannover
Günnigfelder Straße 251
44793 Bochum
Telefon 0234 282539-0
https://www.zeche-hannover.lwl.org
LWL-Museum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Birke und Brache – Fotografien von Joachim Schumacher (28.4.2025 bis Januar 2026)
Ob leere Fabriken, stillgelegte Gleisanlagen oder vergessene Industriebrachen – langsam, aber stetig verwachsen die Narben der Industrielandschaft. Ganz vorne mit dabei ist ein Baum: die Birke. Der Fotograf Joachim Schumacher spürt der Birke als wichtiges Pioniergehölz nach. Seine Fotografien aus den Jahren 2015 bis 2023 zeigen die rohen Kräfte und feinen Strukturen, mit der industriell überformte Flächen wieder zu Wäldern werden.
LWL-Museum Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35
58452 Witten
Telefon 02302 93664-0
https://www.zeche-nachtigall.lwl.org
LWL-Museum Henrichshütte in Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis)
Beauty of Steel (23.5. bis 27. 10.2025)
Der tschechische Fotograf Viktor Mácha bereist seit 2006 Orte der Schwerindustrie rund um die Welt. Über 300 Industrieanlagen hat Mácha seither im Bild festgehalten, darunter auch Produktionsstätten im Ruhrgebiet. Die Ausstellung „Beauty of Steel“ wirft einen Blick auf Produktionsanlagen der Schwerindustrie in und außerhalb Europas. Máchas Fotografien zeigen arbeitende Betriebe. Das verbindende Element ist sein Anspruch, die visuelle Wirkung der gigantischen Industrieanlangen festzuhalten: Die Ästhetik der Arbeit mit Feuer und Stahl – Beauty of Steel.
Ans Werk! Ausstellungswerkstatt (ab 16. Oktober 2025)
25 Jahre nach seiner Eröffnung bricht das LWL-Museum Henrichshütte zu neuen Ufern auf: In den nächsten Jahren wird rund um den Hochofen 3 eine neue Dauerausstellung entstehen. Die Ausstellungswerkstatt „Ans Werk!“ lädt ein, diesen Weg zu begleiten und aktiv mitzugestalten. Dabei stehen die Thermen Strukturwandel, Innovation, Globalisierung und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Die Henrichshütte wird zu einem Ort, den die Menschen der Region mitgestalten können.
LWL-Museum Henrichshütte
Werksstraße 31-11
45527 Hattingen
Telefon 02324 9247-40
https://www.henrichshuette.lwl.org
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen)
Container – Die globale Box (12. 4.2025 bis 12. 4.2026)
Als der amerikanische Unternehmer Malcom McLean 1956 erstmals ein Schiff voller Container auf die Reise schickte, konnte niemand ahnen, dass diese simple Stahlbox innerhalb weniger Jahrzehnte sowohl den Transport wie die Produktion der Weltwirtschaft auf den Kopf stellen würde. Ohne den Container mit seinen genormten Standardmaßen wäre die Globalisierung mit ihren eng verzahnten Lieferketten nicht möglich geworden. Die Metallkisten werden auch von Architekturbüros gerne als Bausteine eingesetzt. Extra für die Ausstellung wird am Oberwasser des Schiffshebewerks ein fünfstöckiges Gebäude aus 16 Containern aufgetürmt.
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 26
45731 Waltrop
Telefon 02363 9707-0
schiffshebewerk@lwl.org
htps://https://www.schiffshebewerk-henrichenburg.lwl.org
LWL-Museum Textilwerk in Bocholt (Kreis Borken)
Global Threads – Stoffe für Afrika (27.4. bis 2.11.2025)
Im Zentrum der Ausstellung Global Threads stehen die beiden Stoffdruckereien Habig und Göcke & Sohn. Sie exportierten von den 1930ern bis in die 1960er Jahre gefärbte und bedruckte Stoffe in verschiedene afrikanische Länder, insbesondere Kongo und Nigeria. Das Lehrforschungsprojekt der TU-Dortmund unter der Leitung von Prof. Dr. Joachim Baur untersuchte die Bestände unter Aspekten von Aneignung, Produktion, Verbreitung, Materialität und Repräsentation im Kontext von globalem Handel und kolonialen Kontinuitäten. Die Studierenden entwickelt zur Analyse des nicht immer unproblematischen Designs in Auseinandersetzung mit künstlerischen Perspektiven Ideen, Formate und Konzepte für die zeitgemäße Vermittlung dieser ganz speziellen Stoffe.
Behind Beauty – Hinter den Kulissen der Schönheitsindustrie (23.5.2025 bis 1.11.2026)
Mode und Accessoires, Kosmetik und Düfte aber auch Chirurgie, Sport und Ernährung – all das und noch viel mehr ist Teil der Schönheitsindustrie, die weltweit für über 500 Milliarden US-Dollar Umsatz im Einzelhandel sorgt. Doch wo kommen die Trends her? Wer bestimmt, was „Schönheit“ ist und wie Mann oder Frau sie erreichen können? Mit vielen interaktiven Ausstellungseinheiten präsentiert das LWL-Museum Textilwerk auf über 600 Quadratmetern auch die Rolle der Werbung und der Medien sowie den Einfluss von Social Media.
LWL-Museum Textilwerk
Spinnerei: Industriestraße 5
46395 Bocholt
Telefon 02871 21611-0
textilwerk@lwl.orgtextilwerk.lwl.org
LWL-Museum Ziegelei Lage (Kreis Lippe)
Arbeit in der postdigitalen Zeit (29.6. bis 5.10.2025)
Unter dem Titel „Rhythms of Labor and the Art of Work“ entwickelt die Hochschule Bielefeld unter Leitung von Prof. Claudia Rohrmoser eine Video- und Medienkunstausstellung im LWL-Museum Ziegelei Lage. Die Ausstellung untersucht das Zusammenspiel von Arbeit, Rhythmus und Körper aus historischen, kulturellen und zeitgenössischen Perspektiven. Dabei beleuchtet sie Unterschiede zwischen der „freudigen“ rhythmischen Arbeit traditioneller Gesellschaften und der entfremdeten Arbeit der Industriezeit. Die Studierenden der Hochschule werden ihre Ideen in Form von Videoprojekten und Medieninstallationen umsetzen, die die Themen Rhythmus, Körperlichkeit und Arbeitskultur aufgreifen.
LWL-Museum Ziegelei Lage
Spikernheide 77
32791 Lage
Telefon 05232 9490-0
ziegelei-lage@lwl.org
https://www.ziegelei-lage.lwl.org
Pressemeldung: LWL