Roswitha Büker berät bei Fragen zur Kur für pflegende Angehörige. Foto: DRK.

Ebenso wie den Eltern mit Schul- und Kindergarten-Kindern ergeht es derzeit den Angehörigen pflegebedürftiger Menschen. „Die Menschen sind erschöpft und die Belastungsgrenzen sind bei vielen erreicht“, sagt Roswitha Büker vom DRK-Kreisverband Lippe e. V. in Detmold, die auch seit vielen Jahren Erfahrung in der Mutter-Kind-Kurberatung hat. Vor der Corona-Pandemie konnten die Pflegebedürftigen die Tagespflege besuchen, Enkel, Nachbarn oder Ehrenamtliche unterstützten die Angehörigen. Das fiel mit dem Beginn der Pandemie dann alles weg. Die Kurberaterin rät erschöpften Angehörigen deshalb, sich wegen einer Kurmaßnahme beraten zu lassen. „Eine Kur kann pflegenden Angehörigen die dringend benötigte Erholung bringen und helfen, ihre Gesundheit zu erhalten. Dann können diese wieder gestärkt dem Alltag begegnen.“ Da die Vorsorge- und Rehabilitationskliniken unter Beachtung eines Hygienekonzeptes wieder öffnen dürfen, könne man ab sofort auch wieder Kurmaßnahmen beantragen, so Büker.

 

Etwa zwei Drittel der pflegebedürftigen Menschen werden von ihren Angehörigen oder anderen Bezugspersonen zu Hause gepflegt. Pflegende Angehörige sind oftmals körperlichen, psychischen, finanziellen und sozialen Belastungen ausgesetzt; eigene Bedürfnisse müssen hinten anstehen – und das auch ohne Corona-Pandemie. Pflegenden Angehörigen ist häufig nicht bekannt, dass sie eine Kur – eine stationäre Vorsorge- oder Rehamaßnahme – in Anspruch nehmen können, um ihre Gesundheit und Pflegefähigkeit zu erhalten. Die ganzheitliche medizinische Maßnahme dient der körperlichen und seelischen Stärkung und berücksichtigt die individuelle Situation des Pflegenden. Man kann als pflegender Angehöriger allein an einer Kurmaßnahme teilnehmen. In einigen Kliniken besteht auch die Möglichkeit den Pflegebedürftigen mitzunehmen oder in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung in der Nähe unterzubringen.

 

In der Beratungsstelle des DRK erhalten Sie Informationen rund um die Kur für pflegende Angehörige. „Wir helfen bei der Antragstellung, beraten bei Fragen zur Klärung der Versorgung Ihres pflegebedürftigen Angehörigen während der Kur, zur Finanzierung der Kur sowie zur Auswahl der Klinik“, so Büker. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen in den Kurberatungsstellen in Nordrhein-Westfalen wurden im Rahmen des Projekts „Zeit & Erholung für pflegende Angehörige in NRW – Kurberatung für pflegende Angehörige“ speziell dafür qualifiziert. Das Projekt wird vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Frau Büker kann im DRK-Kreisverband Lippe e.V. per Telefon unter 05231 – 9214-0 oder per E-mail unter roswitha.bueker@drk-lippe.de kontaktiert werden.