Dr. Burghard Lehmann, Geschäftsführer der Osthushenrich-Stiftung, ließ es sich nicht nehmen, die Johanniter-Kita in Reelkirchen während der Projektwoche zu besuchen und mit zu experimentieren. Foto: Johanniter-Unfall-Hilfe.

Als am Montagmorgen der Gruppenraum leicht abgedunkelt ist, sind die drei- und vierjährigen Kinder der Johanniter-Kita „Burg Sonnenschein“ in Reelkirchen noch etwas schüchtern. „Nach dem ersten Zögern allerdings haben sie schnell ihre Scheu abgelegt und neugierig mit Sand und durchsichtigen Kunststoffbausteinen auf der beleuchteten Glasplatte experimentiert“, berichtet Kita-Leiterin Sabine Lohmeier, die die MINT-Aktionswoche „Forschen und Entdecken“ gemeinsam mit dem erfahrenen Workshopteam Reinhard Stükerjürgen aus Rietberg organisiert hat – glücklicherweise noch vor der Schließung von Schulen und Kitas bedingt durch das Corona-Virus.

 

Das frühe Heranführen der Kinder an die MINT-Themen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik ist ein wichtiger Schwerpunkt der Kindertageseinrichtung der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., die bereits seit mehr als 8 Jahren als „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert ist. Ziel der Projektwoche war es, die Kita-Kinder in altershomogenen Gruppen die Gesetzmäßigkeiten von Physik, Mechanik und Mathematik aktiv entdecken zu lassen. Und so durchliefen alle 38 Kinder – von denen acht Kinder unter drei Jahre alt sind – von Montag bis Freitag jeweils einen spannenden Workshop. So zum Beispiel galt es am vierten Forschertag für den 5-jährigen Ben und seine Freunde, spielerisch Mengen zu erkennen, geometrische Formen zu benennen und Mengen zuzuordnen – dafür hatten Nina Marhofen und Reinhard Stükerjürgen vom Workshopteam RS zahlreiche altersgerechte Spiel- und Konstruktionsmaterialien mit im Gepäck. „Die Woche ist sehr gut organisiert und aktiv vom gesamten Kita-Team begleitet worden. Dafür sind wir sehr dankbar“, resümiert Projektleiter Stükerjürgen.

 

Lohmeier und ihr Kolleginnen sind gleichermaßen begeistert: „Die Kinder sind sehr neugierig und experimentierfreudig an alle Aufgaben herangegangen. Viele zeigten großen Ehrgeiz, die Aufgaben gut lösen zu wollen.“ Darüber hinaus forderten die verschiedenen Projektschwerpunkte, wie etwa der „Pisa-Bau“ – bei dem aus Klötzchen mit einer schiefen Ebene ein Turm zu stapeln war – die Kinder dazu auf, sich auszutauschen, um gemeinsam zum Ziel zu kommen. Aus pädagogischer Sicht fördert das gleichzeitig die Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten der Kita-Kinder.

 

Realisieren ließ sich diese Projektwoche mit Hilfe der finanziellen Unterstützung der Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh, die mit einem Beitrag von 2.220 Euro einen Großteil der Kosten übernimmt. Das ortsansässige Unternehmen Phoenix Contact spendete 500 Euro; weitere 300 Euro kamen von den Eltern der Johanniter-Kita sowie vom Dorfausschuss Herrentrup. Die Mitarbeitenden der Kita „Burg Sonnenschein“ sind allen Unterstützenden sehr dankbar, ohne die diese lehrreiche Aktionswoche nicht möglich gewesen wäre. „Das Team hat viele neue Impulse bekommen: Wir haben bereits „Aktionstabletts“ und Elemente der „Lernwerkstatt“ eingeführt, um Themen der Mathematik und Physik fest im Alltag zu installieren“, so Lohmeier freudig.

 

NACHTRAG: Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Aktionswoche der Kita in Reelkirchen hat in der vergangenen Woche (9.3. bis 13.3.2020) – also noch vor den Corona-bedingten Kita- und Schulschließungen – stattgefunden.