Das Impfzentrum in der Phoenix Contact-Arena ist bereits seit einigen Wochen geschlossen, am morgigen Donnerstag, 30. September, gehen auch die mobilen Impfteams vorerst ein letztes Mal auf Tour. Wer danach eine Erst- oder Zweitimpfung gegen das Coronavirus bekommen möchte, kann sich an eine Reihe niedergelassener Haus-, Kinder- oder Betriebsärzte in Lippe wenden. Auch Auffrischungsimpfungen für ausgewählte Personengruppen sind dann über diesen Weg möglich.

 

Ein Erlass des Landes NRW regelt ab 1. Oktober die Organisation des Impfgeschehens gegen Covid-19. Erster Ansprechpartner ist ab dem Tag allein die Ärzteschaft. Um im Bedarfsfall, also dann, wenn der Impfbedarf steigt oder das Infektionsgeschehen es notwendig macht, schnellstmöglich reagieren zu können, werden darüber hinaus in jedem Kreis und in jeder kreisfreien Stadt Basisstrukturen vorgehalten. Eine „Koordinierende Covid-Impfeinheit“ (KoCi) kümmert sich im Hintergrund darum, dass weitere Impfangebote, zum Beispiel für Menschen in Einrichtungen mit vulnerablen oder schwer erreichbaren Personengruppen, geschaffen werden oder ein Plan für den Fall erarbeitet wird, dass Auffrischungsimpfungen für die Allgemeinbevölkerung erforderlich werden. „Für diesen Fall spielen wir derzeit verschiedene Szenarien durch.

 

Sollte das Impfangebot über die niedergelassenen Ärzte nicht mehr ausreichend sein, stehen wir in den Startlöchern. Gemeinsam haben wir es in den vergangenen Monaten geschafft, 213.000 Menschen in Lippe vollständig zu impfen. Gemeinsam werden wir auch weiter diesen Weg beschreiten“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann.„Die Bereitschaft unter den niedergelassenen Ärzten, gegen das Coronavirus zu impfen, ist nach wie vor sehr groß“, dankt Dr. Hans-Christian Körner, Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe in Detmold, den lippischen Ärzten. Auch würden sich für weitere mobile Impfaktionen jederzeit Ärzte finden, betont er.

 

Ob die mobilen Impfteams in den kommenden Wochen erneut in die lippischen Kommunen fahren, wird sich anlassbezogen zeigen, einige Stationen sind in der Planung. Hohe Inzidenzen in einzelnen Städten oder Gemeinden könnten ein Kriterium dafür sein. Das Land würde in so einem Fall die Kosten der mobilen Impfaktion übernehmen. Grundsätzlich hat der Gesetzgeber jedoch entschieden, dass das Impfgeschehen auf niedergelassene Ärzte übergehen muss und öffentlich mobile Angebote nur in Ausnahmefällen möglich sind.

 

Eine positive Bilanz ziehen Lehmann und Körner zu den bisherigen mobilen Impfaktionen in allen 16 Kommunen in Lippe: Rund 6000 Menschen haben sich bis zum 30. September an 46 Stationen den ersten oder zweiten Pieks gegen Covid-19 abgeholt, insgesamt 15 Schulen haben die Gelegenheit wahrgenommen, ihre Schüler vor Ort impfen zu lassen. Darüber hinaus haben Schüler und Studenten auch die vorhandenen Strukturen am Impfzentrum oder mobil genutzt, um sich impfen zu lassen.

 

Allgemeine Informationen und eine Liste lippischer Arztpraxen, die ab Oktober Bürger, die keine Möglichkeit für eine Impfung gegen das Coronavirus haben, gerne impfen, gibt es im Internet unter www.kreis-lippe.de/corona/impfung.