Joachim H. Peters

Koslowski ermittelt wieder. Es ist sein schlechtes Gewissen, das ihn aus Lippe nach Norderney treibt. Auf der Nordseeinsel will der private Ermittler eine vermisste Schülerin aus Detmold finden. Wer auch nur einen der bisherigen elf Koslowski-Krimis gelesen hat – und das sind mehrere Zehntausende Krimifreunde aus OWL und darüber hinaus – ahnt: Bei einer reinen Personensuche bleibt es nicht. Schon bald entspinnen sich in der Dünenkulisse gleich mehrere Mordfälle.

 

„Wer stirbt schon gern auf Norderney?“ ist der 20. Regionalkrimi aus der Feder von Joachim H. Peters. Der Oerlinghauser Autor schickt seinen vornamenlosen Ermittler Koslowski bereits zum zwölften Mal auf Verbrecherjagd und lässt ihn dabei zum zweiten Mal auch auf Norderney ermitteln. Doch kein Lippe-Fan muss auf lokale Bezüge verzichten: Neben Strandpromenade und Nordhelmsiedlung (mit dem Inselquartier „Haus Detmold“) ist auch OWL mehrfach Schauplatz der rasanten, fast schon thriller-artigen Handlung. Auf seiner Mörderjagd pendelt der Ermittler zwischen Dünen und Detmold hin und her.

 

Warum überhaupt Norderney? Peters macht als bekennender Norderney-Fan mit seiner Frau oft Urlaub auf der Insel, wo er sich Inspirationen für seine Romane holt. Dort erfuhr er von einem ausrangierten Seenotrettungskreuzer, der in Norderney vor Anker liegt. Dessen faszinierende Geschichte regte ihn zu Recherchen und schließlich dazu an, einen fiktiven Kriminalfall mit der realen Boots- und Inselhistorie zu verweben.

 

„Es waren meine bislang umfangreichsten Vorarbeiten für ein Buch“, fasst Peters die letzten Monate zusammen. Mehrfach reiste er auf die Insel, um Schauplätze in Augenschein zu nehmen, im Internet gesammelte Fakten vor Ort zu überprüfen und vor allem, um mit Insulanern zu sprechen. „Im Internet steht vieles, aber nicht alles“, ist Peters überzeugt. „Wenn du ein authentisches Bild der Insel zeichnen willst, musst du vor Ort mit den Leuten sprechen, die dort seit Generationen leben und sich auskennen.“

 

Das ist ihm offenbar gelungen. Die Norderneyer Badezeitung attestiert seinem „Jubiläumskrimi“ in einer Rezension: „Authentisch wie eine Sturmflut. Peters muss insulane Gene haben.“ Kein schlechtes Urteil für einen Autor aus dem meerfernen Lippe. Schöner Nebeneffekt des Romans aus heimischer Sicht: Viele Norderney-Touristen aus ganz Deutschland werden den Krimi auf der Insel kaufen, im Strandkorb lesen und dabei in bester Urlaubsatmosphäre Lippe kennenlernen – viel Fanpotenzial für Koslowski und die Region.

 

„Wer stirbt schon gern auf Norderney?“ ist im Gütersloher Verlag ostwestfaelisch.de von Matthias Borner erschienen. Erhältlich ist das 270 Seiten starke Taschenbuch für 14,90 Euro überall, wo es Bücher gibt.