Eine Woche nach den ersten zwei Punkten und dem Heimsieg gegen die TSV Bayer 04 Leverkusen, ging es für die HSG Blomberg-Lippe mit einem Auswärtsspiel in Dortmund weiter. Das westfälische Aufeinandertreffen mit den Damen von Borussia Dortmund stand an. Am Samstagabend konnte sich dann der BVB in der Sporthalle Wellinghofen durchsetzen. Ganze fünf Tore konnte Laetitia Quist als beste Werferin der HSG beisteuern. Bei den Dortmunderinnen erzielte Lisa Antl die meisten Treffer.
Vom Fehlstart zum Spiel auf Augenhöhe
Anders als beim Heimspiel gegen Leverkusen, musste die HSG diesmal nicht auf die Dienste von Laetitia Quist verzichten. Dennoch starten die Blombergerinnen mit Díana Dögg Magnúsdóttir, sowie Judith Tietjen, Nieke Kühne, Andrea Jacobsen, Maxi Mühlner und Alexia Hauf starteten in ihr zweites Spiel in der Fremde. Mit einem langen ersten Angriff und einem technischen Fehler begann die HSG ihr Offensiv-Spiel. Melanie Veith, die zwischen den Pfosten stand, musste nach einem erfolgreichen Siebenmeter von Lena Hausherr das erste Mal hinter sich greifen. Direkt in den ersten Minuten fiel eines auf: Die Dortmunderinnen hatten sich gut auf Nieke Kühne und Andrea Jacobsen vorbereiten. Über einen Ballgewinn in der Abwehr und einem Gegenstoß von Alexia Hauf, konnte Maxi Mühlner nach fast fünf Minuten das erste HSG-Tor erzielen.
Eine aggressive Blomberger-Abwehr verhinderte in den ersten Minuten die starken Würfe der BVB-Rückraumspielerinnen, ließen demnach Würfe über die Außen zu und lagen dennoch schnell mit 1:4 zurück. Nach drei Angriffen hintereinander, in denen die Gäste aus der Nelkenstadt durch das angezeigte Zeitspiel unter Druck gerieten, fasste sich Jacobsen ein Herz und erzielte mit dem Schlagwurf das zweite Tor der HSG. Ein weiterer technischer Fehler im Angriff und zwei Gegentore zwangen Steffen Birkner zur ersten Auszeit und der taktischen Anpassung: Laetitia Quist und Lisa Frey sollten für Lösungen und Leidenschaft im Spiel der Blombergerinnen sorgen. Schwung brachte zunächst die Siebenmeter-Parade von Veith und der Rückraumhammer von Nieke Kühne in das zunächst ernüchternde Auswärtsspiel.
Lisa Frey überwand die bisher stark auftretende Sarah Wagner und verkürzte auf 4:6. Eine weiterhin aufmerksame Abwehr und der daraus resultierende Gegenstoß, den erneut Maxi Mühlner verwandelte, ermöglichten den Anschlusstreffer. Beim 8:7 aus Dortmunder-Sicht, nutze nun auch Henk Groener seine erste Auszeit und reagierte auf die verbesserte Präsenz des Gastes. In Minute 24 war es dann soweit: Laetitia Quist zog die Zeitstrafe, sowie den Strafwurf, den Amber Verbraeken verwandelte und den ersten Ausgleich seit Anpfiff erzielen konnte. Das Duell auf Augenhöhe blieb gerade in den letzten Minuten der ersten Halbzeit bestehen. Mit einem 10:10 und einer deutlich präsenteren HSG ging es in die Halbzeitpause.
Achterbahnfahrt in der zweiten Halbzeit
Die zweiten 30 Minuten starteten zunächst ebenso fahrig wie der Beginn des Spiels. Paraden von Melanie Veith hielten die Blombergerinnen im Duell, obwohl der Angriff der HSG stockt. Die Unterzahl, welche durch die Zeitstrafe an Andrea Jacobsen, ausgelöst wurde. Mit einem Rückraumwurf war es Laetitia Quist, die den Anschluss zum 14:13 erzielte. Ein nicht verwandelter Siebenmeter auf Dortmunder-Seite und die Auszeit von Steffen Birkner, führte zum erneuten Ausgleich beim spannendem NRW-Duell vor einer sehr stimmungsvollen Kulisse. Die nächste Zeitstrafe gegen die Blombergerinnen sollte nicht auf sich warten lassen. Diesmal traf es Nieke Kühne, die gerade in den Angriff ihre Dynamik ins Spiel brachte. Laetitia Quist ließ sich zweimal nicht durch die Abwehr des BVB aufhalten und traf zum 16:15, obwohl die Blombergerinnen in Unterzahl waren.
Ona Vegué hatte Sekunden später die Führung auf der Hand, verlor das Duell aber gegen die Dortmunder-Torhüterin Wachter. In erneuter Unterzahl, die Zeitstrafe ging zum zweiten Mal an Nieke Kühne, kamen Jacobsen, Frey und Magnúsdóttir. Sie dirigierten die Offensive, zogen nicht nur eine, sondern gleich zwei Strafen gegen den BVB. In Überzahl tanzte Magnúsdóttir die unterbesetzte Abwehr aus und jubelte über den Anschlusstreffer. Über Rückraumrechts ging immer wieder der Ball, sodass wieder die Isländerin durch die Abwehr ging und für den Ausgleich zehn Minuten sorgte. Kaum zu glauben, aber plötzlich führten die Blombergerinnen: Natürlich schnürte Magnúsdóttir ihren Dreierpack. Der BVB blieb ruhig, kam zum Ausgleich und zog dazu das Stürmerfoul.
Die Führung wechselte fünf Minuten vor dem Abpfiff wieder auf die Seite der Dortmunderinnen. Melanie Veith blieb der zuverlässige Rückhalt, während Ona Vegué aus einem minimal-Winkel zum 20:20. Ein spannenderes Ende hätte das NRW-Duell nicht finden können: 50 Sekunden vor Schluss netzet Lisa Antl zur BVB-Führung ein. Den Blombergerinnen blieben noch knapp 40 Sekunden für den Ausglich. Steffen Birkner setzte auf die 7. Feldspielerin. Ein Happy End gab es jedoch nicht, denn Sarah Wachter hielt den letzten Wurf. Mit einer 21:22 Niederlage verabschiedet sich die HSG Blomberg-Lippe in die Länderspielwoche.
Die beste HSG-Schützin, Laetitia Quist, äußert sich folgendermaßen zum Spiel: „Wir haben uns natürlich vorgenommen hier in Dortmund zu gewinnen. Gegen den BVB ist es ein umkämpften spiel. Heute war es ein Spiel auf Augenhöhe, es ging stetig hin und her. Gerade zum Ende war es sehr eng.“
Aufstellungen
Borussia Dortmund: N. Kothen, S. Wachter; L. Hausherr (3/1), C. Campos Costa (1), M. Kusian (1), L. Antl (4), L. Degenhardt, A. van Maurik (3), D. Lassource (3/1), H. Sasaki (1), G. Husebo (1), E. Olsson (1), K. Vollebregt (2), D. Bleckmann (2)
HSG Blomberg-Lippe: M. Veith, Z. Ludwig; L. Rüffieux, A. Jacobsen (1), A. Verbraeken (4/1), L. Quist (5), D. Magnúsdóttir (3), L. Frey (1), N. Kühne (1), I. Hoberg, O. Vegué (3/1), M. Mühlner (3), J. Tietjen, A. Hauf
Pressemeldung: HSG