Ute Büchner (Mitte), Betty Arlt (Mitte dahinter) und Danuta Feierabend (rechts) übergeben stellvertretend für Menschen mit Beeinträchtigungen einen Forderungskatalog an Landrat Dr. Axel Lehmann. Inklusionsbeauftragte Monika Heel (vorne), Ulrike Häcker vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmtes Leben und Sonja Wagener von der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (hinten von rechts) haben die Wünsche und Anregungen zusammengestellt. Verwaltungsvorstand Karl-Eitel John und Simone Ackermann, Teamleiterin Inklusion beim Kreis Lippe, bringen das Thema in der Verwaltung voran. Foto: Kreis Lippe.

Die UN-Behindertenrechtskonvention sieht die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung am gesellschaftlichen Leben vor. Doch nach wie vor werden Menschen mit Beeinträchtigungen ausgegrenzt. Im Alltag wer-den sie häufig mit unüberwindbaren Hürden konfrontiert. In Zusammenarbeit mit der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB), dem Kompetenzzentrum Selbstbestimmtes Leben (KSL) und der Inklusionsbeauftragten des Kreises Lippe, haben Menschen mit Beeinträchtigungen jetzt einen Forderungskatalog zusammengestellt, den sie Landrat Dr. Axel Lehmann im Kreishaus übergeben haben.

 

Hier aufgelistet sind zahlreiche Barrieren, mit denen sie tagtäglich zu kämpfen haben, wo Probleme entstehen, wo Probleme bestehen und welche Schritte notwendig wären, um diese zu beseitigen. „Die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen muss selbstverständlich sein und nicht die Ausnahme“, betonte der Landrat und nahm viele Impulse der Betroffenen mit. Drei von ihnen gewährten einen Einblick in ihren Tagesablauf, der beispielsweise für Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer, psychisch Erkrankte oder ältere Personen nicht immer leicht ist. Für Menschen im Rollstuhl sei im Bus nur ein Platz vorgesehen, ist der belegt, müssten sie auf den nächsten Bus warten. Gemütliches Bummeln durch die Stadt sei für blinde Menschen oft eine Herausforderung, wenn Leitlinien plötzlich enden oder zugestellt seien.

 

„Menschen mit Beeinträchtigungen werden oft bereits mit Kleinigkeiten daran gehindert, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Wir müssen mehr Bewusstsein für sie schaffen, damit eine gleichberechtigte Teilhabe möglich ist und damit Ausgrenzung keine Chance hat“, unterstrich Monika Heel, Inklusionsbeauftragte des Kreises Lippe. Diese Aussage unterstütze auch der Landrat und versprach, den Forderungskatalog auch an die Fraktionen im Kreistag, die Bürgermeister sowie die lippischen Landtags- und Bundestagsabgeordneten weiterzuleiten und in Diskurs mit ihnen zu gehen.